Retargeting über Affiliate-Netzwerke – so funktioniert es

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Online-Shops nutzen zunehmend Retargeting bei der Anzeigenschaltung, da über 90% der User einen Shop verlassen, ohne einen Kauf abzuschließen. Über Retargeting kann man diese Nutzer wieder zurückgewinnen und dadurch den Umsatz steigern. Dies funktioniert, indem man Shopbesucher mit Cookies markiert und sie bei einem Webseitenwechsel nochmals durch individualisierte Anzeigen anspricht.

Die Vorteile davon sind allgemein die Reduzierung von Streuverlusten und bessere Budgetnutzung, mehr Klicks und Conversions, eine stärkere Kundenbindung sowie ein höherer Wiedererkennungswert.
Auch über Affiliate-Netzwerke lassen sich Retargeting-Kampagnen durchführen. Doch wie läuft das genau ab?

Auswahl der Netzwerke und der Affiliates

Über das Retargeting ist es möglich, ehemalige Besucher des Shops oder der Webseite auf einer Affiliate-Partnerseite wieder zu erkennen und personalisiert mit Bannern anzusprechen. Dazu muss der Merchant sich bei einem oder mehreren entsprechenden Affiliate Netzwerken anmelden, welches Retargeting anbietet. Beispiele für solche Netzwerke sind affillinet oder kupona.

Als Abrechnungsmodell kann eine CPO- oder CPC-Vergütung für die Affiliates festgelegt werden. Das Tracking kann über Postview oder Postclick erfolgen. Postclick meint, dass das Cookie nach dem Klick auf das Banner gesetzt wird. Was wiederum ein geringeres Risiko für den Merchant bedeutet, da ein aktiver Klick notwendig ist. Beim Postview wird das Cookie schon bei Einblendung des Banners gesetzt. Hierbei ist eine Absprache mit den Affiliates über Cookie-Laufzeit, Zeitpunkt der Auslieferung der Werbemittel, Art der Bannerschaltung, Bannerplatzierung, etc. sehr wichtig.

Der Merchant wählt seine Retargeting-Publisher aus den jeweiligen Affiliate-Netzwerken aus. Diese Publisher werden vom Netzwerk, bspw. bei affilinet, in den Retargeting Container des Merchants integriert. Das können zum einen einzelne Websitebetreiber sein, die die Retargeting-Anzeigen auf ihren Seiten schalten oder aber Retargeting-Netzwerke, welche Werbeplätze auf ihren Partnerseiten gebucht haben.

Werbemittel und technische Umsetzung

Für die Kampagnen erstellt der Merchant Werbemittel, die sich für das Retargeting eignen (im Optimalfall mit Bezug auf das vom Kunden bereits betrachtete Produkt bzw. Cross- / Upselling Produkte).

Für die technische Umsetzung muss auf den Shopseiten ein Retargeting Pixel des Affilliate-Netzwerks integriert werden. Dieser sammelt anonymisiert relevante Daten über den Nutzer zur Wiedererkennung bei einem Webseitenwechsel. Die funktioniert bspw. bei affilinet über Retargeting Container Tags, welche in den Shop integriert werden (auf Kategorie-, Produkt, Such- & Bestellbestätigungsseiten) mit 6 verschiedenen Tags für alle Phasen der Customer Journey. Dabei wird erkannt, welche Kategorien und Produkte der User vorher angesehen bzw. in seinen Warenkorb gelegt hat. Wenn ein Nutzer nach einem Besuch des Merchants nun den Publisher besucht, werden die Daten des Shops übergeben und personalisierte Werbemittel oder Produktdaten angezeigt.

Banner Affiliate Marketing

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Das sind die Vorteile von Retargeting über Affiliate-Netzwerke

Die Nutzung von Retargeting über Affiliate-Netzwerke hat viele positive Effekte. Durch das spezielle Verhältnis zwischen den Affiliate-Partnern ergeben sich folgende Vorteile:

  • Mit Hilfe der Retargeting-Affiliates können Besucher des Shops angesprochen werden, die noch nicht konvertiert und somit keine Käufer geworden sind. Retargeting-Affiliates erhöhen dadurch die Reichweite und damit die Conversion Rate und holen den verlorenen Umsatz wieder.
  • Durch Auswertung über das Affiliate-Netzwerk behält der Merchant den Überblick, welchen Einfluss Retargeting auf die Gesamtperformance des Affiliate Marketings hat, da die Retargeting-Affiliates als weiteres Affiliate-Segment hinzugeschaltet werden. Dadurch sind nur wenige zusätzliche Ressourcen zur Betreuung der Kampagne nötig.
  • Zwischen dem Affiliate- Netzwerk und den Retargeting-Partnern besteht oftmals bereits eine kooperative Vertrauensbasis, welche die Performance zusätzlich steigern kann.
  • Der Merchant kann Retargeting-Kampagnen mit einem geringen Kostenrisiko durchführen, wenn die Affiliates auf Conversion-Basis vergütet werden.
  • Zudem ist es das Ziel der Retargeting-Affiliates, die Ausgaben für die Anzeigen geringer zu halten als seine Vergütung durch die Provisionen. Er will also so zielgerichtet wie möglich Anzeigen schalten, was die Performance der Kampagnen verbessert.

Das sind die Nachteile bzw. Risiken von Retargeting über Affiliate-Netzwerke

Das Retargeting in Affiliate-Netzwerken kann jedoch auch gewisse negative Seiten haben. Folgende Risiken können sich ergeben:

  • Es ist möglich das ein Retargeting-Publisher die Provision erhält, obwohl ein Content-Publisher den Nutzer zuerst auf den Shop geführt hat, wenn das Tracking auf dem Last-Click Modell basiert. Hierbei wird die Conversion nur dem letzten Klick zugeordnet. Dies führt zu einer Verfälschung der Erfolgsmessung.
  • Auch kann eine CPC bzw. CPO Vergütung auf Post-View Basis die Kosten für den Merchant erhöhen, wenn keine enge Absprache bzw. Prüfung mit dem Publisher erfolgt.
  • Zuletzt gilt auch ein allgemeiner Nachteil des Retargetings, dass eine zu starke Verfolgung des Nutzers mit Anzeigen sich negativ auswirken kann. Dem muss mit einem passenden Frequency Capping vorgebeugt werden.

Fazit

Retargeting über Affiliate-Netzwerke kann viele Vorteile für Merchants sowie für Affiliates bringen. Für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist jedoch auch hier ein gutes Affiliate Management, eine gute Absprache zwischen den Partnern und ein konkretes Tracking-Konzept notwendig. Auch müssen etwaige Risiken beachtet werden. Falls auch Sie mit dem Gedanken spielen, Retargeting anzuwenden oder an einer effizienten Umsetzung Ihrer Retargeting-Kampagnen interessiert sind, unterstützen wir Sie dabei gerne. Erfahren Sie hier mehr über unser Angebot zu unseren SEA-Leistungen.

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