Sprint Backlog
Als Bestandteil der agilen Softwareentwicklung Scrum beschreibt der Sprint Backlog eine Tabelle von zu erledigenden Aufgaben. Diese dienen der Umsetzung zuvor definierter Ziele eines Product Backlog, sodass diese in die Softwareentwicklung fließen können. Damit ist der Sprint Backlog eine Erleichterung in der Software-Planung und ermöglicht Rückschlüsse über verbleibende Aufgaben und damit verbundenen zeitlichen Aufwand. Dem Sprint Backlog folgt der Burndown Chart.
Definition und Einordnung in Scrum
Als Begriff beschreibt der Backlog (aus dem Englischen: (Auftrags-)rückstau) einen Bestand an noch zu erledigenden Aufträgen, die sich bisher angesammelt haben. Im agilen Projektmanagement spielt der Sprint Backlog eine große Rolle für die Erledigung noch anstehender projektbezogener Aufgaben. Der Sprint Backlog gehört zur Projektmanagement-Methode Scrum. Diese basiert auf wiederkehrenden Arbeitsabläufen, die als Sprints bezeichnet werden.
Der Sprint Backlog zeichnet auf, welche der Aufgaben noch abzuarbeiten sind. Diese Aufgaben werden zuvor in einem Product Backlog definiert. Hier werden sämtliche Anforderungen festgelegt, die das zu entwickelnde Produkt erfüllen soll. Diese Herausforderungen werden bei Scrum mit dem Endkunden konkret abgesprochen. In Scrum liegt der Fokus dabei auf Flexibilität in Bezug auf Kundenwünsche sowie auf Iteration oder Wiederholung. Hierdurch sollen Produkte immer besser an die Ansprüche der Kunden angepasst werden.
Bedeutung und Funktion
Ein Sprint Backlog dient der übersichtlichen Aufstellung der Aufgaben gemäß Product Backlog. Die Auflistung erfolgt themen- und teambezogen. Das heißt, die Aufgaben fallen in verschiedene Segmente, die der Organisation des Teams dienen. Teammitglieder halten dabei auf dem Sprint Backlog fest, welche Zeit sie voraussichtlich für die Bearbeitung einer Aufgabe brauchen. Die Angabe erfolgt meist in Stunden, wobei auch Arbeitstage als Zeitangabe denkbar sind.
Da die Einteilung in kleine Zeiteinheiten erfolgt, dient dieser Backlog der Übersichtlichkeit in einem Softwareentwicklungs-Projekt. Aufgaben und Phasen des Projekts werden für die Teammitglieder anschaulich.
Der Sprint Backlog ist Bestandteil von insgesamt fünf Phasen in Scrum, die Artefakte genannt werden. Hierbei sollen jede Phase oder sämtliche Phasen zusammen eine funktionsfähige und ausführbare Software nach den Wünschen des Kunden hervorbringen.
In der Softwareentwicklung mit Scrum ist jedes Team für einen ihm zugewiesenen Teil verantwortlich. Das gesamte Team trägt die volle Verantwortung für eine Phase beziehungsweise ein Artefakt. Zwar sind die Aufgaben projektbezogen, doch bestehen sie aus vielen Teilen. Dazu gehören beispielsweise die Erstellung von Quellcodes für Programmbestandteile oder Interfaces, Programm-Ausführungstests oder Fehlerbehandlungen.
Es besteht die Möglichkeit, Aufgaben je nach Projektlage zu priorisieren. Dies ist ein Beitrag zur Flexibilität in der agilen Softwareentwicklung. Durch Priorisierung können die Abläufe in der Entwicklung aufeinander abgestimmt werden. Dies ist von Vorteil, wenn eine Aufgabe von der Erledigung einer anderen abhängt. Wenn ein Team erst dann mit der Arbeit fortfahren kann, wenn ein anderes Team ein Ergebnis geliefert hat, gewährleistet die Priorisierung der Aufgaben ein hohes Maß an Agilität.
Beitrag des Sprint Backlog zur Usability
Da die Softwareentwicklung in Scrum optimal auf Endkunden-Bedürfnisse eingehen will, trägt der Sprint Backlog neben anderen Artefakten zu einer hohen Benutzerfreundlichkeit oder Usability bei.
Tipp
Eine Besonderheit bei Scrum im Gegensatz zu anderen Ansätzen wie dem Centered Design ist der Fokus auf die Nutzererfahrung (User Experience oder UX) schon bei der Entwicklung gegeben.
Beim Entwurf der Informations-Architektur wird bereits mit User-Storys gearbeitet. Hier spielt das Konzept der Iteration eine große Rolle. Durch die Wiederholung können Schritt für Schritt Fehler behoben und Kundenbedürfnisse besser bedient werden. Der Kunde wird als Ausgangspunkt für wichtige Entwicklungsschritte verstanden, sodass die User Experience immer weiter gesteigert wird.
Der Kunde beziehungsweise User definiert große Teile des Product Backlogs und bildet damit die Vorlage für die im Sprint Backlog aufgelisteten Arbeiten und Abläufe. Der Sprint Backlog wird bereits während des Sprints, das heißt der Erstellung des Programmcodes, überprüft und bewertet. Auf dieser Basis bleiben Team-Mitglieder auf dem Laufenden über den Status und können gleich eventuelle Korrekturen vornehmen.
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