Auswahl eines Webhosting Anbieters

Auswahl eines Webhosting Anbieters

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Eine eigene Website zu betreiben ist längst nicht mehr nur großen Unternehmen vorbehalten. Als wichtiger Bestandteil eines jeden Marketingkonzepts nutzen immer mehr Einzelhandelsgeschäfte, Handwerker, Gastronomen aber auch Privatpersonen diesen Kanal für ihre Zwecke. Während die Erstellung einer Website längst nicht mehr so kompliziert wie früher ist, gibt es im Vergleich aber ebenso mehr Webhosting Anbieter, die mit unterschiedlichen Produkten und Hostingmodellen auf dem Markt vertreten sind. Die Auswahl eines geeigneten Webhosting Modells hängt in erster Linie von Zweck, Umfang und zu erwartendem Traffic des neuen Internetauftritts ab. Grundsätzlich bieten alle gängigen Anbieter vergleichbare Hostingmodelle an. Dieser Blogbeitrag soll eine Übersicht darüber geben und in erster Linie für Unternehmen und Privatpersonen, die noch keinen eigenen Internetauftritt besitzen, eine Art Leitfaden zur Auswahl eines geeigneten Hostinganbieters liefern.

Wahl der Domain

Vor der Auswahl eines Webhosting Anbieters sollten zukünftige Website-Besitzer sich einen guten und prägnanten Domainnamen überlegen. Bei der Auswahl des Domainnamens sollte besonders bedacht gehandelt werden, schließlich ist dieser sozusagen das Aushängeschild eines jeden Internetauftritts. Grundsätzlich lassen sich hier zwei verschiedene Arten unterscheiden:

Exact-Match-Domains

Unter einer Exact-Match-Domain (EMD) versteht man eine URL, die exakt mit dem Hauptkeyword der entsprechenden Website übereinstimmt. Vorteil hierbei ist, dass User den Sinn und Zweck der Website bereits beim Lesen der URL erkennen können. Seit dem Google Exact-Match-Domain-Update werden EDMs aus Suchmaschinensicht gegenüber anderen Domains nicht mehr bevorzugt.

Ein Beispiel für eine EDM wäre etwa brillenshop.de für das Keyword “Brillenshop”.

Brand-Domains

Unter einer Brand-Domain versteht man eine URL, in der ein Markenname vorkommt. Der Vorteil einer Brand Domain ist, dass diese für einen Langen Zeitraum genutzt werden kann. Im Rahmen einer Veränderung des Produktportfolios ist eine Brand-Domain meist noch passend, während bei der Verwendung einer Exact-Match-Domain im schlimmsten fall eine neue, auf die neuen Produkte angepasste Domain erstellt werden muss. Dies ist offensichtlich mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden.

Ein Beispiel für eine Brand Domain wäre etwa fielmann.de.

Wie stellt man fest, ob eine Domain noch verfügbar ist?

Ob eine Domain noch verfügbar ist, lässt sich meist auf der Website der Hosting-Anbieter feststellen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, unter MarkenChk festzustellen, ob ein Domainname noch verfügbar ist.

Überblick über die verschiedenen Arten des Website-Hostings

Sobald eine Domain ausgewählt wurde, geht es daran, eine passende Hosting-Variante zu finden. Wie eingangs erwähnt, ist die Auswahl des richtigen Modells von Faktoren wie Umfang, Zweck oder der voraussichtlichen Anzahl der Besucher auf der Website abhängig.

Kostenloses Hosting

Kostenfreie Webhosting Modelle scheinen auf den ersten Blick verlockend, doch müssen die Anbieter dieser Lösungen ebenso, wie die kostenpflichtigen Konkurrenten, Einnahmen generieren. Aus diesem Grunde ist es gängige Praxis, dass auf Websites, die über ein kostenloses Hosting-Modell betrieben werden, Werbung vonseiten des Betreibers geschaltet wird. Oft verbieten es Anbieter in diesem Modell, eigene Werbung auf der Website zu schalten. Gleichzeitig ist dadurch, dass auf der Website bereits Werbung vom Hosting-Anbieter vorhanden ist, kein oder wenig Platz für eigene Werbeanzeigen. Durch eigene Werbebanner kann wiederum Geld eingenommen werden, wodurch das Hosting quasi umsonst wird. Des Weiteren können Websites mit viel Werbung von Google im Ranking herabgestuft werden.

