Content Seeding: Ideen und Tipps

Content Seeding: Ideen und Tipps

©Thinkstock/Stockbyte/George Doyle


Content Seeding ist mittlerweile aus dem Content Marketing kaum noch wegzudenken. Was aber ist Seeding genau? Kurz gesagt: Content Seeding ist die gezielte Verbreitung von Inhalten im Netz und in den sozialen Medien. Man könnte es auch als eine Art von Online-PR bezeichnen. Typische Content-Arten, die sich für Seeding anbieten, sind Ratgeber, Infografiken, Experteninterviews, und Sponsoringberichte – soweit man sich ein echtes Sponsoring leisten kann.

Um im Content Seeding erfolgreich zu bleiben, muss man allerdings immer etwas Neues bieten. Wir haben für euch daher ein paar Ideen zusammengefasst, womit ihr neue Partner für Content-Kooperationen gewinnen könnt. Die entsprechenden Content-Arten haben sich sogar als selbstständige Marketing-Bereiche etabliert: Issue Marketing, Utility Marketing, Experimental Marketing, Collaboration Marketing. In diesem Artikel behandeln wir das Collaboration Marketing und das Issue Marketing.

Das “traditionelle” Seeding und seine Ziele befinden sich am Anfang des Verkaufstrichters. Zur Erinnerung: Der Verkaufstrichter ist eine Darstellung der Kaufbereitschaft von der Markenbekanntschaft bis hin zur Bestellungsabwicklung. Einige Arten vom Seeding können die Kaufbereitschaft auf die nächste Stufe heben. Und das Ergebnis hängt kaum von den Kosten ab. Ihr müsst nur genug kreativ sein.

Anders als bei Werbespots müssen eure Texte hier keine Call-to-Actions enthalten und euer Produkt muss nicht im Fokus stehen. Worum geht es dann aber eigentlich?

Content Seeding für Brand Awareness

Viele Blogger arbeiten gerne mit Gewinnspielen. Sie posten einen Beitrag über euer Produkt und wer als erster den Beitrag kommentiert, bekommt einen Preis – meist ein Exemplar des beworbenen Produkts. Manche Gewinnspielmechanismen sind auch etwas aufwändiger: Sie fordern die Nutzer beispielsweise auf, ein Foto zu posten oder eine Aufgabe zu lösen. Als Gewinnspielpartner verschickt ihr dann den Preis an die Gewinner. Es akzeptieren allerdings nicht alle Blogger diese Form des Content Seedings: Gerade die echten Meinungsführer mit großer Reichweite sind sehr wählerisch bei der Auswahl der Produkte, die sie über ihre Plattformen verlosen. Häufig akzeptieren sie nur Anfragen von sehr bekannten Brands und mit hochpreisigen Gewinnen. Kleine und mittlere Blogger hingegen freuen sich meist über diese Möglichkeit, die Aktivität in ihren Blogs zu steigern.

Das muss euch aber nicht vom Collaboration Marketing – so nennt sich dieser Content Seeding Bereich – abhalten. Statt eines einfachen Gewinnspiels könnt ihr einen Wettbewerb mit spannendem Motto ausrufen. Besonders erfolgversprechend sind kreative Themen mit einem sozialen Kontext. Bietet an, für jeden Teilnehmer einen bestimmten Betrag oder Sachpreise an eine gemeinnützige Organisation zu spenden. Idealerweise sollte der gute Zweck zu eurem Unternehmen bzw. eurer Branche passen. Ein geschickt gewähltes Timing unterstreicht die Aussage: Unterstützt beispielsweise zum Weltkindertag die Kindernothilfe oder zum Welthungertag “Brot für die Welt”.

Mehr Aufmerksamkeit aber auch mehr Aufwand

Die Blogger und die Teilnehmer machen euer Produkt im Rahmen des Gewinnspiels einem breiteren Publikum bekannt. Das stärkt den Ruf eurer Firma und erweitert euren Bekanntheitsgrad. Diese Methode, die Markenbekanntschaft zu stärken, ist mit einigen zusätzlichen Kosten für die Gratis-Produkte sowie mit ziemlich großem organisatorischem Aufwand verbunden. Neben üblichen Ausgaben für das Content Seeding müsst ihr mit der Lieferung von einzelnen Artikeln an die Wettbewerb-Teilnehmer rechnen. Ein Vorteil: Da ihr damit viele Influencer ansprechen könnt, profitiert ihr von deren Reichweite sowie von ihrer Autorität. Mehr über Influencer Marketing könnt ihr ebenfalls hier im Blog nachlesen.

