Content Marketing oder SEO – ist das hier die Frage?

Content marketing oder SEO

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Ist Content Marketing das neue SEO? Diesen Eindruck könnte man durchaus bekommen, wenn man die Rhetorik mancher Marketing-Experten in den letzten Jahren betrachtet. Die Content-Plattform Clickz beispielsweise erklärte 2016 zum Jahr, in dem Content Marketing endlich erwachsen werden würde. Eine Studie von Yahoo und Enders Analysis ermittelte, dass Unternehmen in Deutschland bis 2020 etwa 413 Milliarden Euro für Content Marketing ausgeben werden. Rückblickend erklären zudem über 60 Prozent der Werbetreibenden, dass ihre Content Marketing Maßnahmen im Jahr 2016 erfolgreicher waren als in den Jahren zuvor. Im Unternehmen stellt sich daher womöglich die Frage: Investieren wir in Content Marketing oder SEO?

Ist es jetzt also soweit? Sollten die altgedienten SEOs ihre Koffer packen und in den Vorruhestand verschwinden? Wer sich mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung befasst, kann angesichts solcher Ideen eigentlich nur den Kopf schütteln. Jeder der Unternehmen rät, lieber in Content Marketing als in SEO zu investieren, hat entweder das Konzept nicht ganz verstanden oder eine sehr eingeschränkte Vorstellung von dem, was Suchmaschinenoptimierung ausmacht.

Content Marketing oder SEO – ist das überhaupt ein Wettbewerb?

Dies hielt aber zahlreiche Blogger und Experten nicht davon ab, vollmundig die Frage zu stellen: „Content Marketing oder SEO?“ Nur zu häufig wurde die relativ junge Disziplin als Alternative oder Ablöser der klassischen Suchmaschinenoptimierung gesehen. Und die SEOs hielten ebenso dagegen, taten Content als Modeerscheinung ab und bezweifelten dessen Wirksamkeit.

Dabei gilt: Content Marketing ist keine Konkurrenz für die klassische Suchmaschinenoptimierung – es ist ein mittlerweile unverzichtbar gewordener Baustein. Nur wenn beide Disziplinen Hand in Hand gehen, können Webseiten sich dauerhaft durchsetzen und die vorderen Ränge der Suchergebnisse belegen. Dabei haben die beiden Bereiche auch ganz klar abgesteckte “Aufgabengegiete”.

Wichtige Aspekte des Content Marketing:

  • Hochwertige, gut geschriebene Texte
  • Einzigartiger – unique – Content
  • Mehrwert für den User
  • Ganzheitliche Content-Strategie
  • Miteinbeziehung von Social Media
  • Multimedia-Content: Videos, Infografiken, Podcasts etc.
  • Keyword-Optimierung – in Maßen
  • Wichtiges Tool für organisches Link-Building

Wichtige Aspekte im SEO:

  • Übersichtliche URL-Struktur
  • Optimierung der Usability
  • Einsatz von Canonical Tags
  • Einrichten von 301-Weiterleitungen
  • Optimierung der Ladezeiten
  • Bereinigen des HTML-Codes
  • Komprimieren von Inhalten & Bildern
  • Optimierung für mobile Endgeräte
  • Vermeiden von 404-Fehlern und Broken Links
  • Optimierung für Rich Snippets
  • Crawlbarkeit und Optimieren der internen Linkstruktur

Hinzu kommt, dass beide Disziplinen auch unabhängig voneinander Erfolge in anderen Bereichen erzielen können. So ist es beispielsweise möglich, dass ein Blog-Artikel zwar in klassischen SEO-Aspekten nicht sehr erfolgreich ist, dafür aber die Klicks auf den Shop nach oben treibt oder die Fangemeinde auf Facebook vergrößert und somit die Markenbekanntheit steigert. Ebenso kann eine schnelle und gut strukturierte Seite gute Conversions erzielen – unabhängig davon, welche Inhalte sich auf der Seite befinden. Für eine ganzheitliche und optimal erfolgreiche Online Marketing Strategie sollten beide Bereiche aufeinander abgestimmt werden. Häufig kommt sogar noch ein dritter hinzu: Im Idealfall bilden Content Marketing, SEO und Social Media eine stimmige und durchdachte Einheit.