Bei kostenlosen Hosting-Angeboten werden meist nur Subdomains unter der Adresse des Anbieters bereitgestellt. Aus wirtschaftlichen als auch aus SEO-Gesichtspunkten ist diese Art von Hosting also nicht zu empfehlen. Weitere Nachteile bieten kostenfreie Webhosting-Angebote insofern, dass sowohl der Support, als auch die Einstellungsmöglichkeiten und Sicherheit der Websites stark eingeschränkt sind.

Pro
  • Kostenlos
  • Wenig technisches Knowhow von Nöten
Contra
  • Werbung vonseiten des Betreibers
  • Oft keine eigene Werbung erlaubt
  • Dadurch keine Werbeeinnahmen möglich
  • Meist nur Subdomains möglich
  • Schlechter Support
  • Wenige Einstellungsmöglichkeiten
  • Sicherheitsaspekte

Shared Hosting

Beim Shared Hosting werden mehreren Kunden eines Hosting-Anbieters einem Webserver zugewiesen. Jeder Kunde erhält somit Zugriff auf einen virtuellen Server. Da sich die Kunden also die Ressourcen des Servers teilen, ist die Performance im Gegensatz zu anderen Modellen meist eingeschränkt. Je nach Auslastung der anderen auf dem Server befindlichen Websites kann die Leistung also variieren. Meist gibt es hier verschiedene Modelle, die mit steigenden Preisen mehr Rechenleistung des Servers zur Verfügung stellen. Für Websites wie etwa Blogs, die keine hohe Rechenleistung benötigen ist diese Methode dennoch praktikabel.

Pro
  • Preiswert
  • Bequem
Contra
  • Eingeschränkte Performance
  • Leistungsschwankungen möglich
  • Eingeschränkte Einstellungsmöglichkeiten
  • Sicheitsaspekte

Cloud Hosting

Ähnlich wie beim Shared Hosting werden beim Cloud Hosting ebenfalls um virtuelle Server verwendet. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass nicht nur auf Hardware-Ressourcen eines einzelnen Servers zugegriffen wird, sondern auf ein Server-Cluster. Das hat den Vorteil, dass durch die Verteilung der Ressourcen eine umfassende Hardware-Redundanz, also eine sehr Hohe Verfügbarkeit und geringe Ausfallwahrscheinlichkeit besteht. Des Weiteren sind Cloud Server nahezu endlos skalierbar und die Leistung kann genau nach Ressourcenverbrauch abgerechnet werden. Im Gegensatz dazu steht das Shared Hosting, bei dem nur gewisse Leistungspakete gebucht werden können.

Pro
  • Faire Abrechnung der Leistung nach Ressourcenverbrauch
  • Umfassende Hardware-Redundanz
  • Geringe Ausfallwahrscheinlichkeit
Contra
  • Eingeschränkte Einstellungsmöglichkeiten
  • Sicheitsaspekte

Dedicated & Managed Hosting

Im Gegensatz zum Shared Hosting haben Kunden eines Dedicated oder Managed Hosting Pakets alleinigen Zugriff auf einen Server. Während beim Managed Hosting in der Regel ein eingeschränkter Zugriff auf das System vorhanden ist, ist dieser beim Dedicated Hosting uneingeschränkt. Daraus folgt auch, dass sich der Hosting-Anbieter beim Managed Hosting um die Wartung kümmern muss, während diese Aufgabe beim Dedicated Hosting voll und ganz dem Kunden überlassen wird.

Beide Varianten sind also auch für komplexe Webprojekte geeignet, da die volle Serverleistung jeweils nur einem Kunden alleine zusteht.

Pro
  • Alleinige Nutzung der gesamten Serverressourcen
  • Volle Leistung
  • Beim Dedicated Hosting voller Zugriff auf das System
  • In der Regel guter Support
Contra
  • Teuer
  • Beim Managed Hosting eingeschränkter Zugriff auf das System
  • Beim Dedicated Hosting muss die Wartung der Software selbst durchgeführt werden
  • Sicheitsaspekte

Reseller Hosting

Bei dieser Hosting-Variante fungiert eine Dritte Partei zwischen Hosting-Anbieter und Kunden als Reseller (Zwischenhändler). Oft handelt es sich bei Resellern um Agenturen, die ihren Kunden passend zu ihrem neuen Internetauftritt gleich eine neue Domain anbieten. In diesem Rahmen werden zumeist Shared oder Managed Hosting Modelle verwendet, bei denen sich weder der Reseller noch der Endkunde um die Wartung der Server kümmern muss.

