EXIF

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Was ist EXIF?

EXIF steht für “Exchangeable Image File Format” auf Deutsch “austauschbares Bilddateiformat”. Bei digitalen Bildern werden von Kameras oder Smartphones zu jedem Bild Metadaten gespeichert, die Details zur Bilddatei enthalten. Diese Metadaten werden als EXIF-Daten bezeichnet. EXIF ist ein Standard, der von den Herstellern digitaler Kameras als Methode zum Speichern von Metadaten in der Bilddatei anerkannt ist.

Entwicklung der Exchangeable Image File Format Spezifikationen

Die erste Version der EXIF Spezifikation wurden im Oktober 1995 als JEIDA-Standard von der Japan Electronic Industry Development Association veröffentlicht. In der ersten Version wurde die Struktur, bestehend aus einem Bilddatenformat, Attributinformationen (Tags) und Basis-Tags definiert. Mit Version 1.1 wurden 1997 optionale Attributinformationen und Formatoperationen hinzugefügt, die ein Jahr später in Version 2 um den sRGB-Farbraum, komprimierte Thumbnails und Audiodateien ergänzt wurden. In den Folgejahren wurden weiter Ergänzungen für die Druckweiterverarbeitung, der Adobe RGB Farbraum und einige weitere Metadaten hinzugefügt.

Die Spezifikationen des Exchangeable Image File Formats definieren grundsätzlich die Dateitypen für unkomprimierte und komprimierte Daten, die hauptsächlich für die Aufzeichnung technischer Details im Zusammenhang mit der digitalen Fotografie bestimmt sind. Die zwei Typen verwenden unterschiedliche Bildcodierungen basierend auf existierenden Bildformaten und die resultierenden Dateien können von vielen Bildsoftwareanwendungen gelesen werden. Metadaten, die von den beiden Dateitypen gemeinsam genutzt werden, stellen eine Erweiterung für jeden der zugrunde liegenden Typen dar.

Unkomprimierte Dateien werden im Format TIFF mit einem erweiterten Satz von Tags aufgezeichnet. Komprimierte Dateien werden als Baseline-JPEG entsprechend ISO / IEC 10918-1 aufgezeichnet. Die Exchangeable Image File Format Spezifikation Version 2.2 führte Tags ein, um Kameraeinstellungen aufzunehmen, einschließlich des Szenentyps wie Hochformat, Landscape (Querformat) oder Nachtszene, der vor dem Drucken automatisch angepasst werden kann, um der Absicht des Fotografen bestmöglich zu entsprechen. EXIF 2.2 wird daher auch als EXIF Print bezeichnet.

Der Hauptunterschied zwischen der Version 2.21 und 2.2 ist die Unterstützung des Adobe RGB-Farbraums ohne Einbetten eines Farbprofils. In der Version 2.2 ist der Standardfarbraum sRGB. Die Spezifikation bietet darüber hinaus eine Methode zur Aufzeichnung von Miniaturansichten und ermöglicht die Aufnahme von Audiodaten in das WAVE-Format, um Elemente wie gesprochene Anmerkungen von Fotografen zu unterstützen.

Derzeit speichern alle Digitalkameras austauschbare Bilddateiformate als technische Metadaten über die Erstellung eines Bildes. Die Spezifikation wird zudem von einigen Bildscannern verwendet. Heute verwaltet die Japan Electronics and Information Technology Industries Association den EXIF-Standard.

Inhalte der EXIF-Daten

Die EXIF-Daten enthalten beschreibende Merkmale des Bildes und Informationen zu seiner Erstellung. Welche Daten gespeichert werden, kann von Kamera zu Kamera variieren und ist abhängig vom Hersteller. Wesentlich Daten sind:

Die Bilddatei selbst mit Dateiname, Bilddimensionen, Dateikomprimierungstyp wie JPG oder TIFF, die Bildausrichtung und -auflösung und das Erstellungsdatum. Hinzu kommen Daten zur Kamera und dem verwendeten Objektiv mit Seriennummern und Hersteller.

Ein weiter Abschnitt der Metadaten enthält Informationen über das Bild einschließlich Belichtungszeit, Blendenzahl, Verschlusszeiten, Weißabgleich und vieles mehr. Je nach Kamera ist es möglich persönliche Daten und Daten zum Copyright zu speichern. Insgesamt stehen mehrere Hundert Felder in den Exchangeable Image File Format Daten zur Verfügung.

Anzeige der Metadaten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Anzeige der zu einer Bilddatei gespeicherten Metadaten. Bei den meisten digitalen Kameras können die Metadaten über den Aufruf der Bildinformationen angezeigt werden. Die EXIF-Informationen können direkt vom Dateimanager des Windows, Mac OS oder Linux Betriebssystems angezeigt werden. Allerdings werden bei der Verwendung des Dateimanagers in der Regel nicht alle Daten angezeigt.

