Matomo (ehem. Piwik)

Matomo (ehem. Piwik)

©Bild: Matomo/Piwik

Was ist Matomo?

Matomo (ehem. Piwik) ist eine kostenlose, webbasierte Open-Source-Software zur Webanalyse. Sie gilt als wichtigste Alternative zu Google Analytics. Im Gegensatz zum Wettbewerber ermöglicht das Programm dem Nutzer jedoch die komplette Kontrolle über alle gesammelten Daten. Matomo ist in PHP programmiert und benötigt zum Betrieb eine Datenbank wie MySQL.Im Januar 2018 wurde die Software von Piwik in Matomo umbenannt, ohne dass sich für die Nutzer etwas änderte.

Geschichte

Basis der heutigen Software ist das mittlerweile eingestellte Webanalytics-Programm phpMyVisites. Daraus entwickelte Matthieu Aubry 2007 Piwik. Im Juni 2012 erreichte die Software eine Millionen Downloads. Seit 9. Januar 2018 heißt sie Matomo (japanisch für “Ehrlichkeit”). Nach Eigenangaben wird Matomo heute von Nutzern in über 170 Ländern verwendet und ist die sechst meist genutzte Webanalytics-Lösung der Welt.

Funktionen

Die Basisversion von Matomo liefert in Echtzeit detaillierte Informationen zum Traffic einer Website. Ziel ist es, dem Betreiber einen kompletten Überblick über seine Besucher und deren Aktivitäten zu geben. Das Unternehmen bezeichnet dies als “360-Grad-Überblick”. Die gesammelten Daten werden in übersichtlichen Statistiken angezeigt. So erhält der Betreiber einer Internetpräsenz einen genauen Einblick in das Nutzerverhalten, in Conversion-Rates und ähnliches. Damit ermöglichen die Daten ein kontinuierliches Controlling des Erfolgs einer oder mehrerer Websites und erleichtert dem Betreiber deren Optimierung für Nutzer und Suchmaschinen.

Folgende Daten lassen sich über die Webanalytics-Software auslesen:

  • Anzahl der Visitors (unique und wiederkehrend)
  • Anzahl der Klicks auf einzelne Unterseiten
  • Aufenthaltsdauer
  • Absprünge und Ausstiegsraten
  • Anzahl der besuchten Seiten
  • Anzahl bestimmter durchgeführter Aktionen (z.B. Downloads)
  • Anzahl der Tage seit dem letzten Besuch
  • Art der Verweise (direkter Zugriff oder Zugriff über externe Quellen wie Suchmaschinen und andere Websites)
  • verwendete Software (Betriebssystem und Browser)
  • verwendete Geräte (Typ, Modell, Bildschirmauflösung)
  • Herkunft der Besucher nach Land
  • Zugriffszeiten

Die einzelnen Statistiken lassen sich für einen selbst gewählten Zeitraum anzeigen.

Plugins und Themes

Die Webanalytics-Software lässt sich auf Wunsch durch Plugins und Themes individualisieren und erweitern. Beides lässt sich auf dem Marketplace der Matomo-Website herunterladen und anschließend auf dem eigenen Webspace installieren. Alle Themes, die über den offiziellen Marktplatz angeboten werden, stehen zum kostenlosen Download bereit. Bei den Plugins bietet Matomo sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige an. Da es sich bei Matomo um eine Open-Source-Lösung handelt, kann zudem jeder eigene Plugins und Themes programmieren.

Ein Theme hüllt die Plattform in ein neues Design, während ein Plugin der Software eine neue Funktion hinzufügt. Die Zusatzprogramme ermöglichen es dem Betreiber beispielsweise, die häufigsten Klickpfade der Nutzer nachzuvollziehen, A/B-Tests durchzuführen, User-IDs zu anonymisieren und vieles mehr.

Datenschutz

Matomo kommuniziert Transparenz und Kontrolle über die eigenen Daten als seinen USP. Das Programm wird lokal auf dem Server der zu analysierenden Webpräsenz installiert, statt wie bei Google Analytics mit einem externen Server verbunden zu werden. Die gesammelten Daten der Besucher unterstehen daher der kompletten Kontrolle des individuellen Anwenders und können nicht von Dritten eingesehen werden.

Im Jahr 2011 testete das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein die Software und gab dessen Nutzung frei. Das bedeutet, dass die Nutzung mit den deutschen Datenschutzrichtlinien konform ist. Dies gilt jedoch nur, wenn die IP-Adressen der Besucher anonymisiert werden, wenn jeder Nutzer der Erfassung seiner Daten widersprechen kann und wenn der Betreiber der Website auf dieser eine Datenschutzerklärung veröffentlicht. Daraus muss für den Visitor ersichtlich sein, welche Daten die Software speichert.

Installation

Die komplette Software in der aktuellen Version lässt sich als ZIP-Datei auf der Matomo-Website kostenlos herunterladen. Anschließend entpackt der Nutzer das Archiv und erhält einen Ordner namens Matomo. Diesen lädt er komplett über ein FTP-Programm von seinem Rechner auf den eigenen Webspace und ruft ihn über die Adresse, z.B. http:///www.eigene-seite.de/matomo, auf. Nun starten der Systemcheck und der Installationsprozess automatisch.

Durch die selbstständige Installation entsteht für den Anwender ein etwas höherer Aufwand im Vergleich zu Google Analytics, jedoch ist die Installation die Voraussetzung für den datenschutzgerechten Betrieb der Plattform. Zudem lassen sich die erhobenen Daten ohne zeitliche Begrenzung speichern, so dass Langzeitauswertungen problemlos möglich sind.

Wer die Software nicht auf dem eigenen Webspace installieren möchte, nutzt das Cloud-Angebot von Matomo. Dabei werden die Daten auf dem Server des Anbieter InnoCraft erfasst. Nach einer 30-tägigen Testperiode ist dieser Service kostenpflichtig,

 


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