Google Easter Egg

Was ist ein Google Easter Egg?

Bei einem Google Easter Egg (deutsch: Osterei) handelt es sich um versteckte Codes in Software-Programmen und anderen Medien. Dazu zählen unter anderem geheime Level in einem Computerspiel oder auch sogenannte Gagscreens. Auch auf Musik-CDs finden sich Easter Eggs. Auf dem Album “Ghost Stories” von Coldplay beispielsweise existiert ein 13. Lied.

In der Regel dient ein Easter Egg dazu, auf unterhaltsame Art dem Urheber Anerkennung zu zollen. Das Google Easter Egg ist inzwischen weltbekannt. Die Entwickler der Suchmaschine veröffentlichen in regelmäßigen Abständen neue Easter Eggs, darunter versteckte Funktionen in Google Maps und Google Earth sowie Spiele in den SERP. Nicht jedes Google Easter Egg ist in der deutschen Version der Suchmaschine verfügbar. Einige können jedoch über google.co.uk ausgeführt werden.

Entstehung und Verbreitung

Das erste Easter Egg wurde von dem US-Spieldesigner Warren Robinett entwickelt, der 1979 in einem Konsolenspiel den Schriftzug “Created by Warren Robinett” versteckte. Die Namen der Programmierer wurden nie genannt; das Easter Egg realisierte den Wunsch des Urhebers nach Anerkennung seines Werkes.

Die versteckte Botschaft wurde entdeckt, viele Programmierer folgten dem Beispiel Robinetts. Eines der berühmtesten Easter Eggs ist der Konami-Code, eine Huldigung an alte Steuerungskonsolen. Der Spiele-Entwickler Kazuhisa Hashimoto hatte kein Easter Egg geplant, sondern den Code lediglich zu Testzwecken programmiert und dann vergessen, ihn zu löschen.

Das Google Easter Egg – und auch alle anderen versteckten Codes – erinnert an die Versuche berühmte Künstler, ihren Namen oder ähnliche Informationen in ihren Werken zu verstecken. Zu ihnen zählt Rembrandt: In den Nebenfiguren seiner Gemälde sind nicht selten seine Gesichtszüge zu erkennen.

Abgrenzung des Google Easter Egg zur hidden function

Google bietet seinen Nutzern zahlreiche versteckte Funktionen, im Englischen “hidden functions” genannt. Sie sind mit einem Google Easter Egg nicht zu verwechseln, da diese Funktionen bei Bedarf tatsächlich ihren Zweck erfüllen. Die folgende Liste zeigt nur einige Beispiele und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Nach der Eingabe von Fluglinie und Flugnummer in das Suchfeld stellt Google sämtliche benötigte Daten dar.
  • Nach Eingabe der Trackingnummer einer Sendung zeigt Google unabhängig von Absender und Paketdienst alle Daten und Status-Informationen an.
  • Mit der Syntax in rechnet Google Beträge in andere Währungen um.
  • Mit der Eingabe “time in” erfährt der Nutzer die aktuelle Uhrzeit im angegebenen Land.
  • Nach der Eingabe eines Ortes in das Suchfeld, gefolgt von dem Begriff “Vorhersage”, zeigt Google alle relevanten Informationen – sofern vorhanden – an. Dazu zählen auch Niederschlagsmenge, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeiten.

Beispiele zum Google Easter Egg

Für spielerische Animationen in den SERPs wurden unter anderem die Befehle “askew”, “do a barrel roll”, “blink html” und “rekursion” entwickelt. Die Suchmaschinen-Seite führt die Befehle nach der Eingabe in das Suchfeld aus.

