Mouse Tracking

Was ist Mouse Tracking?

Als Mouse Tracking wird die Nachverfolgung und Aufzeichnung der Mausbewegungen bezeichnet, die ein Besucher auf einer Webseite durchführt. Das Ziel des Mouse Tracking ist die Analyse der Besucherinteraktionen mit einer Webseite, um auf Grundlage der gesammelten Daten die Usability optimieren zu können. Mouse Tracking kann mittels speziell für diesen Zweck entworfener Trackingsoftware im Labor oder durch das Einbinden eines JavaScript-Codes in eine Webseite erfolgen.

Auswertung der Mouse Tracking Daten

Software-Tools wie Crazy Egg, etracker, ClickTale oder ClickHeat zeichnen die Mausbewegungen auf und werten diese aus. Bei der Auswertung kommen unterschiedliche Ansätze und Auswertungsmethoden zum Einsatz.

Tipp

Wenn Sie noch Fragen bezüglich Etracker haben, dann können Sie gerne den jeweiligen Glossar dazu besuchen und sich über das Thema informieren.

Heatmap

Die Heatmap ist eine grafische Darstellung der gesammelten Daten, wobei die einzelnen Werte in einer Matrix als Farben dargestellt werden. Rot gefärbte Bereiche entsprechen einer hohen Interaktion und Blau bedeutet Bereiche mit geringer Aktion. Zwischenwerte werden in Farbabstufungen dargestellt. Anhand einer Heatmap können die Bereiche, in denen der Mauszeiger durch die User viel oder wenig bewegt wurden mit einem Blick identifiziert werden. Sie sind einfach, schnell zu verstehen und zeigen die Dichte der Klicks in bestimmten Bereichen.

Die Genauigkeit einer Heatmap ist jedoch etwas fraglich. Die Heatmap kann nicht die Bereiche identifizieren, die ein User zwar angesehen hat, aber den Mauszeiger nicht dorthin bewegt hat. Bereiche, die anscheinend viel Aufmerksamkeit erregt haben, können ihren Ursprung in zufälligen oder unbeabsichtigten Bewegungen der Maus haben.

Clickmap

Die Clickmap misst und zeigt Statistiken für Klicks auf einer Website an. Die Clickmap zeigt alle Klicks auf alle Seitenelemente an, einschließlich derer, die keine Links sind, aber von den Usern angeklickt wurden, weil sie für einen Link gehalten wurden. Webmaster können nicht nur sehen, wie Benutzer mit einer einzelnen Seite interagieren, sondern auch aggregierte Statistiken für eine Gruppe von Seiten oder für einen bestimmten Abschnitt anzeigen.

Mithilfe der Clickmap können Webmaster die allgemeine Nutzbarkeit ihrer Website bewerten, die beliebtesten Abschnitte ermitteln und feststellen, welche Teile des Designs die Benutzer mit einem Link verwechseln. Elemente sind in der Regel farblich gekennzeichnet, um anzuzeigen, wie häufig sie angeklickt werden. Die Clickmap zeigt die Gesamtzahl der Klicks auf der Seite (oder der Seitengruppe) und den Prozentsatz der Klicks in jedem Bereich.

Scrollmap

Eine Scrollmap ist eine visuelle Darstellung des Scrollverhaltens der Besucher auf der Webseite. Anhand einer Scrollmap können Webmaster herausfinden, wie viele Besucher wie weit durch eine Seite gescrollt haben oder wo sie eine Seite verlassen haben. Ein Scrollmap-Bericht hebt die aktivsten Abschnitte einer Website in verschiedenen Farben hervor.

Mithilfe von Scrollmap-Daten können die am häufigsten besuchten Abschnitte der Seite identifiziert werden. Auf Basis dieser Daten können wichtige Inhalte und CTA-Schaltflächen in diesen Bereichen hinzugefügt werden. Bereiche, in denen Nutzer die meiste Zeit verbringen, sollten die Schlüsselelemente der Website enthalten.

Mouse Movement Heatmap

Diese Art von Heatmap zeigt, auf welchem Teil einer Webseite sich die Benutzer am meisten bewegen. Dadurch können die Bereiche und Elemente auf der Seite, die für Nutzer am interessantesten sind, identifiziert werden.

Da Touchscreen-Geräte (noch) nicht erkennen können, wie sich die Finger über den Bildschirm bewegen, können mit der Mouse Movement Heatmap, keine Daten von Smartphones oder Tablets gesammelt werden. Studien haben gezeigt, dass die Aufmerksamkeit des Benutzers eher dort liegt, wo sich der Cursor befindet. Webmaster können so erkennen, welche Inhalte Nutzer lesen und möglicherweise teure Eye Tracking Studien einsparen.

Mouse Tracking im Vergleich zum Eye Tracking

Das Eye Tracking gilt als ungefähres Äquivalent zum Mouse Tracking. Eye Tracking-Studien weisen drei Probleme auf: Eye Tracking Studien sind teuer, in der Regel auf kleine Stichprobengrößen von Usern beschränkt und unterliegen dem sogenannten Hawthorne-Effekt.

Der Hawthorne-Effekt besagt, dass bei Studien zur Beobachtung des Nutzerverhaltens die Teilnehmer der Studie in der Regel ihr Verhalten ändern, sobald sie wissen, dass sie Teilnehmer einer Studie sind. Aus diesem Grund sind die Ergebnisse einer Usability-Studie mittels Eye Tracking nicht immer zuverlässig.

Untersuchungen zeigen, dass zwischen Augenbewegung und Mausbewegung eine Korrelation von 84 % – 88 % besteht. Eine Veröffentlichung von Google behauptet jedoch, dass die Augenbewegung nur zu 32 % mit der Mausbewegung übereinstimmt. Grundsätzlich kann das Tracking von Augenbewegungen auf die gleiche Weise wie das Verfolgen der Bewegung eines Mauszeigers nützlich sein, um die für User interessanten Bereiche zu bestimmen.

Das Mouse Tracking liefert jedoch verlässlichere Daten zum Nutzerverhalten. Es ist wesentlich kostengünstiger und es ist eine passive Form der Beobachtung, wodurch der Hawthorne-Effekt ausgeschlossen wird. Das heißt, die User haben keine Ahnung, dass ihr Verhalten beobachtet wird. Dadurch wird sichergestellt, dass das Nutzerverhalten natürlich und aussagekräftig ist. Um das Mouse Tracking zu nutzen wird keine spezielle Hardware benötigt.

Nutzen des Mouse Tracking für das Webdesign

Das Mouse Tracking liefert genaue Daten zum Online-Verhalten von Verbrauchern. Mausbewegungen und Klicks zeigen Webmastern, ob Nutzer auf Banneranzeigen klicken, was sie als Nächstes tun und wann sie die Seite verlassen.

Mouse Tracking zeigt an, wie lange es dauert, bis ein Nutzer die gewünschten Artikel in einem Online-Shop findet, welche Schaltflächen übersehen werden, wie lange es dauert, ein Formular auszufüllen, eine Beschreibung oder eine Rezension zu finden. Auf Basis dieser Daten können Webmaster und Designer die Usability einer Webseite kontinuierlich verbessern, um den Besuchern ein optimales Erlebnis zu bieten.


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