Quit Facebook Day

quit facebook day

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Was ist der Quit Facebook Day?

Bereits im Jahr 2010 wurde der 31. Mai zum Facebook Quit Day  ausgerufen und dem geplanten Massen-Exodus eine Facebook-Seite gewidmet. Auf der Webseite QuitFacebookDay.com der beiden Twitter-User Matthew Milan (@mmilan) und Joseph Dimmick (@JosephDee) meldeten sich bis zum Stichtag rund 34.000 User.

Angesichts der weltweiten Verbreitung des sozialen Netzwerks blieb das Echo überschaubar. Allerdings vereinfachte Facebook die Datenschutzeinstellungen als Reaktion auf die Kritik.

Motive und Hintergrund

Nicht erst seit der Akquisition des Kurznachrichten-Dienstes WhatsApp 2014 wird Facebook mangelnder Respekt vor der Privatsphäre seiner Nutzer vorgeworfen. Vor dem Hintergrund der Einführung des Like-Buttons und dem seitenübergreifenden Tracking bezweifelten die Initiatoren des Aktionstages 2010 die Fairness der Datenschutzeinstellungen.

Um tatsächlich Kontrolle über die eigenen Daten zu bewahren, seien nachvollziehbare und verständliche Auswahlmöglichkeiten erforderlich. Den rund 50 Einstellungen und über 170 Optionen mangele es an Transparenz und Nachvollziehbarkeit.

Doch das Datenschutzproblem war in den Augen der Quit-Initiative nur ein Symptom einer größeren Anzahl von Problemen. Die Zukunft des Internets als offener, sicherer und menschlicher Ort sei gefährdet.

Gründe für den Misserfolg

Lediglich 0,0076 Prozent der Facebook-Nutzer registrierten sich auf der Aktions-Website und das Wachstum des Netzwerkes schritt ununterbrochen fort. Facebook war (und ist) das soziale Netzwerk, an dem so gut wie jeder angemeldet ist – von Freunden und Verwandten bis hin zu ehemaligen Kollegen und Klassenkameraden.

Wer über Deaktivierung oder Löschung seines Accounts nachdenkt, befürchtet oftmals den Verlust von Kontakten. Neben dem Mangel an alternativen Diensten mit vergleichbarer Verbreitung betonten die Organisatoren der Aktion den Suchtfaktor des sozialen Netzwerks:

Facebook zu verlassen sei vergleichbar damit, das Rauchen aufzugeben. Bequemlichkeit und Gewohnheiten wurden zu ausschlaggebenden Faktoren erklärt. 

Jüngere Entwicklungen

Seit 2011 ist durch den Aktivisten Max Schrems bekannt, dass Facebook für Nicht-Nutzer seiner Dienste Schattenprofile aus den Kontaktlisten der User anlegt. Ohne Zustimmung der Betroffenen werden teils sensible Informationen unbemerkt erhoben.

Nach dem Bekanntwerden des Datenskandals um Cambridge Analytica und die Beeinflussung des US-Wahlkampfes 2016 verzeichnete Facebook für das zweite Quartal 2018 Facebook in Europa einen Rückgang der Nutzerzahlen. Auf Twitter trendete das Hashtag #deletefacebook. Facebook verortetet die Gründe bei der Einführung der EU-Datenschutzgrundverordnung (mehr dazu im Blog: Wie Google & Facebook die DSGVO umgehen).

Die Anzahl der täglich aktiven, europäischen User (daily active users, DAU) sank im Vergleich zum vorangegangenen Quartal von 377 auf 376 Millionen. In der Folge brach der Börsenwert des Unternehmens kurzfristig ein. Dagegen blieben die Nutzerzahlen in Nordamerika stabil und wuchsen im Rest der Welt weiter.


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