Dublin Core

Dublin Core

Copyright © Shutterstock /Alexander Supertramp

Was ist der Dublin Core?

Der Dublin Core, vollständiger Name: Dublin Core Metadata Element Set, ist eine Sammlung von 15 generischen Elementen zur Beschreibung der Ressourcen eines Dokumentes. Der 1995 erstellte Dublin Core ist heute ein formeller Standard, der in unzähligen Implementierungen verwendet wird und gilt als eines der besten Vokabulare für Metadaten.

Entstehung des Dublin Core Metadata Element Set

Mitte der 1990er Jahre begann die Entwicklung des Dublin Core mit der Idee von Core-Metadaten zur einfachen und allgemeinen Beschreibung von elektronischen Ressourcen. Eine internationale, interdisziplinäre Gruppe von Fachleuten aus den Bereichen Bibliothekswesen, Informatik, Textkodierung sowie anderen verwandten Bereichen aus Wissenschaft und Praxis entwickelte die fünfzehn Dublin Core Elemente.

Die Dublin Core Metadata Initiative, kurz DCMI ist eine offene Organisation, die Innovationen im Bereich Metadaten-Design und Best Practices für die Metadatenökologie unterstützt. Die Aktivitäten der DCMI umfassen Arbeiten zu Architektur und Modellierung, Diskussionen und die Zusammenarbeit in DCMI Gemeinschaften, globale Konferenzen, Workshops sowie Bildungsbemühungen zur Förderung der Akzeptanz von Metadatenstandards und Best Practices. Zudem pflegt die Dublin Core Metadata Initiative eine Reihe formeller und informeller Beziehungen zu Standardisierungsgremien und anderen Metadatenorganisationen.

Der Namensteil “Dublin” stammt von einem Einladungsworkshop aus dem Jahr 1995 in Dublin, im US-Bundesstaat Ohio. Der zweite Namensteil “Core” wurde gewählt, weil die Elemente breit angelegt und allgemein für die Beschreibung verwendbar sind.

Die im Dublin Core beschriebenen 15 Elemente sind Teil eines größeren Satzes mit Vokabularen für Metadaten und technischen Spezifikationen, die von der Dublin Core Metadata Initiative gepflegt werden. Der vollständige Satz von Vokabularen, die DCMI Metadata Terms (DCMI-TERMS), enthält darüber hinaus Gruppen von Ressourcenklassen einschließlich des DCMI Type Vocabulary (DCMI-TYPE), Schemata für die Vokabularcodierung und für die Syntaxcodierung.

Die Begriffe in den DCMI Vokabularen sollen in Kombination mit Begriffen aus anderen, kompatiblen Vokabularen im Kontext von Anwendungsprofilen und auf der Basis des DCMI Abstract Model (DCAM) verwendet werden.

Dublin Core URIs und DCMI Namespace Policy

Alle Änderungen, die seit 2001 am Dublin Core Metadata Element Set vorgenommen wurden, wurden von einem DCMI Usage Board im Rahmen einer DCMI Namespace Policy (DCMI-NAMESPACE) überprüft.

Die Namespace Policy beschreibt, wie den DCMI Termen URIs (Uniform Resource Identifiers) zugewiesen werden. Darüber hinaus werden Grenzen für redaktionelle Änderungen festgelegt, die an den mit vorhandenen DCMI Termen verknüpften Labels, Definitionen und Verwendungserklärungen vorgenommen werden.

Jedem Dublin Core Term muss ein Name zugewiesen werden, der im Kontext eines bestimmten DCMI-Term-Sets eindeutig ist – z. B. Type – und ein URI eines DCMI Namespace, der ein global eindeutiger Identifizierer für diesen Ausdruck ist – z. B. https://dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/.

Die DCMI Namespace Policy definiert einen DCMI Term URI, als den URI für einen von DCMI deklarierten und verwalteten Term und einen DCMI Namespace als eine Sammlung von DCMI Term URIs, wobei jedem Term ein URI zugewiesen wird, der mit demselben Basis URI beginnt. Der Basis URI ist als DCMI Namespace URI bekannt. Die Namespace Policy definiert die folgenden vier Basis URIs:

  • https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ für die fünfzehn Eigenschaften des Dublin Core Metadata Element Sets. Dies ist der genannte Legacy Namespace.
  • https://dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ für Klassen im DCMI Type Vocabulary – als Typ Namespace bezeichnet.
  • https://dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ für Begriffe, die in einem der der aktuell zwei DCMI Abstract Model verwendet werden.
  • https://dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ für alle anderen DCMI-Eigenschaften, Klassen, Vokabularcodierungsschemata und Datentypen – bezeichnet als Term Namespace.

