Internet World 2018: So steht’s um die Ladezeiten der Aussteller

Ladezeiten-Studie

(c) Screenshot aus der Performance Suite


Durchschnittliche Ladezeit von Webseiten: 22 Sekunden. 53 Prozent der User springen aber bereits ab, wenn die Ladezeit mehr als drei Sekunden dauert. Das Ergebnis der Google-Ladezeiten-Studie aus dem Jahre 2016 liest sich zunächst dramatisch. 900.000 Websites weltweit wurden dem Test unterzogen. Geprüft wurden die mobilen Ladezeiten. Das Ergebnis: Im Schnitt ist eine Website auf mobilen Endgeräten erst nach 22 Sekunden vollständig geladen.

Erklärung

Der komplette Ladeprozess ist in der Regel für das Auge des Nutzers nicht sichtbar. Während sich die Seite bereits aufgebaut hat, können derweil immer noch Prozesse im Hintergrund ablaufen, die nur vom Google-Crawler wahrgenommen werden und in die Ranking-Bewertung einfließen.

Auch aus der aktuellen Google Mobile Studie vom Februar 2018 wird klar, dass Geschwindigkeit und Nutzerfreundlichkeit das A und O sind.

Inzwischen sind fast zwei Jahre ins Land gezogen. Was hat sich in puncto Ladezeiten seither getan? Dieser Frage sind wir nachgegangen und haben anlässlich der bevorstehenden Internet World Expo 2018 die Desktop-Ladezeiten der Messe-Teilnehmer unter die Lupe genommen. Hierzu haben wir die Startseite der Teilnehmer viermal am Tag gemonitort, um einen Mittelwert pro Tag ziehen zu können. Die folgende Studie basiert auf Daten von 204 der insgesamt 400 Aussteller.

Info

Zum Zeitpunkt der Datenerhebung war die Liste der Aussteller noch nicht vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich. Zeitraum der Erhebung: 17.01. bis 20.02.2018.

Drei Sekunden: Die magische Grenze

In seiner aktuellen Untersuchung zu mobilen Ladezeiten macht Google zum wiederholten Male deutlich, welchen Einfluss die Ladezeit auf das Nutzererlebnis hat. Die Quintessenz: Mit zunehmender Ladezeit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher zu früh die Seite verlassen. Aus Erfahrung weist der Suchmaschinen-Anbieter immer wieder darauf hin, dass die Geduld der meisten Besucher maximal drei Sekunden anhält. Mit jeder weiteren Sekunde steigt die Absprungrate exponentiell.

 

Absprungrate Ladezeiten Google Studie

(c) Google/SOASTA Research, 2017

 

In unserer Studie, die auf den Datenbeständen aus dem OSG Performance Suite basiert, haben nur 27 Aussteller den Schwellenwert nicht überschritten. Die Daten beschränken sich auf den jeweiligen Mittelwert innerhalb des Erhebungszeitraums 17. Januar bis 20. Februar 2018. Dies entspricht einem Anteil von 13,2 Prozent.

Die Mittelwerte aller 204 Aussteller zusammengefasst ergeben einen Durchschnittswert von 4,76 Sekunden. Zum Vergleich: In der eingangs erwähnten Google-Studie zu mobilen Ladezeiten waren es 22 Sekunden. Ladezeiten zwischen vier und sieben Sekunden weisen die meisten Seiten unserer Studie auf. Ihr Anteil liegt bei 50 Prozent. Die 204 von uns untersuchten Aussteller bewegen sich entsprechend ihrer Ladezeit in folgenden Spektren:

  • 1- 3 Sekunden:        13,2     Prozent
  • 3- 4 Sekunden:        26,0    Prozent
  • 4- 7 Sekunden:        50,0    Prozent
  • 7- 10 Sekunden:        8,8    Prozent
  • über 10 Sekunden:    2,0   Prozent
Studie zu Ladezeiten OSG, Internet World 2018

(c) OSG: Die Ergebnisse der Studie zur Ladezeitenmessung

 

Ladezeiten: Desktop gleich mobile?

Rund 13 Prozent der von uns untersuchten Seiten weisen am stationären Computer eine Ladezeit von unter drei Sekunden auf. Mission accomplished: Wenn es nach der Empfehlung Googles geht. Doch selbst eine unzureichend optimierte Seite lädt bei einer Glasfaserverbindung kaum spürbar langsamer. Anders sieht es aus, wenn Besucher die Seiten über Smartphones aufrufen. Aufgrund schlechterer Verbindungen sind längere Wartezeiten üblich, doch auch auf mobilen Endgeräten schwindet die Akzeptanz der Nutzer. Mit der Devise „Mobile first“  geht Google seit geraumer Zeit in die Offensive und räumt dem Faktor mobile Ladezeiten spätestens im kommenden Sommer einen noch höheren Stellenwert ein.

