E-Commerce: Alternative zu eBay und Amazon
Gerade für kleine und mittelgroße Online-Händler, die ihre Produkte online vertreiben, sind eCommerce Markplätze wie Amazon, eBay & Co. interessant, verringern sie doch die Time-to-Market, also die Zeit bis zum Start im Online-Business. So profitiert man von dem hohen Bekanntheitsgrad und der Reichweite des Marktplatzes. Der Marktplatzbetreiber tritt als Vermittler zwischen Händlern und Kunden auf und stellt von der Hardware über die Software bis hin zur Konfiguration alles bereit. Auch um Dinge wie Zahlungsabwicklung (inklusive Mahnung) oder Support bei Widerrufen und Reklamationen muss man sich nicht mehr kümmern. Je nach Marktplatz ist es auch möglich, einen eigenen „Shop“ mit angepasstem Design innerhalb des Marktplatzes zu betreiben, in dem ausschließlich die eigenen Artikel eingestellt werden. Außerdem übernehmen einige Marktplätze sogar das Fulfillment ab Lager.
Die Kehrseite der Medaille: Für den Handel über den Marktplatz entstehen durch Gebühren und Verkaufsprovisionen (zwischen 10 und 20 %, je nach Branche) dauerhaft hohe Kosten, zudem begibt man sich in eine Abhängigkeit von zwei Handelsriesen, die häufig auch in Konkurrenz zum eigenen Angebot stehen. Regelmäßige Änderungen an den Nutzungsbedingungen müssen u. U. in Kauf genommen werden. Last but not least herrscht bei eBay und Amazon ein harter Preiskampf: Wer in dieser Konkurrenzsituation nicht mit dem günstigsten Preis punkten kann, hat in der Regel das Nachsehen und der Kunde entscheidet sich für den Konkurrenzanbieter. Will man bei eBay im Listing ganz oben auftauchen, muss man zudem zahlen, Stichwort “Promoted Listings”. Dabei können Händler Produkte aussuchen, die sie aktiv online bewerben möchten. Sie legen einen gewissen Prozentsatz vom Verkaufspreis fest (zwischen 1 und 20 %), den sie bereit sind für eine bessere Platzierung zu bezahlen. Je höher dieser Prozentsatz ist, desto prominenter wird der Artikel gelistet.
Einen eigenen Shop gründen?
Da stellt sich die Frage, ob es langfristig nicht lohnenswert ist, einen eigenen Shop zu gründen und unabhängig von der Entwicklung der Marktplätze zu werden. Ein eigener Webshop als Alternative zu eBay und Amazon? Wir als Online Solutions Group (OSG) haben in den vergangenen Jahren einige Marktplatz-Händler auf diesem Weg begleitet. Lesen Sie in diesem Whitepaper, worauf es beim Schritt in die Unabhängigkeit ankommt und welche Punkte Sie unbedingt beachten sollten.
In puncto Umsatz sind Amazon und eBay die größten Online-Marktplätze im Netz, erst mit weitem Abstand folgen Anbieter wie Yatego, Rakuten, Hitmeister & Co. Daher liegt bei den „Big 2“, die im Folgenden kurz vorgestellt werden, für Händler das meiste Umsatzpotential. Die Grafik zeigt, wie abgeschlagen die Konkurrenten wirklich sind.
Die größte Verkaufsplattform in der westlichen Hemisphäre ist Amazon. Aus dem 1994 als Online-Buchhändler gestarteten Amazon ist innerhalb kürzester Zeit der umsatzstärkste Webshop geworden, wozu sicher auch die Öffnung für andere Anbieter beigetragen hat.
Amazon im Oktober 2014 fast 25 Millionen Besucher. Die Situation ist so ernst, dass Google vor kurzem Amazon als ihren stärksten Suchmaschinen-Konkurrenten eingestuft hat.
Die Nummer zwei unter den Marktplätzen ist eBay mit über 21 Millionen Besuchern (Oktober 2014). Im Gegensatz zu Amazon handelt es sich bei eBay aber um einen reinen Marktplatz, der nur die Infrastruktur für Online-Händler zur Verfügung stellt, selbst aber keine Produkte anbietet. eBay begann einst als Online-Auktionshaus, auf dem private Händler gebrauchte Waren verkauften. Mittlerweile findet man auf eBay allein in Deutschland 17 Millionen aktive Nutzer, darunter 5,4 Millionen private Verkäufer, 175.000 gewerbliche Verkäufer sowie mehr als 100 große Händler und Markenproduzenten.
Neben den Vollsortimentern, die das komplette Sortiment einer Branche von Schuhen über DVDs bis hin zu Schmuck abdecken, gibt es noch jede Menge spezialisierte Marktplätze, die den Schwerpunkt auf eine bestimmte Produktgruppe legen. So können beispielsweise externe Händler aus den Bereichen Mode, Schuhe, Sport, Beauty, Taschen & Accessoires auf dem Zalando-Marktplatz ihre eigenen Produkte über spezielle Markenseiten vertreiben.
