Reisebranche: Beschwerde gegen Googles Dominanz in den SERPs
Mehr als 30 Reiseanbieter – darunter TripAdvisor und Expedia – haben sich bei der EU-Kommission beschwert, dass Google zu Unrecht versucht, in ihr Geschäft einzugreifen. In einem Brief wird Google vorgeworfen, die überwältigende Dominanz dazu benutzt zu haben, seine eigenen Dienste zum Nachteil bestehender Ferienwohnungs-Vermittler zu bewerben.
Im Fokus der Beschwerde steht die Übersicht über mögliche Angebote ganz oben in den Suchergebnissen. Sie ist sichtbar, wenn man nach einer Ferienwohnung oder einem Hotel über Google sucht. Diese Übersicht lässt sich nach günstigen Preisen oder Bewertungen von anderen Usern filtern. Der Nutzer bleibt dabei die ganze Zeit auf der Google-Plattform. Erst wenn es zur Buchung geht, wird der User von Google zu den Seiten wie Expedia oder Tripadvisor weitergeleitet. Das sichert Google mehr Aufmerksamkeit und Klicks, als es ein konkurrierender Dienst möglicherweise erzielt, selbst wenn diese für die Suchanfrage des Nutzers relevanter sind:
“Wir sehen starke Anzeichen dafür, dass es Googles Wettbewerbsstrategie ist, uns und unsere Branche zu reinen Inhalte-Lieferanten für Googles neuen ‘Komplettdienst’ zu reduzieren”, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Brief an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Die Ankläger betonen, dass bisher “nur einige wenige große Unternehmen von Google kontaktiert” worden sind, um ihre Angebote bereitstellen.
Google meint jedoch dagegen, dass sein Ziel sei, den Usern die relevantesten Ergebnisse auf ihre Suchanfrage darzustellen. In Europa wird derzeit ein neues Format für spezialisierte Suchen von Angeboten wie Reisen und Jobs mit einer scrollbaren Ansicht getestet. Das soll die Breite der Auswahl von Treffern zeigen. Es kann gut sein, dass sich die Konflikte zwischen Websitebetreibern und Google weiterhin verschärfen.
Quelle: meedia.de
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