Reisezeit als Google Rankingfaktor

Reisezeit als Ranking Faktor

©iStock.com/monkeybusinessimages


Google wird demnächst entscheiden, wo man isst und welches Fitness Studio man besucht. Durch die Berechnung der ungefähren Dauer eines Aufenthalts werden die lokale Ergebnisse priorisiert.

Googles neues Patent zur Reisezeit

Am 31. Januar 2017 erwarb Google ein neues Patent “Berechnung der Qualität einer Lokalität anhand der Reisezeit” (“Determining the quality of locations based on travel time investment”). Dies betrifft Suchanfragen, die mit Freizeitaktivitäten zu tun haben, und sehr allgemein formuliert sind. Das sind beispielsweise Suchen nach Restaurants, Sportstätten, Shopping usw.

Für die Lieferung passender Ergebnisse zu solchen Anfragen berücksichtigt Google bereits zwei Faktoren. Neben der Entfernung des Users, der die Anfrage schickt, zählen auch Bewertungen anderer User, die das Lokal besucht haben. Jetzt möchte Google ein komplizierteres Vorgehen einführen. Der Hauptgedanke dahinten: User entscheiden sich für ein Ausflugsziel anhand der Zeit, die ihnen zur Verfügung steht oder die sie bereit sind, in den Ausflug zu investieren.

Google bezieht dabei nicht nur die Daten über die geografische Lage der Lokalitäten mit ein, sondern auch die erhobenen Daten über die Gewohnheiten des Suchenden selbst sowie die anderer User.

Zeit sparen gilt auch für die Freizeitaktivitäten

Ein Beispiel: Man sucht nach einem Lokal, in dem man asiatisch essen kann. Dafür tippt man die Anfrage “asiatisch essen” in das Suchfeld ein. Dabei ist es nicht mehr nötig, die Stadt oder den Stadtteil zusätzlich einzugeben. Das kann Google anhand des Standorts sehr gut nachvollziehen (getestet mit der offiziellen Google Suche App für mobile Geräte).

 

Ganz oben sieht man die Ergebnisse:

  • Die am schnellsten zu erreichen sind – es soll demnächst außerdem möglich werden, die Art des Verkehrsmittels auszuwählen.
  • Dabei soll nicht nur die Strecke am kürzesten, sondern die Verkehrslage am besten sein, sodass sich die wirkliche Anfahrtszeit nicht verzögert.
  • Die gute Parkmöglichkeiten anbieten, sodass keine Zeit für die Parkplatzsuche oder einen weiten Weg von Parkplatz zum Restaurant verloren geht.
  • Die in der Vergangenheit keine langen Wartezeiten aufweisen.
  • Die am besten zu den “Bewegungsangewohnheiten” des Users passen.

Beim letzten Punkt handelt es sich um die Verarbeitung von Daten des Anfragestellers, die bereits gesammelt wurden: Wie lange fährt er zu seinem Fitness Studio, Lieblingslokal, ins Kino usw.? Mit welchem Verkehrsmittel ist er am häufigsten unterwegs? In welchen Stadtteilen? Und wie lange? Diese “Gewohnheiten” werden mit anderen Daten wie Reisedauer und Dauer der Parkplatzsuche abgeglichen. Die diesen Werten zufolge optimale Lösung wird dem User dann vorgeschlagen.

Verglichen werden auch die bisherigen Aufenthalte des Suchenden und anderer User, die das Lokal ebenfalls besucht haben. Das kennen wir als Verweildauer aus Google Maps bzw. Google My Business. Dabei entscheidet Google, ob es zum User passt, in dem Restaurant zwei bis drei Stunden zu verbringen – oder ob er es normalerweise bevorzugt, sich schnell etwas holen und unterwegs zu naschen.

 

Wenn ein Lokal schon früher schließt als der User dort sein könnte, wird es überhaupt nicht angezeigt.

SEO-Manager aufgepasst!

Auf den ersten Blick kann hier aus reiner SEO-Sicht wenig für ein besseres Ranking getan werden. Ein SEO-Experte wird aber nie aufgeben.

Als SEO Manager kann man darüber beraten, welche “Offline”-Eigenschaften eines Lokals auch im Internet sichtbar werden.  Das Niveau der SEO-Optimierung ist nicht alleine entscheidend. Sie zählt nur in Verknüpfung mit einem guten Geschäftsmodell. Das neue Ranking bestätigt nur, dass es nicht ausreicht, immer neue Kunden über die Online Präsenz anzulocken. Die Kunden müssen wiederkommen wollen.

Als Online Marketing Manager können Sie die Kunden ansprechen, die für Ihr Produkt oder Ihre Leistung ein langfristiges Interesse entwickeln könnten – und die nicht nur einmalig über Google Maps schnell nach einer naheliegenden Adresse recherchieren.

Auch nach der Einführung des neuen Algorithmus dürfen Sie zu üblichen SEO-Maßnahmen greifen. Wenn Sie etwa im SEO-Bereich ein Restaurant betreuen, dann bauen Sie Kooperationen mit Food-Blogger aus. So besteht eine gute Chance, dass Sie z.B. eine Zielgruppe erreichen, die sich länger überlegt, was heute auf dem Teller landen darf. Oder dass Sie jemanden so sehr inspirieren, dass er sogar aus der anderen Stadt anreist, um eine besondere Weinsorte zu verkosten.

 

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