Um Interoperabilität und Persistenz zu gewährleisten, referenzieren alle DCMI URIs auf maschinell verarbeitbare DCMI Term Deklarationen, die einen oder mehrere DCMI-Terme darstellen.

Dublin Core Elemente

Die 15 Dublin Core Elemente wurden in drei Klassen unterteiltInhalt, geistiges Eigentum und Instantiierung. Die Elemente können im Quellcode in beliebiger Reihenfolge angegeben werden. Zudem kann jedes Element mit weiteren Feldern definiert und mehrfach genutzt werden.

Jeder Begriff wird mit einem minimalen Satz von Attributen angegeben. Dem Namen, einem dem Namen zugewiesenen und für Menschen lesbaren Label, der URI, dem Uniform Resource Identifier zur eindeutigen Identifizierung jedes Begriffs und einer Definition, die das Konzept und die Wesensart des Begriffs darstellt.

Dublin Core Elemente der Klasse “Inhalt”

URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Title – Definition: Ein Name für die Ressource – Der Titel ist normalerweise ein Name, unter dem die Ressource offiziell bekannt ist.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Subject – Definition: Das Thema der Ressource – In der Regel wird das Thema anhand von Schlüsselwörtern, Schlüsselsätzen oder Klassifizierungscodes dargestellt. Die empfohlene Vorgehensweise ist die Verwendung eines standardisierten Vokabulars.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Description – Definition: Beschreibung der Ressource – Die Beschreibung kann Folgendes enthalten, ist aber nicht darauf beschränkt: ein Abstract (Zusammenfassung), ein Inhaltsverzeichnis, eine grafische Darstellung oder einen Freitext.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Source – Definition: Eine verwandte Ressource, von der die beschriebene Ressource abgeleitet wird – Die beschriebene Ressource kann vollständig oder teilweise von der zugehörigen Ressource abgeleitet werden. Es empfiehlt sich, die zugehörige Ressource anhand einer Zeichenfolge zu identifizieren, die einem formalen Identifikationssystem entspricht.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Language – Definition: Eine Sprache der Ressource – Empfohlenes Best Practice ist ein kontrolliertes Vokabular wie RFC 4646
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Relation – Definition: Eine verwandte Ressource – Die empfohlene Methode besteht darin, die zugehörige Ressource anhand einer Zeichenfolge zu identifizieren, die einem formalen Identifikationssystem entspricht.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Coverage – Definition: Coverage beinhaltet das räumliche oder sogenannte zeitliche Thema, die Anwendbarkeit oder die Jurisdiktion, für die die Ressource relevant ist. Empfohlen wird ein kontrolliertes Vokabular wie der Thesaurus Geographischer Namen [TGN]. Gegebenenfalls können namentlich Orte oder Zeiträume anstelle von numerischen Bezeichnern wie Koordinatensätzen oder Datumsbereichen verwendet werden.

Dublin Core Elemente der Klasse “geistiges Eigentum”

URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Creator – Definition: Eine Entität, die hauptsächlich für die Erstellung der Ressource verantwortlich ist – Beispiele für den Creator oder Ersteller umfassen eine Person, eine Organisation oder einen Dienst. Normalerweise sollte der Name eines Erstellers verwendet werden, um die Entität anzugeben.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Publisher – Definition: Eine Entität, die für die Bereitstellung der Ressource verantwortlich ist – Beispiele für einen Publisher oder Verleger umfassen eine Person, eine Organisation oder einen Dienst. Normalerweise sollte der auch bei diesem Element der Name eines Publishers verwendet werden, um die Entität anzugeben.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Contributor – Definition: Eine Entität, die für die Bereitstellung von Beiträgen zur Ressource verantwortlich ist – Beispiele sind auch bei diesem Dublin Core Element eine Person, eine Organisation oder ein Service, die normalerweise mit einem Namen angegeben werden.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Rights – Definition: Informationen über Rechte, die in und über die Ressource gehalten werden – In der Regel enthält die Rechteinformation eine Aussage über verschiedene Eigentumsrechte, die mit der Ressource verbunden sind, einschließlich der Rechte an geistigem Eigentum.