Was kann Content? Was kann SEO?

Überflüssig macht Content Marketing die Suchmaschinenoptimierung nur dann,  wenn man unter SEO lediglich die Keyword-getriebene Texterstellung versteht, die bis vor einigen Jahren noch rege betrieben wurde. Heute ist es tatsächlich so, dass nur wertvoller, gut geschriebener und sauber recherchierter Content vor den Augen der Leser – und damit auch der Suchmaschinen – bestehen kann. Denn hochwertiger Content macht genau das, wofür Suchmaschinen eigentlich erfunden wurden: Er liefert die besten Antworten auf eine Suchanfrage. Ist Content Marketing also doch der bessere Ersatz für SEO?

Ganz klar: Nein. Denn guter Content alleine bringt noch keine Rankings. Egal, wie lesenswert ein Artikel auch ist – wenn Google ihn nicht findet, existiert er für die Zielgruppe quasi nicht. Hier kommt SEO ins Spiel und zwar insbesondere die technischen Aspekte. Eine Website bzw. ein Blog muss alle technischen Voraussetzungen erfüllen, auf die Google Wert legt. Und da steht an erster Stelle: Die Seite muss von Google gecrawlt werden können. Der Google-Bot muss innerhalb der Seiten gut navigieren können. Ladezeiten und (Mobile) Usability müssen stimmen.

Ein Beispiel: Es kommt tatsächlich vor, dass technisch unerfahrene Blogger oder Seitenbetreiber Teile ihrer Webseiten – oder gar die ganze Seite – für die Google-Crawler sperren … und sich dann wundern, weshalb sie bei keiner Suchanfrage auftauchen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Seite beim Aufbau oder während eines Relaunches von den Technikern auf „disallow“ gesetzt wurde, damit Google die unfertigen Inhalte nicht crawlt und somit auch nicht ausspielt. Sobald die Seite aktiv genommen wird, sollte eine solche Maßnahme beendet und die Seite für Google freigegeben werden. Wird dies versäumt, hat selbst der beste Content keine Chance auf gute Platzierungen.

SEO bleibt unverzichtbar – Content Marketing aber auch

Und genau deshalb ist SEO nach wie vor unverzichtbar. Ein Unternehmen muss auf jeden Fall in Content Experten investieren. Diese produzieren immerhin die guten Inhalte, ohne die eine Website heutzutage nicht erfolgreich sein kann. Es muss aber ebenso Budget für SEO-Experten bereithalten, welche die Seite unter technischen Aspekten und Usability im Auge behalten und nötigenfalls nachjustieren.

Nicht zu unterschätzen ist allerdings die Auswirkung von Content Marketing auf das Linkbuilding. Hier könnte man plakativ tatsächlich sagen: Content Marketing ist das neue Offpage. Während lange Zeit gängige Praktiken wie z.B. der Kauf von Links oder planloser Linkaufbau auch auf schwachen Seiten mittlerweile immer mehr in einen Graubereich abrutschen und den Rankings sogar schaden können, tun gute Beiträge das, was Google eigentlich möchte: Sie generieren organische Links. Denn wer einen Beitrag gut findet, der teilt ihn auch. Außerdem können mit Maßnahmen der Online-PR (z.B. Newsletter, Social Media, Blogger-Aktionen) andere Seiten auf die eigenen Inhalte aufmerksam gemacht und ebenfalls zur Verlinkung bewegt werden.

Wer also die Frage stellt: Content Marketing oder SEO, der übersieht, dass es sich dabei nur um zwei Teilbereiche derselben Disziplin handelt – nämlich die technische und die inhaltliche Seite der Suchmaschinenoptimierung. Oder, wie Marketing-Guru Neil Patel es ausdrückte: „two personalities of the same person“.

Tipp

Warum Sie bei der Auswahl einer passenden SEO Agentur immer nach Referenzen von erfolgreich umgesetzten Content Marketing Maßnahmen fragen sollten (und noch vieles mehr), lesen Sie in unserer ausführlichen SEO Agentur Auswahl-Checkliste.

Titelbild: ©iStock/william87

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