Issue Marketing für Brand Trust

Der zweite Zweig des Content Seeding, das Issue Marketing, muss nicht nur die Marke prominenter machen, sondern einen Brand Trust erzeugen. Die Kunden müssen eine positive Assoziation mit eurem Produkt entwickeln. Issue Marketing kann aus SEO-Sicht weniger interessant sein – außer ihr wollt gezielt Nachrichtenportale ansprechen. Werden damit aber Links erzielt, ist dies wiederum hilfreich für die Rankings. Ein “Issue” ist ein Ereignis, das sehr viel Aufmerksamkeit in den Massenmedien bekommt. Das Ereignis muss eine Gefahr bergen oder ein Problem, wofür eine oder auch mehrere Lösungen gebraucht werden.

Sicherlich kennt ihr den alten Marketingtrick, ein neues Bedürfnis bei potentiellen Kunden zu erzeugen. Ein Hautpflegehersteller erklärt beispielsweise, dass alte Hautzellen die Ursache von Porenverstopfungen sind. Und führt im Anschluss aus, dass man unbedingt ein Peeling benutzen muss, um die Zellen zu entfernen und Poren zu befreien.

Bei einem Issue geht es allerdings nicht um ein dauerhaftes oder wiederkehrendes Alltags-Problem wie etwa das Sterben von Hautzellen, sondern um ein Force Majeure – also die Einwirkung von höherer Gewalt. Da die meisten Menschen für einen solchen Fall kaum vorbereitet sind, werden sie für jeden Rat dankbar sein. Ein Ratgeber mit wichtigen Telefonnummern, Packlisten usw. wäre hier ein Treffer, den ihr auf eurer Werbsite posten könntet. Oder ihr verbreitet ihn eben per Content Seeding aktiv über Nachrichtenportale oder relevante Magazine.

Unterhaltsame Issues: Ratgeber für Festivals und Veranstaltungen

Eine friedliche und weniger Furcht einflößende Variante, die wir für mehreren Kunden erfolgreich umgesetzt haben, sind Festivals und weitere Festlichkeiten. Eine Zusammenstellung von nützlichen oder auch witzigen Fakten zu einem Fest und seinen Wurzeln auch in Verbindung mit Infografiken oder kleinen Videos kann die Leserschaft erheitern und wird gerne verlinkt oder veröffentlicht.

Als Ergebnis wird euer Brand – aber nicht das konkrete Produkt – mit der angebotenen Lösung assoziiert. Sollten die potentiellen Kunden später eine weitere Begegnung mit eurem Produkt haben oder sollte sich bei ihnen ein konkretes Bedürfnis entwickeln, das euer Produkt stillen kann, so fällt euer Brand dem Kunden idealerweise als erstes ein und wird bevorzugt gekauft.

Issue Marketing verursacht von der Content-Erstellung abgesehen keine zusätzlichen Kosten.

Ein Begleiter werden

Euer Content kann gute Tipps bereitstellen, die Endkonsumenten einmalig oder auf regulärer Basis nutzen. Ihr könnt auch weiter gehen und ein Online Angebot oder eine App entwickeln, die eure Kunden ergänzend zu euren Produkten benutzen, da sie ihnen das Leben erleichtert. Ein Beispiel ist etwa die Zahnputz-App für Kinder von Oral-B. Diese kann ausschließlich mit den Bürsten der Marke genutzt werden und verwandelt das tägliche Zähneputzen für die Kids in ein Spiel – sodass diese länger und gründlicher putzen.

Denkt an das Bedürfnis, das eure Kunden zum Kauf bewegt, und weitere mögliche Ursache dahinter. Oder ein anderes Bedürfnis, das damit verbunden sein könnte. Gesundheits-Apps beispielsweise sind sehr vielseitig einsetzbar. Hier könnten Online Shops für Sportbekleidung oder Hersteller von Nahrungsergänzung Strategien ausarbeiten, wie die App ihre Kunden stärker an die Marke binden kann.

Eine weitere Option stellen Online Foren dar, die Sie auf Ihrer Web-Seite integrieren können, sodass die Kunden diskutieren und Ideen austauschen können. Aber Vorsicht: Diese sind meist mit Moderationsaufwand verbunden und müssen betreut werden.

Headerbild: ©Thinkstock/Stockbyte/George Doyle

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