Google Glass – Was kann die Datenbrille?

Google Glass: Was kann die Datenbrille

©Google Glass


Die Datenbrille von Google soll unser Leben vielseitig positiv verändern. Vom Datenriesen sind wir Großes gewöhnt – aber ist ihnen mit der Google Brille wieder ein Geniestreich geglückt. Was aber kann die Brille aus dem Hause Google, wie könnte man sie in das alltägliche Leben integrieren? Kein Geringerer als Tony Fadell, bekannt als Erfinder des iPods, leitet die nun in den Mutterkonzern integrierte neue Abteilung, die für das Entwicklungsprojekt geschaffen wurde.

Google Glass – Quick Facts

Die Erweiterung des Smartphones könnte man es nennen, das neue Modell. Neben der Smartwatch sollen wir in Zukunft nun auch via Brille Informationen erhalten, die uns sonst das Smartphone beschert hat. Ein Nachteil beim Phone: Es muss mit den Händen bedient werden. Sollte eigentlich keine nennenswerten Schwierigkeiten mit sich bringen, in der Datenwelt hat sich aber auch hier so einiges getan – denn das geht auch einfacher. Zum Beispiel komplett ohne die Hände zu benutzen.

Sowohl Mails als auch Anrufe, Maps oder Nachrichten werden in einem “Augenblick” angezeigt, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Ohne lästiges Suchen in der Tasche, und ohne den Blick aufs Armband, die Google Glass projiziert eingetroffene Meldungen und Infos direkt in unser Blickfeld. Auf diese können Sie dann auch umgehend antworten – wieder ohne einen nun überflüssigen Handgriff zu tun. Auch Videos drehen ist mit der Brille absolut kein Problem mehr: Via Sprachbefehl nimmt die Glass ohne zu murren auf.

Die wichtigsten Funktionen der Datenbrille

Klingt nach einer echten Vereinfachung des täglichen Lebens – aber wie genau geht man nun mit der Neuheit um? Die Bedienung ist einfach und unkompliziert. Irrtümlicherweise gehen viele davon aus, das Sichtfeld würde durch das ständige Eintreffen von Informationen gestört, dem ist aber nicht so: Google Glass’ Display befindet sich oberhalb des normalen Sichtfeldes, eintreffende Nachrichten, Anrufe etc. werden also nicht direkt in das Blickfeld projiziert.

Durch einfache Sprachbefehle kann die Brille problemlos bedient werden, auch auf Gesten wie Kopfnicken oder -schütteln sowie leichte Druckausübungen an der Brille selbst werden registriert und die Befehle umgewandelt. Aktuell kann mit der Brille nur auf Englisch kommuniziert werden, an anderssprachigen Varianten wird derzeit hart gearbeitet, diese werden beim nächsten Release wohl vorgestellt werden.

Als kleiner Trost: Zwar gibt es die Brille bisher nicht in deutscher Fassung, dafür versteht die Smart-Glass auch relativ schlechtes, genuscheltes Englisch. Gestartet werden Befehle stets mit “Okay Glass”, es folgt der Befehl. Dieser könnte beispielsweise so lauten: “Okay Glass…

  • … take a picture…
  • … send a message to…
  • … call…
  • … show me a recipe for…
  • … translate…
  • … show me the way to…

und viele weitere. Hier können Sie einfach mal herum probieren – Sie werden überrascht sein, was die Google Glass alles ermöglichen kann, und das lediglich durch Spracheingabe, Gestik und leichte Berührungen. Eine kleine Revolution unseres Alltags – und es wird weiterhin perfektioniert, so, wie von Google bereits gewohnt.

So ist die Google Glass aufgebaut

Um so hervorragende Ergebnisse zu erzielen braucht es natürlich einiges an Technik, insbesondere technischer Funktion. Google überzeugt mal wieder durch puristisches, schlichtes Design – keine unnötigen Verzierungen, wir mögen es so plain wie möglich, immerhin soll das Gerät schon bald unser Helfer im Alltag werden. Dabei möchten wir selbstverständlich ein gewisses Maß an Seriosität bewahren.

Im Groben besteht die Google Smart-Glass aus dem Prisma bzw. Display, auf welches Informationen abgebildet werden, die wir dann in unser Sichtfeld eingeblendet empfangen. Direkt daneben befindet sich eine Linse, mithilfe derer die Video- und Fotofunktion genutzt werden können. Um Services wie Google Maps auch auf der Nase getragen genutzt werden können, hat Google eine Steuerungseinheit mit integriertem GPS-System eingebaut. Eine der praktischsten und in Zukunft wohl am meisten genutzten Funktionen ist die der Telefonie. Um Gespräche für beide Parteien gut verständlich und unkompliziert stattfinden zu lassen sorgen Lautsprecher und Mikrophon.

Wenn Sie mal einen wichtigen Anruf oder eine Nachricht verpasst haben gelangen Sie über das integrierte Touchpad zu einem Menü, welches vergangene Interaktionen anzeigt. Verpasste Anrufe, ungelesene Mails oder Nachrichten können hier bequem aufgerufen und beantwortet werden. Für den nötigen Strom sorgt wie bei allen mobilen Geräten der Akku. Hier liegt genau ein Knackpunkt: Ein Problem beim flächendeckenden Einsatz könnte die Akkulaufzeit darstellen. Tester berichten von Laufzeiten von zum Teil nur 45 Minuten. Damit ließe sich die Datenbrille kaum durchgehend im Alltag nutzen.

Was sind die Nachteile der Datenbrille?

Vor allem Datenschützer haben schon länger ein Problem mit der Google Glass. Sie fürchten, dass die Datenbrille es noch einfacher macht, Menschen ohne deren Wissen zu filmen. Das verletzt massiv die Privatsphäre und bietet Potenzial zum Missbrauch: So könnten etwa Diebe ihre Opfer unauffällig beobachten und das Videomaterial zuhause in Ruhe sichten, um Angriffe zu planen. Auch Stalker oder Sexualstraftäter könnten die Technik für ihre Machenschaften einsetzen, so fürchten einige.

Tests haben außerdem ergeben, dass die Google Glass im Straßenverkehr ähnlich unsicher ist wie herkömmliche Smartphones. Auch wenn für ihre Benutzung die Hände nicht vom Lenker genommen werden müssen, so zieht sie doch die Aufmerksamkeit vom Straßenverkehr ab. Hier hat Google jedoch bereits versprochen, an Lösungen zu arbeiten. Fraglich ist auch, inwieweit Brillenträger die Datenbrille nutzen können. Denn in der klassischen Variante verfügt die Brille nicht über Gläser mit Sehstärke. Auch hier müssten Lösungen angeboten werden, um dem Projekt zum Durchbruch zu verhelfen.

Kritiker sehen die Google Glass jedoch eher als teure Spielerei für Technikfreaks und gehen nicht davon aus, dass sie den breiten Markt erobern wird. Viele Test-User sind dagegen begeistert von der Handhabung. Man wird sehen, wer am Ende Recht behält.

 

Headerbild: ©iStock/cherezoff

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