Pinterest Search Ads: Neue Werbemöglichkeiten

Pinterest Search Ads

@iStock/imtmphoto


Am 31.01. kündigte Pinterest den Start eigener Search Ads an. Somit öffnet das zweitgrößte soziale Netzwerk für bilderaffine Menschen offiziell seine Tür für E-Commerce.

Pinterest als Werbeplatz bis 2017

Bis jetzt waren die Werbemöglichkeiten auf Pinterest eingeschränkt. Im Gegenteil zu Facebook erlaubte Pinterest keine Werbebanner. Unternehmen, die im sozialen Netzwerk werben wollten, hatten grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder ein eigenes Profil anlegen oder sogenannten Influencern eine Zusammenarbeit anbieten.

Über ein eigenes Profil dürfen die Unternehmen zwar zahlreiche Pins erstellen, diese müssen aber mit einer entsprechenden Kennzeichnung als kommerzielle Inhalte versehen werden. Gegen Bezahlung erscheinen die Promoted Pins in den Feeds und werden mit dem organischen User-Generated-Content vermischt.

Die Pinterest Influencer sind diejenigen User, die über eine große Anzahl von Subscribers verfügen. Sie beeinflussen somit die Meinungen bzw. die Kaufentscheidungen vieler Menschen. Auch die Influencer müssen bezahlte Bilder jedoch als Anzeige kennzeichnen. Es kam in der Vergangenheit immer wieder zu Streitfällen: Posts wurden als werbliche Inhalte angemahnt. Die Influencer behaupteten aber, sie hätten die betreffenden Produkte aus reiner Leidenschaft gepostet, ohne Vergütung.

2017: Was kommt?

Die großen Social Media Plattformen orientieren sich immer mehr an Google. So folgt auch Pinterest dieser allgemeinen Tendenz. Pinterest verkündete den Start einer “a full suite of features”, also eines Komplettangebots an Werbemöglichkeiten: Unternehmen können nun ihre Position in den Suchergebnissen je nach Keywords buchen und Shopping Kampagnen anlegen. Auch Reporting Funktionen gehören zum Leistungsumfang.

Das heißt: Man bezahlt bei den Search Ads nicht für die Anzeige eines Pins in den Feeds, sondern für einen besseren Platz in den Suchergebnissen. Anders gesagt: Gebucht werden nicht die Pins selbst sondern die Keywords, die einen Bezug zu dem Pins haben. Somit sollten die Pinterest Search Ads mit Google AdWords vergleichbar sein.

 

Pinterest Search Ads

(c) Screenshot Pinterest

 

Was sagt Pinterest zu seinen Ads?

Pinterest versucht, mögliche Werbekunden mit Zahlen zu überzeugen …

  • Mehr als 150 Mio. Menschen sind täglich auf Pinterest unterwegs.
  • Momentan verfügt Pinterest über mehr als 75 Mrd. Pins – also Bilder mit Beschreibung und Kommentarfunktion.
  • Mehr als 2 Mrd. Suchanfragen werden auf der Seite pro Monat getätigt

Außerdem lockt Pinterest mit renommierten Marken wie Barilla, eBay, Garnier, Target, The Home Depot und Walgreens, die bereits zu seinen strategischen Partnern zählen. Man ist gespannt auf weitere Ankündigungen von Pinterest.  Denn derzeit ist noch nicht ganz klar, wie sich die Pinterest Search Ads von anderen Anbietern, vor allem Instagram, unterscheiden.

Pro und Contra der Pinterest Search Ads

Für den B2C-Bereich bieten sich bei Pinterest viele Möglichkeiten, da man seine User direkt anspricht. Dabei lohnt es sich insbesondere für die Branchen, in denen das Aussehen des Produkts eine große oder sogar entscheidende Rolle spielt. Kurz gefasst: für Modegeschäfte, Kosmetik, Lebensmittel, Sport usw. Aber natürlich nicht nur. Der Trick ist es, die eigenen Produkte und Dienstleistungen zielgruppengerecht zu inszenieren.

Ein Gegenargument ist die Tatsache, dass Pinterest leider nicht so viel über die Herkunft dieser 2 Mrd. Suchanfragen preisgibt. Welche Motive haben die Nutzer zur Suche bewegt? Wollten sie konkrete Produkte suchen? Suchen sie Inspirationen für eigene Projekte, Outfits oder Partys? Oder sind sie einfach nur neugierig auf das Leben der Anderen? Doch selbst wenn man diese Punkte außer acht lässt, bleibt die Frage: Sind  Influencer Marketing und Promoted Ads nicht trotzdem sinnvoller als die bezahlte Suche? Schließlich wirken sie authentisch und unverbindlich wirken. Die Lösung ist meist sehr individuell – hier können unsere Social Advertising Spezialisten gerne weiterhelfen.

