Google Suggest

Google Suggest

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Was ist Google Suggest?

Bei Google Suggest, auch Google Autocomplete genannt, handelt es sich um eine spezielle Funktion der Suchmaschine Google, die Usern helfen soll, schneller zu den gewünschten Ergebnissen zu gelangen. Die praktische Erweiterung liefert dem jeweiligen Nutzer bereits bei der Worteingabe Vorschläge zur Vervollständigung seiner Suchanfrage.

Geschichtlicher Hintergrund zur Autocomplete-Funktion

In den USA wurde die Suggest-Funktion im Jahr 2008 eingeführt, in Deutschland ein Jahr später. Das Ziel bestand darin, den User noch stärker bei seiner Suche zu unterstützen. Er sollte rasch zum anvisierten Resultat kommen, ohne zwischenzeitlich eine neue Suchanfrage stellen zu müssen.

Dank der Koppelung von Google Suggest an Google Instant und andere Funktionen passen sich die SERP während der Eingabe des Schlüsselbegriffs oder der Phrase unmittelbar an.

Wie Google Suggest im Detail funktioniert

Der Nutzer tippt Buchstaben in das Google-Suchfeld ein. Parallel dazu sendet das Formular die entsprechenden Daten an die Server, die im Hintergrund arbeiten. Diese Server passen die auszugebenden Listen je nach konkreter Eingabe etwa schon anhand eines bestimmten Präfix’ an.

Google Suggest liegt die sogenannte Ajax-Technologie zugrunde. Letztere lässt Änderungen am Seiteninhalt zu, ohne dass die Seite dafür zur Gänze neu geladen werden muss. Auf die Weise erhält der Suchende quasi in Echtzeit ein Resultat auf seine Suchanfrage – teilweise sogar noch bevor er das vollständige Wort oder die komplette Phrase zu Ende getippt hat.

Diese Faktoren beeinflussen die Suche mittels Google Suggest

Es gibt mehrere Faktoren, die Einfluss auf die Autocomplete-Funktion von Google nehmen können:

Bei der Suchhäufigkeit geht es darum, wie oft ein bestimmter Begriff von Usern gesucht wird. Je mehr Suchanfragen Google zu ebendiesem Terminus erhält, desto eher wird er aufgeführt.
Die Suchfrequenz bezieht sich darauf, wie oft hintereinander ein bestimmter Begriff von Nutzern gesucht wird. Je mehr Anfragen ebendieser Terminus erhält, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Google ihn vorschlägt.
Google kann bereits getätigte Suchanfragen des Users über das aktivierte Webprotokoll mit in die Analyse einbeziehen.
Beispiel: Hat der User in der Vergangenheit häufig nach “Notebook Vergleich” gesucht, ist es sehr wahrscheinlich, dass er für eine Anfrage, die mit dem Schlüsselbegriff “Notebook” beginnt, an erster Stelle den Vorschlag “Notebook Vergleich” erhält.
Je nachdem, an welchem Ort sich der suchende Nutzer aufhält, passen sich die SERP an. In diesem Zusammenhang ist sehr interessant, dass durch diesen Faktor zum Teil auch solche Suchbegriffe weit vorne angezeigt werden können, die allgemein mit einem recht niedrigen Suchvolumen einhergehen. Das passiert immer dann, wenn die Google-Algorithmen dem lokalen Resultat eine starke Relevanz beimessen. Ein praktisches Beispiel zum Faktor Suchort: Gibt ein in Wien lebender User den Terminus “Shoppen” ein, ergänzt Google Suggest die Suchanfrage zuerst mit “in Wien”. Stellt derselbe User manuell eine andere Suchregion ein, etwa “Deutschland”, bevorzugt die Suggest-Funktion ganz andere Phrasen: “Shoppen in Berlin”, “Shoppen in Hamburg”, “Shoppen in München” und “Shoppen in Holland” liegen in dem Fall vorne.

Des Weiteren wirkt es sich auf Google Suggest aus, ob der Nutzer mit seinem Google-Konto angemeldet ist oder nicht.

Eine große Rolle spielt außerdem der Bezug zu aktuellen Geschehnissen. Beispiel: Bringt ein Smartphone-Hersteller ein neues Modell heraus, ergänzt Google Suggest die Anfrage zur Modellreihe mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Nummer der neuesten Version.

Ausschlüsse von und Kritik an Google Suggest

Die Funktion Google Suggest wird für ausgewählte Begrifflichkeiten kurzfristig außer Kraft gesetzt. Dies geschieht automatisch und bezieht sich unter anderem auf Termini aus dem Bereich Pornografie. Auch einige Worte und Phrasen der Gewaltverherrlichung werden von Google Suggest nicht berücksichtigt.

Es gab bereits Fälle, in denen die Autocomplete-Funktion heftiger Kritik ausgesetzt war, so etwa im Jahr 2012, als Bettina Wulff (Frau des ehemaligen Bundespräsidenten) gegen den Suchmaschinen-Konzern klagte. Der Grund dafür: Suchanfragen mit dem Namen der Frau wurden durch Schlüsselworte wie “Prostituierte” oder “Escort” ergänzt.

Die Verantwortlichen von Google argumentierten, dass sie keinen Einfluss auf die Anfragen der Suchmaschinen-Nutzer nähmen und Google Suggest einzig und allein auf den Eingaben der User beruhe. Dennoch gab das Unternehmen der Klage teilweise nach, indem es acht Ergebnisse aus seinem Suchindex entfernte. Die grundlegende Funktionsweise wurde aber nicht geändert.

Seit 2013 (Urteil des BGH) sind alle Suchmaschinen verpflichtet einzugreifen, wenn durch die Autocomplete-Funktion die Persönlichkeitsrechte von Menschen eingeschränkt oder verletzt werden.

Die Zusammenhänge von Google Suggest und SEO für Unternehmen

Google Suggest lässt sich durch SEO nicht direkt beeinflussen. Dennoch sollte sich jeder Online-Marketer darüber im Klaren sein, dass sich die Autocomplete-Funktion sehr stark auf das Image einer Person oder Marke auswirken kann – ob positiv oder negativ.

Beispiel: Es finden sich mehrere Fälle, in denen eine Marke nach einem Skandal schnell viele negativ konnotierte Ergänzungen erhielt.

Durch positive Schlagzeilen kann man demnach dafür sorgen, dass Google Suggest die eigene Firma in ein gutes Licht rückt.


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