Für die Anzeige der vollständigen Liste können spezielle EXIF-Viewer oder Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop, iPhoto, GIMP oder Software wie Adobe Bridge genutzt werden. Online-Metadaten-Viewer und Browser-Plugins sind eine weitere Möglichkeit zur Anzeige der Metadaten. Für Firefox, Chrome und Internet Explorer sind kostenlose Add-ons oder Erweiterungen erhältlich, die einen vollständigen Einblick in die Metadaten von Bildern im Internet ermöglichen, Online-Metadaten-Viewer können genutzt werden, um die Metadaten eigener Bilder anzuzeigen. Dazu wird das Bild auf den Server des Anbieters hochgeladen, der die Daten ausliest und im Browser anzeigt.

Verwendung der Exchangeable Image File Format Daten

Die Bild Metadaten können für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Für Fotografen liefern sie wichtige Informationen, um beurteilen zu können, welche Aufnahmeparameter zu optimalen Bildern geführt haben. Durch einen Vergleich wichtiger Daten bei verschiedenen Bildern kann bestimmt werden, welche Kamerastellungen wie Blende, Belichtungszeit oder Weißabgleich in bestimmten Situation optimal sind.

Verarbeitungssoftware für Raw-Bilddateien kann die Metadaten-Informationen verwenden, um die Bilder genauer zu rendern. Die seit der Version 2.2 gespeicherten zusätzlichen Metadaten enthalten Informationen, die genutzt werden können, um die Intention des Fotografen bei einem Druck des Bildes zu berücksichtigen und umzusetzen.

Bearbeiten und Löschen von EXIF Daten

Die Exchangeable Image File Format Daten können bearbeitet und gelöscht werden. Bedarf ist es möglich, zusätzliche Daten wie beispielsweise einen Urheberrechtshinweis hinzuzufügen. Persönliche Informationen, die nicht im Internet geteilt werden sollen, können in den Metadaten enthalten sein und sollten gegebenenfalls gelöscht werden, bevor ein Bild ins Web hochgeladen wird. Wenn beispielsweise ein Foto mit dem Smartphone bei aktiviertem GPS in der eigenen Wohnung aufgenommen wird, werden die GPS-Koordinaten des Standorts des Fotos in den Metadaten gespeichert. Jeder, der die EXIF-Daten des hochgeladenen Bildes einsieht, kann den Ort der Aufnahme exakt bestimmen und diese Information gegebenenfalls für sich nutzen.

Die EXIF Daten beinhalten bei einigen JPEGs in der Regel eine eingebettete kleinere Version des Bildes in Form eines Thumbnails, das als Vorschaubild genutzt werden kann. Wenn ein Bild zugeschnitten wird, um Bildteile auszuschließen, die andere Personen nicht sehen dürfen oder sollen, und das zugeschnittene Bild ins Web hochgeladen wird, enthält es möglicherweise noch das ursprünglich eingebettete Vorschaubild. Das heißt, wenn sich ein User die Metadaten des Bildes anzeigen lässt, kann er das unbearbeitete Vorschaubild extrahieren.

Einfache Änderungen, wie das Entfernen der Daten, können in Windows, Mac OS X und verschiedenen anderen Betriebssystemen vorgenommen werden. Wenn der Zugriff auf alle gespeicherten Daten für eine selektive Bearbeitung erforderlich ist, müssen spezielle Editor-Programme, wie eine dedizierte “EXIF-Cleaner” Software verwendet werden.

Nachteile der EXIF-Metadaten in Bilddateien

Die EXIF Spezifikation ist auf die Unterstützung der zwei Bildformate JPEG und TIFF beschränkt. In der Regel ist das kein großes Problem, da die meisten Bilder insbesondere für die Verwendung im Internet im JPEG Format gespeichert werden. Die Beschränkung hat jedoch den Nachteil, dass wenn hochwertige Bilder für die Nachbearbeitung im RAW-Modus gespeichert werden, die Kamera keine EXIF-Daten speichert. Verschiedene Kamerahersteller haben jedoch eigene Entsprechungen entwickelt, die RAW unterstützen. Wenn eine RAW-Datei dann zu einem späteren Zeitpunkt als JPEG gespeichert wird, werden die Daten in das Exchangeable Image File Forma konvertiert und mit dem Bild gespeichert.

Ein Nachteil im Hinblick auf möglichst kurze Ladezeiten von mobilen Webseiten ist, dass die EXIF-Daten die Bilddatei beträchtlich vergrößern können. Durch Löschen aller Metadaten inklusive des eventuell gespeicherten Vorschaubildes, die für die Verwendung auf einer Webseite in den meisten Fällen keine Bedeutung haben, kann die Ladezeit für ein Bild erheblich beschleunigt und die Benutzererfahrung für eine Webseite mit vielen Bildern verbessert werden.

 


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