Google´s Erklärung zu Sandbox- und Honeymoon-Ranking-Effekten

Google: Sandbox- und Honeymoon-Ranking-Effekte erklärt

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John Mueller von Google beantwortete die Frage, warum neue Inhalte manchmal hoch in den Suchergebnissen auftauchen und dann wieder abfallen. John erläuterte, was Google mit neuem Content macht und wie das das Sandbox- und Honeymoon-Phänomen erklärt, über das die SEO-Community seit Jahrzehnten spricht.

Die Google Sandbox

In den frühen 2000er Jahren bemerkten einige Publisher, dass neue Inhalte manchmal Monate oder sogar länger brauchten, bevor sie im Ranking auftauchten. Es schien, als ob neuen Inhalten nicht vertraut wurde und sie nicht ranken durften.

Um etwas Kontext in die Anfänge der Google-Sandbox-Theorie zu bringen: Sie entstand zu einer Zeit, als Publisher neue Websites mit Verzeichnislinks und reziproken Linkkampagnen bewarben. Das war damals die Standardprozedur und im Nachhinein ist es schmerzhaft offensichtlich, dass es nicht gut war. Aber da es jeder machte, glaubte man, dass es in Ordnung sein musste. Wenn sie also alles “richtig” machten, musste es offensichtlich sein, dass Google unfairerweise neue Websites vom Ranking ausschließt.

Der Google Honeymoon-Effekt

Die Google-Honeymoon-Theorie besagt, dass Google neue Inhalte ganz oben in den Suchergebnissen platziert, um zu testen, ob sie den Nutzern gefallen. Wenn die Click-Through-Rate und die Bounce-Back-Raten darauf hindeuten, dass die Nutzer den neuen Inhalt nicht mögen, wird Google den Traffic reduzieren.

Warum nimmt das Ranking und der Traffic für neue Seiten ab?

Die Person, die John Mueller diese Frage stellte, fragte nach neuen Webseiten. Obwohl die Person keinen Bezug auf die Google-Honeymoon-Theorie nahm, implizierte die Art der Frage, dass danach gefragt wurde. Daher nahm auch Mueller in seiner Antwort explizit darauf Bezug.

Die gestellte Frage bezog sich auf das Nutzerverhalten. Das schien eine Anspielung auf die Idee zu sein, dass Google testet, wie die Nutzer reagieren und das Ranking der Seite senkt, wenn sie den Nutzern nicht gut genug gefällt:

“We see a spike in traffic shortly after introducing new types of pages followed by tapering off.

Though we don’t expect our users to behave any differently based on how long the content has been live, our content isn’t very time based nor at all newsy.

Do you have any thoughts on why we might see this sort of release spike?”

Die Antwort von John Mueller schien zu bestätigen, dass es eine Honeymoon-Periode mit neuen Inhalten gibt. Doch die Antwort offenbarte mehr als das.

Mueller erklärte, dass ein Teil der Beurteilung damit zu tun hat, wie der Rest der Website aussieht:

“I think probably what is happening in this particular case is that we’re seeing new content for a website and especially when it comes to new content on a website or new websites overall… there’s kind of this period where we recognize the new content, we can crawl and index the new content but we don’t have a lot of signals for that new content yet.

And then we have to make assumptions. And our systems try to make assumptions where they think this is probably in line with the rest of the website.

But sometimes those assumptions are on the high side where we say oh this is fantastic content, probably…

And sometimes the assumptions are more on the lower side where we’re a little bit more conservative and like, uh we have to be careful with showing this new content.

And that’s something where you’ll see that sometimes new content performs particularly well for a period of time and then it settles down again.

Sometimes it performs kind of badly initially and then settles down in a higher state.

This is something which is essentially just our systems kind of trying to figure out where this new content should fit in before we have a lot of signals about the content.”

Mueller´s Stellungnahme zu den Google Sandbox- und Honeymoon-Theorien

Die Existenz einer Google Sandbox und eines Google Honeymoon-Effekts für neue Seiten widerlegte Mueller jedoch. Auch wenn in der SEO-Welt immer wieder die Rede ist von einer Sandbox, in der Google Dinge zurückhält, um zu verhindern, dass neue Seiten auftauchen, sowie einer Honeymoon-Phase, in der neue Inhalte von Google explizit gefördert werden, wäre das nicht der Fall. Google würde weder explizit versuchen neue Inhalte zu fördern, noch zu degradieren.

Mueller erklärte, dass einfach Annahmen von Google getroffen werden müssen. Manchmal sei diese Annahme richtig, und manchmal müsse eben nachkorrigiert werden.

Was Sie sehen, ist nicht immer das, was da ist

Manchmal erfinden Menschen unwissentlich eine Erklärung für das, was sie sehen. Das kann etwas völlig Zufälliges sein, für das es keine Erklärung gibt. Oder es kann eine Ursache haben, die nicht wahrgenommen wird. Es ist wie bei den sechs blinden Männern, die verschiedene Teile eines Elefanten berühren und nur aus dem einen Teil, den sie wahrnehmen können, erklären, was es ist.

Und das ist sehr ähnlich wie der Ursprung der Sandbox-Theorie, bei der die gängigen Praktiken für die Website-Promotion von sehr geringer Qualität waren, aber die meisten Publisher das nicht so wahrgenommen haben.

Es ist gut, wenn jemand wie John Mueller, der bei Google selbst arbeitet, erklärt, warum wir das sehen und warum das passiert. Er hilft dabei, aufzuzeigen, dass Ideen wie die Google Sandbox- und die Google Honeymoon-Effekte nichts dazu beitragen, zu erklären, was wirklich beim Google Ranking vor sich geht.

 

Quelle: Search Engine Journal

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