Gemini: Google bremst Bildgenerierung aus

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Google hat zuletzt sein KI-Sprachmodell Bard etwas überraschend in Gemini umbenannt und gleichzeitig ein umfangreiches Update mit neuen Funktionen veröffentlicht. Gemini soll nun in der Lage sein, noch komplexere Aufgaben zu erledigen und bietet eine Vielzahl von Verbesserungen in den Bereichen Textgenerierung, Übersetzung, Code- und Bildgenerierung. Zumindest in der Theorie, denn am Donnerstag wurde der Bildgenerator auf sehr spezifische Weise ausgebremst.

Keine Bildgenerierung von Menschen möglich

So verweigerte der Generator am Donnerstagvormittag wiederholt die Erstellung von Bildern mit Menschen in unterschiedlichen Szenarien, wie Familien oder Schulunterricht. Nutzer, die solche auf den ersten Blick harmlosen Anfragen stellten, erhielten lediglich die Standardantwort, dass die Funktion zur Erzeugung von Menschenbildern bei Gemini gerade verbessert wird. Ins Deutsche übersetzt lautete die Aussage etwa: “Wir erwarten, dass diese Funktion bald wieder verfügbar sein wird.” Bilder von Katzen oder Robotern hingegen konnten problemlos erstellt werden, wie ein Kurztest des Portals SPIEGEL zeigte.

Ursächlich dürfte gewesen sein, dass Geminis Bildgenerator bei Abbildungen von Menschen sehr diverse Darstellungen nutzte oder sich weigerte, Bilder von bestimmten Menschengruppen zu erstellen. In einem offiziellen Statement reagierte Google bereits:

Gemini wird in der EU noch ausgebremst

In Deutschland und der EU ist die Generierung von Bildern ohnehin noch nicht verfügbar. Die Einführung von Gemini in Europa folgt einem ähnlichen Muster wie die seines Vorgängers Bard. Auch Bard war nach seiner Markteinführung zunächst nicht in der EU verfügbar, da Unklarheiten in der hiesigen Gesetzgebung, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Urheberrecht, geklärt werden mussten.

Die Verzögerung bei der Einführung von Gemini könnte nun durch den kürzlich von der EU verabschiedeten AI Act begünstigt werden. Dieses Gesetzespaket sieht eine strengere Regulierung von sogenannten Foundation-Modellen vor, zu denen auch Gemini gehört. Dazu gehört unter anderem die Forderung, die Trainingsdaten öffentlich zugänglich zu machen, um mögliche Verzerrungen erkennen zu können.

Es bleibt abzuwarten, ob und inwieweit der AI Act die Einführung von Gemini in Europa beeinflussen wird. Denkbar ist, dass Google Anpassungen an seinem Modell vornehmen muss, um den Anforderungen des Gesetzespakets zu genügen.

Auch KI-Einbindung in Google-Suche wird zunächst nicht in Europa umgesetzt

Ähnlich wie bei dem KI-Modell Gemini ist auch die Search Generative Experience (SGE) von Google noch nicht offiziell in Europa verfügbar. Während dieses Feature in anderen Ländern immer weiter ausgebaut wird, setzt Google hierzulande noch auf die klassische Websuche. Wann SGE auch in Deutschland an den Start geht, ist nach wie vor nicht bekannt.

Fazit

Mit der Veröffentlichung der neuesten Version von Gemini hat Google OpenAI und Co. jetzt auch offiziell den Kampf angesagt. Allerdings zeigt das kurzfristige Ausbremsen des KI-Bildgenerators, dass der Teufel wie immer im Detail steckt.
Für User in der EU, die Features wie den Bildgenerator derzeit noch nicht ohne VPN nutzen können, könnte dieses Szenario sogar positiv sein: So könnte man am Ende eine ausgereiftere Version der KI ohne “Kinderkrankheiten” erhalten.

Quelle: SPIEGEL

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