Gender Bias bei Google? Wie ist der Stand der Dinge?

Mann und Frau sitzen gegenüber

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Ein jeder wird es kennen, suchen wir eine bestimmte Berufsgruppe im Internet, so wird meistens die maskuline Form in die Suchmaschine eingetippt. Wir suchen nach „Arzt“, „Anwalt“ oder „Klempner“, anstatt nach „Ärztin“, „Anwältin“ oder „Klempnerin“.  Für das Google Ranking stellt genau dies aber scheinbar ein großes Problem dar, denn wenn die Websites von Frauen nicht auf ihre maskuline Berufsbezeichnung optimiert sind, erscheinen sie selten bis gar nicht in den Suchergebnissen.

Malte Landwehr von Searchmetrics hat hierzu einige Tests durchgeführt und die Ergebnisse in seinem Facebook Post geteilt.

Das Suchvolumen

Es wurden 65 Berufe in der femininen und maskulinen Form geprüft, die Ergebnisse unterscheiden sich jedoch so sehr, dass ein Vergleich kaum möglich ist. Als Beispiel führt er die unterschiedlichen SERPs für die Suchanfragen „Zahnarzt“ und „Zahnärztin“ an. Für den „Zahnarzt“ lassen sich gleich vier Anzeigen finden, bei der „Zahnärztin“ gibt es hingegen keine. Außerdem fand er heraus, dass die differenzierten Ergebnisse geografisch unabhängig sind.

Auf die männlichen Formen, entfallen zudem 72 Prozent des Suchvolumens, lediglich bei einer Berufsgruppe, nämlich der „Kosmetikerin“, erlangte die weibliche Form ein höheres Suchvolumen.

Die maskulinen Formen haben nicht nur ein höheres Suchvolumen, bei 80 Prozent der femininen Begriffe lag das Suchvolumen sogar unter zehn Prozent. Bei 95 Prozent der Berufe lagen 99 Prozent des Suchvolumens bei der maskulinen Schreibweise.

Die Diskussion

Was heißt das nun konkret?

Auf der einen Seite basieren die Ergebnisse auf dem, was die meisten der Suchenden eingeben. Das ist zumeist aus der Gewohnheit heraus die männliche Form „Ich gehe zum Friseur“. Die wenigsten würden aber darauf bestehen, dass es explizit ein Friseur und keine Friseurin sein muss, wenn sie bei Google ihre Suchanfrage starten.

Auf der anderen Seite ist es für weibliche Berufsvertreter schwieriger Traffic über Google zu generieren, wenn ihre Websites nicht auf männliche Formen optimiert wird.

Wenn der Google Algorithmus männliche und weibliche Formen als gleichberechtigt ansehen würde, könnte das Problem gelöst werden. Wenn dann jedoch jemand explizit nach einer „Ärztin“ sucht, würde er nicht mehr die passendsten Ergebnisse erhalten.

Interessanterweise bedenkt auch die Autocomplete-Funktion von Google oftmals nicht die weiblichen Formen.

Es bleibt offen was passieren wird. Passt Google seinen Algorithmus entsprechend an? Dieser ist jedoch aus den Nutzeranfragen entstanden und solange wir vornehmend männliche Formen googeln füttern wir den Algorithmus weiter damit.

Eine einfache Lösung um der Gender Problematik entgegenzutreten: Einfach beide Begriffe eingeben, dann erhalten Sie auch Ergebnisse zu beiden Geschlechtern.

Quelle: www.onlinemarketing.de

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