Medienhäuser verklagen Google wegen Onlinewerbung

Europa Flagge mit Richterhammer

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Verstoß im Online-Werbemarkt? Mehr als 30 europäische Medienhäuser, darunter Axel Springer und Burda Media, haben in Amsterdam eine Schadenersatzklage in Höhe von 2,1 Milliarden Euro gegen Google eingereicht. Der Vorwurf: Google benachteilige die Medienhäuser bei der Vermarktung ihrer Werbeflächen im Online-Geschäft. Im Zentrum der Kritik stehen Zahlungen, die Google von werbetreibenden Unternehmen für die Nutzung seiner Werbeplattformen und -dienste kassiert. Diese werden oft auch als “Adtech-Steuer” bezeichnet. Unter anderem liefert Google die Technik zur Auslieferung von Werbebannern auf Internetseiten.

Die Kernpunkte der Klage:

  • Google soll seine marktbeherrschende Stellung ausnutzen, um seinen eigenen Werbeflächen und -diensten Vorrang vor denen der Konkurrenz zu geben.
  • Ziel sei es, ein „faires Wettbewerbsumfeld“ zu schaffen, so eine Sprecherin von Axel Springer.
  • „Ohne den Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung durch Google hätten die Medienunternehmen deutlich höhere Werbeeinnahmen erzielt und niedrigere Gebühren für Dienstleistungen rund um Onlinewerbung gezahlt. Diese Mittel hätten in die Stärkung der europäischen Medienlandschaft reinvestiert werden können“, äußerte sich die Anwaltskanzlei der klagenden Unternehmen, Geradin Partners.

Google weist die Vorwürfe zurück. Der Konzern betont, dass sein Werbegeschäft fair und transparent verlaufe. Man werde sich gegen die Klage verteidigen.

Richtungsweisende Klage?

Die Klage der Medienhäuser gegen Google ist ein weiterer Baustein in der Debatte über die Macht der Tech-Giganten. Der Ausgang des Verfahrens wird schon jetzt mit Spannung erwartet und könnte weitreichende Folgen für die Zukunft des Online-Werbemarktes haben. Sollte die Klage Erfolg haben, könnte dies zu einer Neuregulierung der Branche führen und auch zu großen Auswirkungen auf den Bereich SEA (Suchmaschinenwerbung) haben:

  • Geringere Marktmacht von Google: Google könnte gezwungen sein, seine Marktmacht im Online-Werbemarkt zu reduzieren.
  • Mehr Transparenz: Google könnte verpflichtet werden, seine Prozesse für die Vergabe von Werbeflächen transparenter zu gestalten.
  • Neue Chancen für die Konkurrenz: Kleinere Anbieter von Werbeflächen könnten durch eine Regulierung des Marktes neue Chancen erhalten.

Es ist noch zu früh, um die genauen bzw. technischen Auswirkungen der Klage auf SEA abzusehen. Dennoch sollte das Verfahren im Auge behalten werden.

Quelle: SPIEGEL

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