Card Sorting
Was ist Card Sorting?
Card Sorting ist ein Verfahren aus den Bereichen Webdesign und Softwareentwicklung. Damit lassen sich nutzerfreundliche Strukturen für den Menü- oder Navigationsbereich einer Webseite erstellen. Dabei werden die im Menü unterzubringenden Begriffe in Form von Karten an Tester verteilt. Diese sortieren das Ganze nach Oberbegriffen.
Um ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, sollten mindestens 15 Testpersonen teilnehmen. Ziel ist unter anderem, Fachjargon, unklare Begriffe sowie nicht nachvollziehbare Kategorien zu vermeiden.
Die wichtigsten Fragen zum Card-Sorting:
- Wie können neue beziehungsweise vorhandene Inhalte strukturiert werden?
- Wie viele Hauptrubriken werden benötigt?
- Welche Bezeichnung sollen Haupt- und Unterrubriken erhalten?
- Welche Unterrubriken, beziehungsweise Inhalte sollen den Hauptrubriken zugeordnet werden?
Unterschiedliche Verfahren beim Card Sorting
Was die Durchführung betrifft, gibt es drei unterschiedliche Varianten.
Je nach Bedarf lässt sich das Verfahren in einstufigen oder mehrstufigen Prozessen durchführen. Bei einem mehrstufigen Prozess werden die Ergebnisse in den folgenden Durchgängen weiter zusammengefasst. In den meisten Fällen finden diese in einem Labor vor Ort oder direkt beim Kunden statt. Mittlerweile gibt es jedoch auch spezielle Sorting Software, welche für Online Studien genutzt werden kann.
Für welche Projektphase bietet sich Card-Sorting an?
Nach Möglichkeit sollten die Tests direkt zu Beginn des Projekts oder am Ende der Analysephase durchgeführt werden. Voraussetzung ist immer, dass Klarheit darüber besteht, welche Services und Inhalte zur Verfügung gestellt werden sollen. Zudem sollte feststehen, welche Erwartungen die Zielgruppe an das Angebot hat.
Wichtig ist außerdem, dass die Ergebnisse für jeden Tester einzeln dokumentiert werden. Je nach Proband können diese vollkommen unterschiedlich ausfallen. Deshalb sollte Card Sorting nicht als exakte Methode betrachtet werden.
Stattdessen ist es ein gutes Hilfsmittel, um mögliche Anhaltspunkte für eine geeignete Kategorisierung zu ermitteln. Am Ende steht dann zumeist ein Kompromiss, mit dem sowohl Nutzer als auch Betreiber der Webseite bzw. Entwickler einer Software einverstanden sind.
Sofern die Zahl der zu suchenden Begriffe nicht allzu hoch ist, gestaltet sich die Auswertung recht einfach. Es reicht aus, nach Gemeinsamkeiten der unterschiedlichen Card Shorts zu suchen, um eine möglichst allgemeingültige Variante der Kategorisierung zu finden.
Soll das Ergebnis etwas genauer ausfallen, bietet sich die sogenannten Cluster Methode mittels einer besonderen Software an. Diese Variante ist vor allem bei einem hohen Ergebnisaufkommen sinnvoll. Nach dem Test erhält der Auftraggeber eine detaillierte Auswertung mit verschiedenen Vorschlägen, wie die Navigationsstruktur der Webseite aussehen könnte. Dies geschieht zumeist in Form einer Sitemap.
Besondere Vorteile beim Card Sorting
Ein großer Pluspunkt des Verfahrens ist, dass es relativ kostengünstig durchgeführt werden kann. Der Test nimmt in der Regel nur wenig Zeit in Anspruch und erfordert nur wenig Aufwand.
Bei der manuellen Variante wird lediglich ein Raum mit einem größerem Tisch, einem Whiteboard oder einer Tafel benötigt. Der Test ist an keinen besonderen Ort gebunden und kann sowohl in einem Labor als auch direkt beim Kunden durchgeführt werden.
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