Application Service Provider (ASP)

Was ist Application Service Provider?

Ein ASP (Application Service Provider) ist ein Dienstleister, der Kunden über ein Netzwerk computergestützte Dienste anbietet. Das kann z. B. der Zugriff auf eine bestimmte Softwareanwendung wie ein Customer Relationship Management (CRM) sein, welches mittels eines Standardprotokolls wie HTTP unterstützt wird.

Da die Preisspanne kleiner und mittelständischer Unternehmen für spezialisierte Softwares weit überschritten wurde, hat sich der Bedarf an ASPs herauskristallisiert. Zudem hat die zunehmende Komplexität der Softwares ebenfalls zu enormen Kosten bei der Software-Verteilung an die Endbenutzer geführt.

Durch den Einsatz der ASPs können die Komplexität und die Kosten somit reduziert werden. Darüber hinaus wurden die Upgrade-Probleme der Endbenutzer beseitigt, indem die Verpflichtung auf den ASP gesetzt wurde. Sie stellen aktuelle Services, einen 24h-Support, physische sowie elektronische Sicherheit zur Verfügung und ermöglichen dadurch dem Endbenutzer ein flexibles Arbeiten.

Diese Dienstleistung wird grundsätzlich in Form eines Mietvertrages offeriert, da hier lediglich das Tätigwerden bereitgestellt wird (jedoch kein Erfolg der Bereitstellung).

Provider-Typen

Die ASP-Typen werden in vier Kategorien unterteilt:

Ein fachspezifischer oder funktionaler Provider-Typ liefert eine einzelne Anwendung (z. B. Kreditkartenzahlung),
ein vertikaler Markt liefert ein Lösungspaket für einen bestimmten Kundentyp (z. B. für eine Zahnarztpraxis),
ein auf Unternehmen gerichteter Provider liefert Breitspektrum-Lösungen,
ein lokaler Provider hingegen bietet kleine Geschäftsdienste in einem begrenzten Bereich.

Einige Analysten identifizieren einen sogenannten Volumen-Provider als fünften Typ. Dies ist im Grunde ein Spezialist, der eine kostengünstige Paketlösung über seine eigene Webseite anbietet. PayPal war z. B. eine Instanz dieses Modells; durch das Volumen konnten die Stückkosten jeder Transaktion gesenkt werden. Zusätzlich zu diesen Modellen verwenden einige große Multi-Line-Unternehmen wie HP und IBM ASP-Konzepte als ein bestimmtes Geschäftsmodell, das bestimmte Kunden unterstützt.

Modell
Merkmale von ASP

Die Anwendungssoftware befindet sich auf dem System des Anbieters und wird von Benutzern über einen Webbrowser unter Verwendung von HTML oder durch spezielle, vom Client bereitgestellte, Clientsoftware aufgerufen. Benutzerdefinierte Client-Software kann auch über XML-APIs mit diesen Systemen verbunden werden. Diese APIs können auch dort eingesetzt werden, wo eine Integration mit In-House-Systemen erforderlich ist. ASP können Multitenancy bei der Bereitstellung von Software für Clients verwenden; einige ASPs bieten eine Instanz oder Lizenz für jeden Kunden an (z. B. unter Verwendung einer Virtualisierung). Einige stellen einem Single-Instance-Multi-Tenant-Zugriffmodus bereit, der jetzt häufiger als “SaaS” bezeichnet wird.

ASP besitzt und betreibt die Softwareanwendung(en) in vollem Umfang. Der Provider besitzt, betreibt und wartet die Server, die die Software unterstützen. Er stellt den Kunden Informationen über das Internet oder über einen “Thin Client” zur Verfügung und stellt Rechnungen auf “pro-Use”-Basis bereit oder vereinbart eine monatliche/jährliche Gebühr.

Vorteile

Softwareintegrationsprobleme werden vom Client-Standort beseitigt.
Softwarekosten für die Anwendung verteilen sich auf mehrere Clients.
Die Provider verfügen über eine größere Anwender-Erfahrung als interne Mitarbeiter.
Die sogenannten Low-Code-Entwicklungsplattformen ermöglichen eine begrenzte Anpassung vordefinierter Anwendungen.
Die wichtigsten Softwaresysteme werden auf dem neuesten Stand gehalten, zur Verfügung gestellt und unter der Leitung von Experten verwaltet.
Es besteht eine verbesserte Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit der internen IT-Systeme.
Die Vereinbarung gemäß einem Service-Level eines Providers garantiert ein gewisses Maß an Service/Support.
Zugang zu Produkt- und Technologieexperten, die sich den verfügbaren Produkten widmen.
Die internen IT-Kosten werden auf eine monatliche und somit planbare Gebühr reduziert.
IT-Mitarbeitern und Tools werden bereitgestellt, um sich auf strategische Technologieprojekte zu konzentrieren, die sich auf das Endergebnis des Unternehmens auswirken.

Vergleich

Das ASP (Application Service Provider) Modell wird oft mit der SaaS (Software as a Software) verglichen. Während SaaS typischerweise einen generischen Dienst im Maßstab für viele Benutzer bereitstellt, beinhaltet ASP typischerweise einen Dienst für eine kleine Anzahl von Benutzern (oft unter Verwendung separater Single-Tenant-Dienste). Das bedeutet, dass die vielen Vorteile der Mandantenfähigkeit (Kostenbeteiligung, Skaleneffekte usw.) für den ASP-Anbieter nicht zugänglich sind und ihre Dienste eher mit Inhouse-Hosting als mit echten Multi-Tenant-SaaS-Lösungen, wie Salesforce, vergleichbar sind.

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