Webseiten, die am Desktop in unter drei Sekunden geladen werden, müssen nicht zwangsläufig dieselben Ergebnisse auf mobilen Endgeräten aufweisen. Denn dort dauert das Laden der Seite erfahrungsgemäß eins bis zwei Sekunden länger.

Wer also bereits schlechte Desktop-Ladezeiten aufweist, für den ist Eile geboten. Höchste Zeit die Optimierung der Ladezeiten in Angriff zu nehmen.

Warum sind optimierte Ladezeiten so wichtig?

Zu beachten gilt außerdem, dass die Ladezeiten auch in puncto flächendeckendes Internet eine große Rolle spielen. Nachdem sich der Ausbau der Breitbandversorgung in Deutschland wohl doch noch etwas hinauszögert, ist es wichtig, die Ladezeiten zu optimieren. Denn wenn ein User keinen Glasfaseranschluss hat und im Internet surft, ist er demnach noch langsamer unterwegs und die Chance, dass er wieder abspringt, bevor die Seite geladen hat, ist folglich noch höher.

Union und SPD haben im Koalitionsvertrag bekannt gegeben, bis 2025 eine „flächendeckende digitale Infrastruktur von Weltklasse“ möglich zu machen. Das bedeutet den Ausbau von Glasfaser, auch bis in jedes Haus ländlicher Gegenden. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln Mitte 2017 haben nur 59,1 Prozent der Haushalte in dünn besiedelten ländlichen Kreisen in Deutschland Breitband-Internet mit mindestens 50 Mbit/s. In Großstädten liegt der Prozentsatz bei 90,7 Prozent. Die Gigabitanbindung wird in Zukunft auch nötig sein, um dem IoT (Internet of Things) gerecht werden zu können. Die zunehmende Vernetzung von Geräten spielt schon heute eine wichtige Rolle, vor allem im Bezug auf Smart Home und autonomes Fahren.

Datenanalyse per OSG Performance Suite

Alle von uns erhobenen Daten stammen aus unserem hausinternen OSG Performance Suite, ein Online Marketing Tool, womit wir unseren Kunden tagesaktuelle Informationen zu laufenden Marketing-Maßnahmen aus den Bereichen SEO und SEA transparent darstellen. Neben der Kontrolle der eigenen Sichtbarkeit und der Prüfung weltweiter Keywords deckt das OSG Performance Suite auch Funktionen wie die Überwachung der Ladezeiten ab. Gemessen werden die Werte aus Köln. Bei der Messung der Ladezeiten wurden alle Dateien, Bilder und sonstige Medien vollständig geladen. Um ein optimales Ergebnis erzielen zu können, haben wir auf Caching verzichtet. Die Ladezeiten werden viermal am Tag geprüft, um einen täglichen Mittelwert bilden zu können. Aus den über den Zeitraum vom 17.01. bis 20.02.2018 gemessenen Tageswerten haben wir die Mittelwerte gebildet, welche die Ergebnisse unserer Studie darstellen. Als Browser bedient sich das OSG Performance Suite an Google Chrome. Die Bandbreite ist wie in den meisten Rechenzentren sehr hoch, weshalb davon auszugehen ist, dass die meisten Webseitenbesucher längere Ladezeiten haben.

OSG Performance Suite Ladezeitenmessung

(c) Performance Suite der Online Solutions Group

Fazit: Ladezeiten-Optimierung ist das Gebot der Stunde

Am 6. März 2018 öffnet die Internet World Expo für zwei Tage ihre Tore zum Messegelände in München. Erwartet werden zahlreiche Aussteller aus den Bereichen Technik, Kommunikation und Performance-Marketing.

Und genau an der Performance der Ladezeiten hakt es noch. Vom kleinen Dienstleister bis zum Branchenprimus, nur wenige Aussteller weisen Daten von unter drei Sekunden auf. Der Großteil der vertretenen Aussteller hat in Sachen Ladenzeiten-Optimierung offensichtlich noch Nachholbedarf, obwohl Google bereits angekündigt hat, den Faktor „mobile Ladezeiten“ einen bedeutenderen Stellenwert einzuräumen.

Tools, mit denen man die Ladezeiten kostenlos messen kann sind Google Test my Site und WebPageTest. Google hat Think with Google kürzlich neben der Test my Site Funktion um ein neues Tool erweitert. Beim Geschwindigkeitsvergleich und Wirkungsprognose Tool kann man die eigenen Ladezeiten mit denen der Mittbewerber vergleichen und mit ein paar Angaben herausfinden, wie sich Ladezeitenoptimierungen auf den Umsatz Ihrer Website auswirken würden.

 

Übersicht aller gemessenen Ladezeiten

Ladezeiten Ergebnis 1

(c) OSG: Selbsterstelltes Ranking

Kostenloser SEO-Check der OSG



Weitere Inhalte


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*