Mobile HCI

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Was ist Mobile HCI?

Mobile HCI (Human Computer Interaction) bedeutet auf Deutsch mobile Mensch-Computer-Interaktion. Sie ist ein multidisziplinärer Bereich und wird als Untersuchung der Beziehung (Interaktion) zwischen Menschen, mobilen Computersystemen und Anwendungen definiert.

Die mobile Technologie hat sich schnell durchgesetzt und ist ein Teil des täglichen Lebens geworden. Angesichts der Rolle, die mobile interaktive Technologie angenommen hat, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Benutzerfreundlichkeit ebenfalls eine neue Ebene erreicht und die wachsende Komplexität für die Nutzer zugänglich macht und abschwächt. Dementsprechend muss sich die Evaluierung der mobilen Benutzerfreundlichkeit neu erfinden, um mit den technologischen Entwicklungen Schritt zu halten.

Die Designs im Mobile HCI zielen darauf ab, interaktive Produkte zu schaffen, die einfach und angenehm zu bedienen sind. Aufgrund des multidisziplinären Charakters von Mobile HCI und der unterschiedlichen Wertesysteme von Schnittstellenbenutzern mit unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen ist es für Entwickler eine große Herausforderung, Anwendungen zu erstellen, die für eine derart heterogene Benutzergruppe verwendbar und erschwinglich sind.

Mobile HCI im Wandel

Erstmals verwendet wurde der Begriff im Jahr 1975. Später, im Jahr 1983, wurde er im Buch The Psychology of Human-Computer Interaction bekannt gemacht.

Bis in die Gegenwart hinein hat sich HCI für mobile Endgeräte hauptsächlich auf die Geräte selbst konzentriert. Wie können kleinere Bildschirme integriert werden, wie können die Geräte intelligenter gemacht und schnellere Eingabemechanismen entwickelt werden? Diese und ähnliche Fragen standen bei der Mobile HCI im Vordergrund.

Die Folge dieser einseitigen Betrachtung ist, dass sich immer mehr Nutzer über das schlechte Interaktionsdesign von Mobilgeräten beklagen. In den vergangenen zehn Jahren sind diese Entwicklungen zunehmend an ihre Grenzen gestoßen und haben einen Punkt erreicht, an dem die Geräte nicht mehr isoliert, betrachtet werden können.

Mobile HCI berücksichtigt heute die größeren sozialen und kontextuellen Faktoren im Zusammenhang mit der Nutzung mobiler Geräte. Diese Entwicklung ist vergleichbar mit den frühen 1990er Jahren, als Desktop-basiertes HCI über die grafische Benutzeroberfläche hinausging. Heute hat das Forschungsgebiet HCI Thema an vielen Universitäten und hat Schnittstellen mit Informatik, Design, Medienwissenschaften und weiteren Fachrichtungen.

Disziplinen des Mobile HCI

Bei der Beurteilung der Mensch Computer Interaktion spielt Psychologie eine wichtige Rolle. Viele der Forschungsmethoden und Systembewertungstechniken, die derzeit in der mobilen HCI-Forschung verwendet werden, haben ihren Ursprung in der Psychologie. Das Verständnis der Benutzer und ihrer Bedürfnisse ist ein Schlüsselaspekt des Mobile HCI beim Entwurf von mobile Systemen, Geräten und Anwendungen, sodass sie einfach und angenehm zu bedienen sind.

Informatik zusammen mit Engineering ist verantwortlich für die Bereitstellung von Softwaretools zur Entwicklung der Schnittstellen, mit denen Benutzer interagieren müssen. Soziologen bringen Methoden und Techniken aus den Sozialwissenschaften mit und sind dafür verantwortlich, die Auswirkungen der mobilen Technologie in sozialen Situationen zu bewerten. Nicht zuletzt ist das Design des Layouts der Schnittstelle, mit Farben, Positionierung von Text oder Grafiken auf einem Bildschirm ein entscheidender Bereich des Mobile HCI aufgrund der insgesamt begrenzten Größe moderner Mobilgeräte.

Mobile HCI mit Blick auf gesellschaftliche und technologische Veränderungen

Forscher sehen vier wichtige Entwicklungen in Gesellschaft und Technologie, die direkte Konsequenzen für mobile Schnittstellen haben.

  • Dies ist die allgemeine Alterung der Bevölkerung. Ältere Menschen stellen andere Anforderung an die Bedienbarkeit eines mobilen Endgerätes.
  • Hinzu kommt als Folge der steigenden Lebenserwartung ein höheres Maß an körperlichen Beeinträchtigungen wie etwa eine Sehbehinderung.
  • Die zweite Entwicklung ist die zunehmende Verlagerung des Personal Computing von Desktop PCs auf mobile Geräte.
  • Der dritte Punkt sind die zunehmenden Fähigkeiten immer kleinerer Geräte.
  • Damit einhergehend als vierter Punkt die Konvergenz der Rechenfähigkeiten auf mobile Geräte.

Zusammengenommen erfordern diese Trends, dass in der Zukunft mobile Mensch Computer Schnittstellen sowohl den Kontext als auch die Fähigkeiten der Geräte und Benutzer berücksichtigen.

Mobile HCI Ausblick

Wahrscheinlich schon in wenigen Jahren wird es möglich sein, Geräte und Schnittstellen zu konstruieren, die sich automatisch anpassen, um situationsbedingten Beeinträchtigungen und Beeinträchtigungen der Nutzer besser Rechnung zu tragen. Ein Gerät könnte Umgebungsfaktoren wie Helligkeit, Temperatur, Gehgeschwindigkeit des Nutzers, das Tragen von Handschuhen, Umgebungsgeräusche und vielleicht sogar Aufmerksamkeit und Ablenkung des Benutzers wahrnehmen und seine Anzeigen und Eingabemechanismen entsprechend anpassen.

So könnte zum Beispiel ein mobiles Gerät, das tiefe Temperaturen und geringe Lichtstärken erkennt und registriert, dass sein Benutzer Handschuhe trägt, automatisch seinen Kontrast einstellen, seine Hintergrundbeleuchtung einschalten und seine Schriftart und die Tastaturanzeige vergrößern, um die Verwendung eines Eingabestifts unnötig zu machen. Wenn Straßengeräusche erkannt werden, kann die Lautstärke der Lautsprecher erhöht oder der Vibrationsmodus aktiviert werden. Die Mobile HCI Forschung bietet in Zukunft das Verständnis von situativen Beeinträchtigungen, Möglichkeiten für bessere Benutzermodelle, verbesserte Zugänglichkeit und anpassungsfähige Benutzeroberflächen.

 


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