Die Suchanfrage

© Google SERP für die Suchanfrage “askew”

In der Bildersuche verbirgt sich das Arcade-Spiel “Breakout”, das bereits von den 1970-er Jahren an in Spielhallen angeboten wurde. Nach Eingabe des Suchbegriffs “Atari Breakout” verwandelt sich die Bildersuchseite in das prominente Spiel. Auch das Nintendo-Spiel “Super Mario Bros” – ein weiterer Klassiker – wird von einem Google Easter Egg geehrt. Zunächst findet der User allgemeine Informationen zum Spiel. Zusätzlich wird ein Icon angezeigt, das auf Klick Goldmünzen auswirft, untermalt vom klassischen Sound des Originalspiels.

Weitere Google Easter Eggs befinden sich auf YouTube, bei Google Maps und Google Earth. Unter https://www.google.com/moon/ werden die Oberfläche des Mondes sowie zahlreiche Daten zu den einzelnen Missionen auf dem Erdtrabanten angezeigt. Analog dazu gibt es Daten und Informationen zum Mars unter https://www.google.com/mars/.

Bedeutung für das E-Mail-Marketing

Es hat sich gezeigt, dass nicht nur bei Google die Easter Egg-Suche regelrechte Wettbewerbe unter den Usern und Gamern auslöst. Die Erstfinder werden in beispielsweise in den entsprechenden Communitys benannt und gefeiert. Versteckte Suchanfragen sprechen den Spieltrieb beim Menschen an, vor allem dann, wenn eine Belohnung oder ein anderes Extra in Aussicht gestellt wird.

Im Marketing lässt sich dieser Reiz wirkungsvoll einsetzen, um potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen sowie den bestehenden Kundenkreis an eine Marke oder eine Dienstleistung zu binden. In der Fachsprache nennt sich diese Marketing-Variante “Gamification“.

Dabei werden spielerische Komponenten in die Werbekampagne integriert, um eine höhere Teilnehmerzahl zu erreichen. Dabei verfolgen die Teilnehmer die Befriedigung bestimmter Bedürfnisse: Belohnung, Erfolg, Status, Wettbewerb und Selbstdarstellung.

Einsatzmöglichkeiten im Marketing

Abgesehen von Google kann ein Easter Egg gezielt eingesetzt werden, um Klick- und Interaktionsraten zu erhöhen und die Anzahl von Neuregistrierungen zu steigern:

  • Quizfragen in E-Mails mit Bonus bei korrekter Antwort
  • kreative Nutzung des alternativen Textes für nicht geladene Bilder im Newsletter, um zum Beispiel auf andere Bilder im Newsletter hinzuweisen, hinter denen sich ein Gutschein verbirgt
  • Sammelaktionen bzw. Suche versteckter Gegenstände in den folgenden Newslettern oder auf der aktuellen Website
  • versteckte Botschaften im Quelltext eines Newsletters, zum Beispiel Gutschein-Codes (das Öffnen des Newsletters im Browser ist erforderlich, worauf der Leser wiederum hingewiesen werden kann)

Kritik und Maßnahmen

Sie sind praktisch ungefährlich bei der Nutzung von Google, aber ein Easter Egg in Anwendungen und Spielen birgt durchaus Risikopotenzial. Es handelt sich dabei um Bestandteile einer Software, die vom Programmierer eingepflegt wurde, ohne dass die Unternehmensleitung davon Kenntnis erhält. Somit durchlaufen diese Programmroutinen keine Sicherheitsprüfungen.

Aufgrund der eklatanten Verbreitung von Malware, Trojanern, Viren und Würmern wird das Einfügen von Easter Eggs oder anderen nicht dokumentierten Funktionen von zahlreichen Software-Herstellern inzwischen unterbunden. Sie reagieren damit auf deutlich formulierte Anforderungen der Unternehmen nach Sicherheit vor Schadprogrammen etc.

Microsoft war zunächst berühmt für seine Easter Eggs, toleriert sie jedoch aus Sicherheitsgründen in den eigenen Anwendungen nicht mehr. Nicht zuletzt ist dies darauf zurückzuführen, dass Microsoft Gründungsmitglied der Trusted Computing Group ist. Untersagt wurden Easter Eggs jeglicher Art auch von Steve Jobs, als er zu Apple zurückkehrte.


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