WML

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Was ist WML?

Die gebrĂ€uchliche AbkĂŒrzung WML steht fĂŒr Wireless Markup Language und ist eine Beschreibungssprache fĂŒr Webseiten. Über ein spezielles Protokoll wird wie in HTML eine komplette Seite inklusive ihres Inhalts vom Server an den Klienten ĂŒbertragen. Man nennt dies das Wireless Application Protocol. Anders als HTML richtet sich WML speziell an die Anzeige von mobilen Website bzw. GerĂ€te, die limitierte KapazitĂ€ten bezĂŒglich Auflösung und Verarbeitungsgeschwindigkeit vorweisen.

Das Prinzip der Wireless Markup Language

WML ist eine stark restriktive Version von HTML und wird deswegen vom World Wide Web Consortium als Untermenge anerkannt. Dennoch gibt es vor allem durch die Nutzung des Wireless Application Protokolls einige Eigenheiten, die bei der Programmierung beachtet werden mĂŒssen:

Die Wireless Markup Language nutzt keine URLs fĂŒr interne Verlinkungen, sondern eine eigene Struktur, die auf dem Prinzip eines Kartendecks basiert. Ein Deck stellt die mobile URL dar, die ĂŒber mehrere Karten bzw. Seiten erreichbar ist. Die einzelnen Seiten sind wiederum in “Main” und “Sub” aufgeteilt. Eine URL wird nur fĂŒr den ersten Handshake aufgerufen. Dies ist auch der Grund, warum fĂŒr die Verteilung der mit WML verfassten Seiten immer eine BrĂŒcke (das WAP-Gateway) nötig ist. Diese fungiert wie eine Art Proxy und wandelt den Code in BinĂ€rsprache um, der dann direkt auf das MobilgerĂ€t geladen wird. Da die Sprache fĂŒr die limitierte Bandbreite von Mobiltelefonen entwickelt wurde, gab es anfangs eine BeschrĂ€nkung von 1600 Byte pro Datei. In der aktuellen Version der Wireless Markup Language wurde diese jedoch aufgehoben.

Alle Versionen von WML sind im Sinne des World Wide Web Consortiums als Untermenge von HTML anerkannt. Die KonformitÀt zu den nötigen Standards lÀsst sich mit dem sogenannten W3C Markup Validation Service testen. Hierbei wird der Quelltext in Struktur und Inhalt mit dem ausgewÀhlten Dokumenttyp verglichen.

Geschichte und Stellenwert am Markt

WML ist Weiterentwicklung verschiedener Beschreibungssprachen wie HDML (Handheld Device Markup Language), TTML (Tagged Text Markup Language) und der von Ericsson entwickelten ITTP. Das neu gegrĂŒndete WAP-Forum veröffentlichte den Standard im Jahre 1998, ein Jahr spĂ€ter ging in den Niederlanden die erste mit der Wireless Markup Language Version 1.1 programmierte Webseite an den Start, was gleichzeitig eine Werbeaktion fĂŒr den Marktstart des Nokia 7110 war.

2002 gab es in den USA mehr als zwei Milliarden WAP-fĂ€hige MobilgerĂ€te und 50% der gesamten Bevölkerung hatte Zugriff auf das mobile Internet. In Deutschland waren diese Zahlen sicherlich nicht ganz so beeindruckend, dennoch war WML bzw. WAP aufgrund der Monopolstellung eine großartige Gelegenheit, Besuchern Produkte und Dienstleistungen vorzustellen oder genaue Details und Informationen zu liefern. Durch die limitierte Bandbreite musste man auf Bilder oder gar Videos beinahe völlig verzichten, weswegen gut geschriebene und kurz gefasste Texte von absoluter Wichtigkeit waren.

Bis 2010 hat man die Handynetze immer weiter ausgebaut und mit UMTS (3G) die Bandbreite im Vergleich zu GPRS mehr als verzehnfacht. Dadurch war es Webdesignern möglich, immer kreativer zu werden, interaktive Elemente einzubauen oder Webseiten komplett aus Bildern und Videos bestehen zu lassen. Durch die starken Limitierungen der Wireless Markup Language war dies allerdings nur bedingt möglich, weswegen die Beschreibungssprache immer mehr an Bedeutung verlor. Trotz der BemĂŒhungen des WAP-Forums, WML durch den WAP-2.0-Standard am Leben zu halten, war der Anteil der Nutzer mit WAP-fĂ€higen GerĂ€ten bereits im Jahr 2013 so klein, dass sich die Weiterentwicklung nicht mehr lohnte. Das ehemalige WAP-Forum wurde unter anderem deswegen mittlerweile in die “Open Mobile Alliance” umbenannt. Der Nachfolger der Wireless Markup Language ist XHTML Mobile.

SEO per WAP – ist das möglich?

Dass die Beschreibungssprache noch nicht ganz an Bedeutung verloren hat, zeigt sich unter anderem daran, dass sowohl der grĂ¶ĂŸte Suchmaschinenanbieter Google als auch das W3C noch mit dem Thema auseinandersetzen. Google schreibt im hauseigenen Webmaster-Blog ĂŒber die eigenen Mobilrichtlinien, dass sie zwar mittlerweile von einer UnterstĂŒtzung von HTML bei mobilen Browsern ausgehen, die Verteilung von “spezialisiertem Mobilcontent” sich aber positiv auf das Ranking auswirkt, sofern man die einzelnen User-Agents korrekt adressiert und bedient. Prinzipiell ist also das Anbieten von WML-Webseiten per WAP trotz der mittlerweile geringen Verteilung kein Nachteil, allerdings kann man keine Pauschalaussage zum Kosten-/Nutzen-VerhĂ€ltnis tĂ€tigen, da sowohl die Programmierung als auch die Einrichtung Zeit in Anspruch nimmt.

Die Zukunft der Wireless Markup Language

Bereits heute merken Nutzer, die nicht ĂŒber ein HTML-fĂ€higes Smartphone verfĂŒgen, wie gering die Auswahl von WAP-Seiten ist. Dieser Umstand wird sich in den nĂ€chsten Jahren auch nicht verbessern. Im Gegenteil: Schon lĂ€ngst gehört der WAP-2.0-Standard nicht mehr zu den Empfehlungen des W3C. XHTML Mobile und HTML 5.0 sollten heute die prĂ€ferenzierten Beschreibungssprachen fĂŒr mobile Webseiten sein. Damit ist eine hohe KompatibilitĂ€t gewĂ€hrleistet und die Unterschiede zu den Seiten fĂŒr Desktop-Computer sind sehr gering.

Tipp

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