Shopless Commerce

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Was bedeutet Shopless Commerce?

Der Begriff des Shopless Commerce meint, der Wortbedeutung nach, den Verkauf ohne eigenes Geschäft, sehr wohl aber mit eigenen Waren. In der Praxis bedeutet das, Händler zu sein, ohne stationären oder Onlineshop. Für viele Händler ist dieses Modell bereits gängige Praxis, ohne dass sie einen zusätzlichen Shop an die shopless Verkäufe anbinden müssen. Shopless Commerce nutzt Distributor wie Amazon, Ebay oder die Facebook Market Plattform.

Definition Shopless Commerce

Im E-Commerce ist es üblich, über einen eigenen Onlineshop eigene Produkte zu vertreiben, oder einen White Label Shop mit Produkten anderer Hersteller zu füllen. Dieses Geschäftsmodell erfordert nicht zwingend persönlichen Kundenkontakt und kann über fertige Lösungen und Open Source Shopsoftware oder gemietete Onlineshops und eigens programmierte Plattformen abgewickelt werden. Ähnlich aber doch ganz anders funktioniert der Shopless Commerce. Auch hier wird online verkauft. Es kann sich dabei um eigene oder White Label Produkte anderer Hersteller handeln. Der Aufbau und die Pflege eines eigenen Onlineshops entfallen jedoch teilweise.

Wer Shopless Commerce betreibt, vertreibt seine Artikel über einen Distributor, der seinerseits ein Shopsystem oder Portal aufgebaut hat. Auch Direct Sales über eine Anzeigenplattform oder einen Social Media Kanal sind möglich. Distributor die mit Verkäufern zusammenarbeiten erhalten für die Bereitstellung in der Regel eine Provision oder stellen die Plattform pro Verkaufsslot zur Verfügung. Dennoch können über Shopless Commerce ähnliche und höhere Summen erzielt werden wie beim Verkauf über den eigenen Onlineshop.

Beispiele für Commerce ohne Onlineshop

Distributor-Plattformen und Möglichkeiten, ohne Shop zu verkaufen, gibt es nach Branchen geordnet zu hunderten. Die erfolgreichste Verkaufsplattform ist ohne Frage Amazon. Millionen Händler auf der ganzen Welt vertreiben hier ihre materiellen und digitalen Produkte. An Amazon angegliedert sind Systeme, die das Mieten und Betrachten von Filmen und Musik, Spielen und E-Books zulassen. Die Abomöglichkeiten für digitale Inhalte zielen jedoch darauf ab, dass so viele Inhalte wie möglich lediglich ausgeliehen werden.

Nur wenige Zufallserfolge sind im digitalen Sektor zu verzeichnen. Dafür ermöglicht es Amazon Händlern, ihre eigenen Waren direkt oder über einen Zwischenvertrieb anzubieten und schnell und sicher zu versenden. Die besten Ergebnisse erzielen Unternehmen, die direkt mit Amazon zusammenarbeiten und ihre Waren über das Amazonlager versenden. Aber auch kleine Händler haben eine Chance, hohe Umsätze zu erzielen.

Asiatische Händler, die ihre Waren nach Europa verkaufen möchten, wählen in der Regel Amazon oder eine App wie Wish, um ihre Produkte günstig zu vertreiben. Der Werbeleitspruch “Können Sie 2 Wochen auf Ihren Artikel warten?”, an die Kunden gerichtet, zeigt dabei bereits an, wo die Stärke der Distributor Plattform liegt. Artikel werden besonders günstig in großen Mengen per Container oder Frachtladung versandt. Der Versandpreis und -aufwand entfällt so komplett. Dafür erklären sich die Kunden bereit, auf Beilagen wie Rechnung und Markenverpackung zu verzichten und mehrere Wochen Versand in Kauf zu nehmen.

Hier handelt es sich um eine Art Gegenentwurf zu Amazon, wo Händler strengen Kontrollen unterliegen, ob die Ware regelkonform verpackt wurde. Statt Morningexpress oder Sofortlieferung ab Amazonlager gibt es bei Wish günstige Luftpolsterfolie und dafür besonders niedrige Preise.

Plattformen wie DaWanda oder Etsy richten sich besonders an Menschen, die eigene Produkte herstellen und einzeln verkaufen wie Künstler, Designer und Handwerker. Auch hier ist der Verkauf gegen Provision möglich und es wird keine zusätzliche Website gebraucht. Auf Facebook Market, Ebay Kleinanzeigen und natürlich Ebay selbst ist der Verkauf einzelner Artikel ohne Distributor möglich. Wer ausschließlich über Kleinanzeigenmärkte verkauft, ist ebenfalls Shopless Commerce Händler.

Pflichten der shopless Händler

Die Shopless Commerce Händler haben einiges gemeinsam mit E-Commerce Händlern. Sie müssen ihre Verkäufe ständig pflegen und kontrollieren, selbst verpacken und versenden. Zum Anbieten ist ein Profil mit plattforminternem Shop notwendig. Die Artikel müssen mit Verkaufsfotos und Beschreibungen ausgestattet werden und dürfen nicht gegen die Regeln des jeweiligen Plattformbetreibers verstoßen. Zudem haften Händler auch dann für die Korrektheit ihrer Angaben zu der Ware, wenn sie über Distributor verkaufen. Der Käufer hat in allen Shops, die er von Deutschland aus erreichen kann, Verbraucherrechte und kann, gemäß der jeweiligen Plattformregeln Ware reklamieren.

Shopless Commerce entlässt den Händler also aus keinerlei Verantwortung. Es ist lediglich eine Ergänzung oder ein standalone Geschäftskonzept, das ohne eigenen Shop auskommt. Zudem muss der Händler kein Brand Management betreiben, sondern lediglich gute Bewertungen generieren. Nach deutschem Recht sind Händler in jedem Fall gewerbepflichtig, sobald sie ein privates Interesse, beispielsweise durch einmalige Haushaltsauflösung, nicht mehr begründen können.


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