ccTLD

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Copyright © Beispiel einer deutsche ccTLD.de

Was ist ccTLD?

Das Kürzel ccTLD steht für länderspezifische Endungen von Internetadressen. Sie setzt sich aus zwei Abkürzungen zusammen: cc bedeutet country code, übersetzt Länderkürzel. TLD wiederum ist die Abkürzung für Top-Level-Domain, also der höchsten Ebene von Domainkennungen im Internet. Die deutsche Übersetzung ist üblicherweise Länderspezifische Top-Level-Domain. Ursprünglich waren ccTLDs als eine Art geografisch gebundenes Kennzeichen für Webseiten gedacht, durchaus vergleichbar mit deutschen Autokennzeichen, die angeben, wo das Fahrzeug angemeldet wurde.

Grundsätzliche Zuständigkeit liegt bei der ICANN

Im Zuge der rasanten Entwicklung des Internets hat sich die Weltgemeinschaft Ende der 1990er Jahre darauf verständigt, grundlegende Regelungen des neuen Mediums in die Verantwortung einer überstaatlichen und nichtgewerblichen Organisation zu legen. Aus diesem Konsens entstand die ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers), die auch grundsätzlich für ccLTDs zuständig ist. Derzeit existieren gut 200 ccTLDs, für Deutschland beispielsweise .de, für Österreich .at und für die Schweiz .ch.

Wissenswert

Die ICANN entscheidet über neue ccTLDs wie etwa .eu, eingeführt im Jahr 2005. Die ICANN streicht auch ccTLDs wie .yu für das nicht mehr existierende Jugoslawien oder lässt Endungen wie .su für Sowjetunion auslaufen.

Verwaltung und Registrierung ist Aufgabe nationaler Behörden

Im Alltag sind nationale Einrichtungen dafür verantwortlich, die Vergabe und Registrierung der jeweiligen ccTLD an Webseitenbetreiber zu regeln. In Deutschland ist dies das genossenschaftlich organisierte Deutsches Network Information Center, kurz DENIC. In Österreich kümmert sich die Internet Foundation Austria (IPA) um Fragen der Domainvergabe, in der Schweiz ist die Stiftung SWITCH oberste Instanz für auf .ch endende Domains. Die Einrichtungen arbeiten bei der Domainvergabe in allen drei Ländern wiederum mit Internatanbietern, die als Registrare mit den Endkunden Verträge schließen.

Hinter Webadressen stehen IP-Adressen, die aus kompliziert anmutenden Zahlenkombinationen bestehen. Um die Navigation im Internet zu erleichtern, übernehmen DNS-Server die Übersetzung der geschriebenen Webadresse in den Zahlencode der IP-Adresse. Wenn es Kriminellen gelingt, Internetadressen mitsamt der ccTLD zu fälschen, kann es dem Nutzer passieren, auf falschen Webseiten zu landen und dort etwa unbeabsichtigt vertrauliche Daten wie Passwörter für Bankservices einzugeben. Diesem Problem wird durch DNSSEC ( Domain Name System Security Extensions) entgegengewirkt, einer Reihe von Standards, die im Hintergrund ccTLDs ständig validieren. DNSSEC wird von den deutschsprachigen ccTLDs unterstützt.
Die am häufigsten genutzte TLD weltweit ist mit gut 125 Millionen registrierten Domains .com, was für commercial, also geschäftlich, steht. Für die .de sind mehr als 16 Millionen registrierte Domains verzeichnet. Die ccTLD .de legt nahe, dass das unter der jeweiligen Webseite stehende Angebot aus Deutschland stammt. Dies wird häufig als Qualitätsmerkmal verstanden. Es gibt aber auch zahlreiche Beispiele für deutschsprachige Internetangebote, die auf die ccTLD eines anderen Landes ausweichen. Ein typischer Grund dafür ist die Bildung einer einprägsamen Webadresse wie etwa bei werstreamt.es. Die ccTLD von Spanien führt zu einem Wortspiel.

Viele Radiostationen sind unter der ccTLD von Mikronesien zu finden, die .fm lautet und mit dem Frequenzband UKW assoziiert wird. Entsprechend verfahren Fernsehsender, die ihre Webseiten unter .tv publizieren, der ccTLD von Tuvalu. Weil die deutschen Bundesländer lange Zeit keine eigenen ccTLDs hatten, gibt es regional verankerte Unternehmen, die fremde ccTLDs nutzen. Ein Beispiel hierfür ist Bayern. Die Nutzung von Weißrussland namens .by oder in Schleswig-Holstein die von St. Helena namens .sh ist dort sehr beliebt. Grundsätzlich ist es in den meisten Ländern möglich, als Ausländer eine Webseite zu registrieren und so die jeweilige ccTLD zugeteilt zu bekommen.

Dadurch ist auch zu erklären, warum viele Webseiten, die sich in rechtlichen Grauzonen bewegen, nicht in ihrem wirklichen Ursprungsland registriert sind. Während in Deutschland über die WHOIS-Datenbank öffentlich einsehbar ist, wer eine Webseite registriert hat und betreut, ist es in anderen Ländern wie den Kokosinseln (.cc) auch möglich, anonym zu agieren. Die ccTLD von Tokelau (.tk) ist deshalb sehr beliebt, weil dort zeitweise kostenlose Registrierungen möglich waren.

Die Wahl der ccTLD aus Unternehmersicht

Wer beabsichtigt, eine neue Internetpräsenz aufzubauen, macht sich automatisch auch Gedanken über die dazu passende Webadresse. Die vermutlich erste Idee, dabei die deutsche ccTLD .de zu benutzen, ist aus Gründen des Marketings nicht unbedingt die beste. Je nach Firmennamen und Geschäftszweig bieten sich wie beschrieben auch die ccTLDs anderer Länder an. Hiermit kann man rechtliche Probleme vermeiden oder eine Webadresse bilden, die sich leicht merken lässt. Eine weitere Alternative sind natürlich TLDs wie .com, .biz, .net, .org oder .info, die andeuten, welches Internetangebot hinter der Webadresse zu erwarten ist.

Um schnell und sicher zu prüfen, ob eine Webadresse noch verfügbar ist, stellen die großen Registrare Online-Tools zur Verfügung. Diese Anbieter übernehmen auf Wunsch meist auch die eigentliche Registrierung einer Domain, unabhängig davon, welche ccTLD oder TLD zum Einsatz kommen soll.

ccTLD und SEO

Nach Angaben von Google hat die ccTLD oder TLD einer Webseite zunächst keinen Einfluss auf die Gewichtung im Ranking. Wichtig wird die ccTLD deshalb in Sachen SEO erst dann, wenn Faktoren wie Suchsprache und Geodaten Einfluss auf die SEO-Strategie haben..


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