Eigener Webserver

Ein eigener Webserver ist von der Leistung im Prinzip vergleichbar mit einem Dedicated Server. Bei der Bestellung eines eigenen Servers haben Kunden natürlich alle denkbaren Freiheiten bezüglich der Konfiguration und Leistung des Geräts, müssen die auf dem Server befindliche Software aber ebenso wie einen Dedicated Server selber warten. Hinzu kommt aber neben der Wartung der Software auch die Wartung der Hardware, beispielsweise müssen Festplatten regelmäßig ausgetauscht und bei Problemen Techniker gerufen werden. Zudem empfiehlt es sich etwa, einen Server in einem klimatisierten Raum unterzubringen, damit die Wahrscheinlichkeit des Überhitzens minimalisiert wird.

Die Verwendung eines eigenen Webservers gewährleistet im Gegensatz zu allen anderen Modellen den alleinigen Zugriff auf die darauf befindlichen Daten. Es kann im Prinzip nie ausgeschlossen werden, dass unbefugte Dritte auf einen Server zugreifen, der nicht im eigenen Office untergebracht ist. Dieser Sicherheitsaspekt ist neben der Leistung oftmals der Grund, warum eigene Webserver verwendet werden.

Pro
  • Alle Freiheiten bei der Konfiguration der Soft- und Hardware
  • Alleinige Nutzung der gesamten Serverressourcen
  • Volle Leistung
  • voller Zugriff auf das System
  • Sicheitsaspekte, sofern gute Wartung erfolgt
Contra
  • Teuer in Anschaffung und Unterhalt
  • Die Wartung der Soft- und Hardware muss selbst durchgeführt werden
  • Viel technisches Knowhow gefordert

Welche Faktoren sind beim Webhosting sonst noch zu beachten?

Sobal die Art des Webhostings ausgewählt ist, gilt es, einen geeigneten Anbieter zu finden. Folgende Fragen könne hierbei hilfreich sein:

  • Sind Subdomains in dem Paket inklusive? Wie viele?
  • Sind in dem Paket E-Mail-Adressen dabei? Wie viele?
  • Wie viel Speicherplatz steht auf dem Server zur Verfügung?
  • Wie viele Datenbanken stehen zur Verfügung?
  • Wie hoch ist der maximal gestattete Datentransfer?
  • Wie hoch ist die Uptime der Sever?
  • Werden vonseiten des Hostinganbieters automatische Backups erstellt?
  • Ist ein Support bei Problemen vorhanden? Wie ist dieser erreichbar?
  • Welche Content-Management-Systeme können auf den Servern installiert werden?
  • Welche Sicherheitsaspekte werden geboten?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, die oben genannten Faktoren zu upgraden? Spätere Probleme durch ein Wachstum des Internetauftritts können so vorher ausgeschlossen werden.
  • Wo ist der Serverstandort?
  • Und natürlich: Was kostet das ganze?

Im Rahmen der Beantwortung dieser Fragen ist es immer sinnvoll, einen Benchmark mit verschiedenen Wettbewerbern durchzuführen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass ein wirklich geeigneter, kompetenter Anbieter ausgewählt wird.

Übersicht der Weltmarktanteile der populärsten Webhoster

Marktanteile führender Webhoster

Marktanteile führender Webhoster; Quelle: HostAdvice

Diese Übersicht der Hosting-Unternehmen mit den meisten Kunden lässt schnell erkennen, dass es hier keinen wirklich Dominanten Player auf dem Markt gibt, schließlich hat Platz Eins immer noch weniger als 5 % Marktanteil. Stattdessen gibt es eine sehr große Anzahl an Wettbewerbern, die sich immer wieder durch neue, günstigere Angebote unterbieten. Darum ist es wichtig, diese einem intensiven Vergleich zu unterziehen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl eines Hostinganbieters zunächst trivial erscheinen mag, allerdings große Kreise nach sich zieht. Die Art des Webhostings ist schließlich maßgeblich für die Performance, Sicherheit und zahlreiche weitere wichtige Faktoren verantwortlich. Zunächst sollte also geprüft werden, welches der verschiedenen Hosting-Modelle für den eigenen Zweck sinnvoll erscheint. Anschließend sollte ein umfassender Vergleich verschiedener Hosting-Anbieter erfolgen.

 

Titelbild: Copyright @ shutterstock/Dario Lo Presti

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