Kaufbereitschaft der Zielgruppe

Eine Unsicherheit für Online Shops ist die Entscheidung, ob User, die auf Pinterest unterwegs sind, tatsächlich kaufbereit sind. Zweifelsohne sind sowohl Pinterest als auch Instagram und Facebook ideal für eine Stärkung der Markenbekanntschaft. Viele Shops erzeugen auch über ihre Pinterest Profile tatsächlich viel Traffic, wie Pinterest selbst berichtet. In erster Linie stillen die Nutzer bei Pinterest jedoch ihre soziale Bedürfnisse. Etwa der Wunsch, jemandem ähnlich zu sein, zu einer Gruppe zu gehören oder gemeinsame Interessen mit anderen Menschen zu teilen. Als Ausdruck dieses Bedürfnisses wird in den sozialen Netzwerken nach Rat gefragt oder gesucht. Oder ein Influencer abonniert. Der Knackpunkt: Sehen die User in ihren Feeds Bilder mit Preisen darauf sehen – ist es für sie immer noch “sozial”?

Entwarnung: Es ist generell nicht schlimm, wenn das Pinterest-Profil zum Schaufenster deines Online Shops wird. Die Praxis hat gezeigt, dass Lookbooks, Styling Tipps, Rezepte, Ratgeber-Pins usw. von Unternehmen für die Nutzer völlig in Ordnung sind. 67 Prozent der Nutzer erklärten in einer Burda-Forward-Studie zum Thema Native Advertising, dass es für sie unwichtig ist, ob Inhalte redaktionell oder kommerziell ist. Hauptsache, sie sind ansprechend und hilfreich. Mit guten Inhalten schaffst du also Vertrauen, weckst Interesse und gibst den Usern das Gefühl, dass sie dir wichtig sind – dass du eben nicht bloß “Geld abkassieren” willst.

Pinterest ist girly

Kurz und knapp: 80% der Pinterest User sind weiblich und produzieren 92% aller Pins. Zu beliebten Themen zählen Essen und Trinken, DIY-Anleitungen sowie Home Decor. Ob du dich an diese Mehrheit und ihre Gewohnheiten anpasst oder ob du es dir zum Ziel machst, Pinterest mit einem Werkzeug-Heimwerker-Profil für echte Kerle zu revolutionieren – das steht dir offen.

 

Was du noch über Pinterest und Instagram User wissen solltest

Wenn es darum geht, eine Wahl zwischen Pinterest und Instagram zu treffen, sollten dir einige Punkte bewusst sein. Diese Informationen sind übrigens auch dann hilfreich, wenn du insgesamt noch nicht weißt, ob Social Media Marketing für dich und deinen Shop sinnvoll ist.

Eine Auswertung des Internetanbieters 1&1 belegt, dass Instagram viermal größer ist als Pinterest. Die Qualität der Bilder spricht aber für Pinterest: Die Instagram-User machen ihre Fotos oft unterwegs und posten sie sofort als Beweis für ein Erlebnis. Dementsprechend sind die meisten Kontakte in diesem Netzwerk eher privat. Im Gegenteil dazu werden auf Pinterest auch die Seiten von Shops gerne abonniert. Dies bedeutet für letztere sehr viel Traffic, so auch das Ergebnis einer Untersuchung von Forbes. Hinsichtlich der Kaufbereitschaft bleibt Pinterest die bessere Option gegenüber Instagram.

Beim Kampagnenaufbau musst du darauf achten, dass die Bilder auf Instagram und Pinterest unterschiedlich angeordnet werden: auf Instagram chronologisch und auf Pinterest thematisch.

Auf Pinterest wird in erster Linie nach Ideen gesucht. Die Instagram-User dagegen teilen gerne und versuchen so, die Bindung zu ihren Freunden zu stärken. Instagram eignet sich daher bedonders gut für Branding. Pinterest kann deine Kunden bereits zur nächsten Stufe der Kaufbereitschaft führen. Dies ist allerdings keine Garantie dafür, dass dein Pinterest-Traffic unbedingt konvertiert.

 

Bildnachweise:

Headerbild @iStock/imtmphoto

Bild unten ‘Mike Watson Images/moodboard/ThinkStock’

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