Nachfolgende Torten-Diagramme zeigen die Verteilung des Umsatzes für einen Möbel-Shop und einen Bad-Shop, jeweils kurz nach dem Start eines eigenen Online-Shops. Besonders im Fall des Bad-Shops wird die (noch) hohe Abhängigkeit von den Marktplätzen deutlich. Dieser erwirtschaftet aktuell 70 % seines Umsatzes über Marktplätze und Preissuchmaschinen.
Erfolgsmessung anhand der KUR
Der Erfolg des neuen Online-Shops muss sich selbstverständlich messen lassen. Dazu gilt es, nicht nur auf den Umsatz zu schauen, sondern weiterführende, belastbare KPIs einzuführen, etwa die Kosten-Umsatz-Relation (KUR) für Online-Marketing-Maßnahmen. Nicht nur die Unabhängigkeit von den Marktplätzen ist positiv zu erwähnen, auch der Gewinn steigt mit einem eigenen Online-Shop dank sinkender KUR.
Hier einige Erfahrungswerte bezüglich der SEO-KUR für die weiter oben angesprochenen Branchen:
Anmerkung
Anmerkung: Die Kosten-Umsatz-Relation berechnet sich folgendermaßen = Kosten / Umsatz * 100 %. Die KUR besagt, wie viel ich prozentual pro Euro Umsatz an Werbeausgaben im Online-Marketing habe. Je kleiner die KUR, desto effizienter laufen die Kampagnen bzw. Werbemaßnahmen. Wichtig hierbei ist noch zu wissen, dass die Kosten-Komponente beim Kanal SEO meistens fix ist und identisch mit den Agenturkosten.
Je besser optimiert ein Shop ist, desto besser (niedriger) die KUR (Bei Abstrafungen kann die KUR allerdings deutlich höher ausfallen!). Die Conversion Rate lässt sich z. B. durch eine übersichtlich gestaltete Landingpage, eine gute Usability sowie einfache und schnelle Kaufprozesse verbessern.
Nachfolgend sieht man sehr schön, wie sich Umsätze und KUR durch eine aktive Vermarktung im Bereich SEA positiv entwickeln können:
Mögliche Strategien für den eigenen Online-Shop
Nehmen wir an, die hohen Kosten für die Nutzung der Markplätze und die Abhängigkeit von einem Anbieter haben Sie schließlich dazu bewogen, Ihre Produkte künftig über einen eigenen Online-Shop effizienter zu vertreiben. Denn dort zahlen Sie für Bestandskunden und Wiederbesteller nicht bei jedem Kauf erneut, wie dies bei Amazon und eBay der Fall ist.
Doch welche der vielen Shoplösungen passt am besten zu Ihrem Geschäftsmodell? Verwenden Sie Ihr eigenes System oder mieten Sie nur einen Shop? In vielen Fällen bietet sich ein modulares und populäres Shop-System wie Shopware an, das über innovative Funktionen verfügt und seit 2010 in der Community-Edition kostenfrei erhältlich ist. Hier fallen im Gegensatz zu den monatlichen Gebühren bei Marktplätzen lediglich einmalige Kosten für das technische Setup in Höhe von zehn- bis zwanzigtausend Euro an.
Der Vorteil bei der Gründung eines Online-Shops für Sie ist, dass Sie aufgrund Ihrer Erfahrung mit Amazon & eBay schon wissen, dass Ihre Produkte nachgefragt werden und diese so nicht zum Ladenhüter im neuen Shop werden. Händler, die einen Online-Marktplatz als Sprungbrett nutzen, können sich sicher sein, dass der einstige zufriedene eBay-Kunde gerne als Kunde in den eigenen Online-Shop zurückkehrt.
Allerdings müssen Sie die Marktplatz-Kunden vor und nach dem Launch informieren und Anreize zu einem Wechsel bieten. So könnten Sie im Rahmen einer Marketingstrategie als Paketbeilage bei Bestellungen über eBay, Amazon & Co. Gutscheine spendieren und auf Ihrer Facebook-Seite auf den neuen Shop hinweisen. Für die Gewinnung neuer Kunden stehen Ihnen bei einem eigenen Shop viele Kanäle zur Verfügung, wie Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenmarketing, Affiliate Marketing etc. Unabdingbar heutzutage ist es für einen Shopbetreiber, eine eigene Marke aufzubauen, um sich so von der Konkurrenz abzuheben.
Der wichtigste Tipp: Machen sie es von Anfang an richtig. Häufige Fehler, die zum Scheitern des Online-Projekts führen:
Ein eigener Online-Shop stellt heutzutage eine Alternative zu eBay und Amazon sowie eine solide Basis für einen Online-Händler dar. Hier die Vorteile noch einmal im Überblick:
Die OSG unterstützt Sie bei Ihrem Shopprojekt von A bis Z. Das bedeutet für Sie beste Ergebnisse bei der Vermarktung, schnelle und effiziente Umsetzung sowie minimaler Aufwand bei Ihnen im Haus.
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