Dublin Core Elemente der Klasse “Instantiierung”

URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Date – Definition: Das Datum kann einen Zeitpunkt oder einen Zeitraum definieren, der mit einem Ereignis im Lebenszyklus der Ressource verknüpft ist – Die empfohlene Vorgehensweise ist die Verwendung von standardisierten Kodierungsschemata wie das W3CDTF-Profil.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Type – Definition: Die Art oder das Genre der Ressource. – Empfohlenes Best Practice ist ein kontrolliertes Vokabular wie das DCMI Type Vocabulary (DCMITYPE). Die Verwendung des Format-Elements wird empfohlen, um das Dateiformat, das physische Medium oder die Dimensionen der Ressource zu beschreiben.
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Format – Definition: Das Dateiformat, das physische Medium oder die Dimensionen der Ressource – Beispiele für Dimensionen sind Größe und Dauer. Die empfohlene Vorgehensweise besteht darin, ein kontrolliertes Vokabular zu verwenden, zum Beispiel die Liste der Internet-Medientypen (MIME).
URI: https://www.dublincore.org/specifications/dublin-core/dcmi-terms/ – Label: Identifier – Definition: Eindeutige Referenz auf die Ressource in einem gegebenen Kontext – Die empfohlene Vorgehensweise besteht darin, die Ressource anhand einer Zeichenfolge zu identifizieren, die einem formalen Identifikationssystem entspricht.

Anwendung und Vorteile des Dublin Core Metadata Element Set

Die Dublin Core Elemente können in HTML– und RSS-Dokumenten verwendet werden. Die Angabe der Metadaten erfolgt wie sonst üblich im head-Bereich eines Dokumentes. Die Markierung als Dublin Core Element geschieht durch die Voranstellung des Zusatzes DC. Zum Beispiel:

  • [meta name=”DC.type” scheme=”DCTERMS.DCMIType” content=”Text”/] oder
  • [meta name=”DC.publisher” content=”onlinesolutionsgroup”/]

Die Vorteile, die sich aus der Anwendung des Dublin Cores ergeben, sind in erster Line eine leichtere Auslesbarkeit der Angaben und Klassifizierung des Dokuments durch Suchmaschinen. Zudem können die Elemente des Dublin Core Metadata Set einfach in ein Dokument eingefügt werden, ohne den Quellcode in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen.

Nutzen des Dublin Core in Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung

Ob und inwieweit die Verwendung der Dublin Core Elemente für die Suchmaschinenoptimierung und das Ranking einer Webseite von Bedeutung ist, ist bislang noch umstritten. Als sicher gilt jedoch, dass die Verwendung der Core-Elemente in Bezug auf das semantische Web an Bedeutung gewinnen wird. Google benutzt bereits heute die aus den Metadaten ausgelesenen zusätzlichen Informationen für die Ausgabe der Rich Snippets in den Suchergebnissen.

Weiterentwicklung des Dublin Core

Seit der Etablierung des Dublin Core als Standard im Jahr 1998 hat sich das World Wide Web in die Richtung eines semantischen Webs entwickelt. Die Dublin Core Metadata Initiative verfolgt diesen Weg ebenfalls und entwickelte weitere Standards für Metadaten basierend auf den Arbeiten des World Wide Web Consortiums (W3C) an einem generischen Datenmodell für Metadaten, dem Resource Description Framework (RDF). Gleichzeitig wurde der Umfang der Dublin Core-Metadaten erweitert, sodass sie im Prinzip alle Objekte – ob elektronisch, real oder konzeptionell – umfassen, die identifiziert werden können.

Zusätzlich zu den Definitionen in natürlicher Sprache wurde die Zuweisung von formalen Domänen und Bereichen einbezogen. Domänen und Bereiche geben an, welche Art von beschriebenen Ressourcen und Wertressourcen einer bestimmten Eigenschaft zugeordnet sind und drücken die implizit in natürlicher Sprache enthaltenen Bedeutungen in einer expliziten Form aus, die für die automatische Verarbeitung zugänglich ist.

Seit Januar 2008 enthält DCMI daher formale Domänen und Bereiche in den Definitionen seiner Eigenschaften. Um die Konformität bestehender Implementierungen von ursprünglichen Core Elementen in RDF nicht zu beeinflussen, wurden keine Domänen und Bereiche für die 15 ursprünglichen Elemente, sondern 15 neue Eigenschaften mit identischen Namen wie im Dublin Core Metadata Element Set Version 1.1 erstellt. Diese 15 neuen Eigenschaften wurden als Untereigenschaften der entsprechenden Eigenschaften von DCMES Version 1.1 definiert.

Anwender können frei wählen, ob sie die neuen Elemente oder ihre Vorgängerversion verwenden. Im Laufe der Zeit sollen Anwender jedoch dazu übergehen nur noch die neuen, semantisch präziseren Elemente zu verwenden, da diese die aufkommenden Best Practice Definitionen für maschinenverarbeitbare Metadaten besser erfüllen.


Sie haben noch Fragen?

Kontaktieren Sie uns

Kostenloser SEO-Check der OSG


Weitere Inhalte