Freemium
Was ist Freemium?
Definition
Freemium ist eine künstliche Wortschöpfung aus den englischen Begriffen “free”, übersetzt “gratis”, und “premium”, was auf Deutsch “Aufpreis” bedeutet. Das Kunstwort beschreibt ein Geschäftsmodell, bei dem das angebotene Produkt oder die offerierte Dienstleistung kostenlose und kostenpflichtige Bestandteile kombiniert.
Die Basisversion eines Produkts oder einer Dienstleistung ist in einem Freemium-Modell gratis. Optional werden gegen Bezahlung Zusatzleistungen und Erweiterungen rund um das kostenlose Grundpaket angeboten, deren Funktionalitäten über die der abgespeckten Basisversion hinausgehen. Aus diesen Bezahloptionen generiert der Anbieter Umsatz. Die kostenlose Einstiegsmöglichkeit dient der Gewinnung von potenziellen Kunden. Durch den unverbindlichen Einstieg bauen sich Hürden, ein unbekanntes Angebot auszuprobieren, ab. Haben sich Nutzer für die Basisversion registriert, kann der Anbieter im Rahmen von Dialogmarketing den gesamten Funktionsumfang vorstellen. Für Nutzer, die sich durch die Gratisversion von einem Service oder Produkt überzeugen konnten, sinkt die Hemmschwelle, auf kostenpflichtige Elemente upzugraden und für deren Inanspruchnahme zu bezahlen.
Wissenswert
Die konkrete Umsetzung eines Geschäftsmodells nach dem “Free-plus-Premium“-Prinzip hängt vom jeweils angebotenen Produkt ab. So sind ausgehend von einem Basispaket verschiedene kostenpflichtige Zusatzangebote denkbar. Sie reichen von einer einmaligen Aufstockung auf eine Vollversion über mehrere Erweiterungsmöglichkeiten in Einzelmodulen bis zu regelmäßigen Aktualisierungen.
Verbreitung von Freemium
Geschäftsmodelle auf Basis der Freemium-Idee sind bei Anwendungssoftware und im Internet weitverbreitet. Im Software-Bereich setzt die Firma Adobe Systems Inc. seit Jahren auf ein Freemium-Modell. Zum Lesen von PDF-Dateien stellt sie den Acrobat Reader kostenlos zur Verfügung. Eine Erstellung von PDF-Dateien ist damit nicht möglich. Für diesen Zweck bietet sie ihr kostenpflichtiges Programm Adobe Acrobat an.
Im Internet bauen beispielsweise Anbieter von E-Mail-Konten ihr Geschäftsmodell nach dem Freemium-Prinzip auf. Sie offerieren kostenlos die Registrierung von E-Mail-Adressen. Das Gratisangebot beinhaltet jedoch nur begrenzten Speicherplatz. Will der Nutzer sein Speichervolumen erhöhen, muss er dafür bezahlen. Ähnliche Angebote existieren auch für Online-Spiele, die kostenpflichtig um zusätzliche Level oder attraktive Features ausgebaut werden können.
In umgekehrter Weise funktionieren Angebote, bei denen das Basisprodukt bereits den kompletten Funktionsumfang bereitstellt und durch Werbeeinblendungen finanziert wird. Nutzer können gegen Bezahlung die Einblendungen abstellen. Auch bei mobilen Diensten für Smartphones und Tablets bauen App-Anbieter ihr Geschäftsmodell durch sogenannte In-App-Käufe auf dem Freemium-Modell auf.
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