Internet Protocol Television (IPTV)

IPTV

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Was ist das Internet Protocol Television (IPTV)?

Internet Protocol Television (IPTV) bezeichnet eine Reihe verschiedener digitaler Fernseh-Verbreitungsformen. An Stelle herkömmlicher Sendesignale überträgt hierbei das Internet Protocol (IP) das Fernsehen. IPTV ist als Begriff nicht trennscharf definiert und findet Anwendung in verschiedenen Übertragungsverfahren.

Hinweis

Wenn Sie noch mehr Informationen zum Thema IP-Adresse benötigen, können Sie unsere eigenen Glossar zu diesem Thema nachlesen.

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Definition und Entwicklung

Internet Protocol Television oder kurz IPTV sieht eine Übertragung von Film und Fernsehen über ein digitales Datennetz vor. Ähnlich wie bei der VOIP-Technologie beim Telefonieren greift das IPTV auf das Internetprotokoll zurück. Erstmalige Verwendung fand die Bezeichnung IPTV im Jahr 1995 durch das Unternehmen Precept Software. Als Handelsname ist IP/TV seit 1998 in Gebrauch.

Die Technologie hinter Internet Protocol Television ist verwandt mit dem digitalen Kabel-Fernsehen. Zum Empfang ist ein Receiver in Form einer Set-Top-Box erforderlich. Ebenso muss ein Vertrag mit einem Wunsch-Anbieter abgeschlossen werden. Anders als beim Digital-Kabel-TV kommt beim Internet Protocol Television jedoch kein separates Kabelnetz zum Einsatz. Stattdessen wird die bereits vorhandene Internet-Infrastruktur verwendet, beispielsweise DSL-Anschlüsse oder Glasfaser-Anschlüsse.

Technische Infrastruktur und Voraussetzungen

Die wichtigste technische Grundlage für den IPTV-Empfang ist eine Breitband-Netzanbindung. Mindestens sollte die Bandbreite dabei 6 Megabit pro Sekunde (MBit/s) betragen. Hierbei werden 4 MBit/s für das Fernsehen benötigt, der Rest wird als Polster für andere Dienste eingesetzt. In Deutschland verbreitete Verbindungen sind heute meist ADSL2 Plus oder VDSL2. Ohne Bandbreiten-Management oder die Mindestbandbreite sind Anschlüsse nicht hinreichend für eine Live-IPTV-Übertragung geeignet. Eine Bandbreite von 6 MBit/s genügt zum Empfang von Programmen in Standardauflösung. High Definition (HD) erfordert mindestens verfügbare 8 MBit/s. Damit ist in der Praxis eine Bandbreite von 16 MBit/s erforderlich. Sofern die Bandbreite ausreicht, ist es möglich, mehrere Programme parallel zu empfangen. Jedoch begrenzen viele Anbieter den gleichzeitigen Empfang auf zwei Programme beziehungsweise Streams gleichzeitig.

Funktionsweise und Übertragungsarten des Internet Protocol Television

Das Internet Protocol Television funktioniert via Streaming. Audio- und Videodaten sind ineinander verschachtelt und werden von einem Streaming-Server an einen Streaming-Client geleitet. Dieses Streaming unterscheidet sich vom Streamen von Multimedia-Materialien auf einem Computer. Die Inhalte von IPTV-Formaten sollen hinsichtlich Auflösung und Bildformat zu regulären TV-Bildschirmen passen. Bei den Übertragungsverfahren kommen sowohl geschlossene Datennetze als auch das Internet zum Einsatz.

Wenn Sie noch mehr Informationen zum Thema Client benötigen, können Sie unsere eigenen Glossar zu diesem Thema nachlesen.
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Übertragung in geschlossenen Netzwerken

Geschlossene Netzwerke stellen logische Datennetze dar, die einen kontrollierten Zugriff auf die Server im Netz ermöglichen. Ein geschlossenes Netz ist frei konfigurierbar. Die technische Infrastruktur, darunter die Anzahl der Streaming-Server sowie die zum Streaming erforderliche Bandbreite im Netz, lassen sich reservieren. Damit haben Betreiber eine hohe Kontrolle sowie Funktionsgarantie über das Netz. Eigentümer solcher Netze sind oftmals auch Dienstleister für Streaming-Dienste. Zu den wichtigsten geschlossenen Breitbandnetzen in Deutschland gehören die Angebote von der Deutschen Telekom, Vodafone (Arcor) sowie O2. Sie bieten als IPTV-Dienstleister Livestreams sowie Video-on-Demand-Leistungen verschiedener Fernsehanstalten (öffentlich-rechtlich und privat) an. Diese Dienste werden im Zusammenhang mit Telefonie- und Internet-Datendienst im Angebotsbündel als Triple Play, zusammen mit Mobilfunk auch als Quad Play angeboten.

Übertragung des Internet Protocol Television in offenen Netzwerken

Die Übertragung von Diensten im offenen Internet wird als WebTV oder Internetfernsehen bezeichnet. Hierbei kann der Anbieter keine Übertragungsqualität garantieren. Der Empfang ist infolgedessen von der Qualität der Internetverbindung des Anbieters sowie der Bandbreite des Empfängers abhängig. Das Fehlen der technischen Dienstgüte unterscheidet das WebTV vom Internet Protocol Television in geschlossenen Netzen. Die grundsätzliche Funktionsweise der Übertragungsverfahren ist ähnlich wie im geschlossenen Netz. Video-on-Demand-Dienste werden in einem Unicast-Verfahren übertragen. Bei Livestreams kommt ein Multicast-Verfahren zum Einsatz.

Die Clients, beziehungsweise Teilnehmer an der Übertragung, werden über einen zentralen Server mit den Streaming-Diensten versorgt, da es hier kein ausgewiesenes Netz für das Streaming der Inhalte gibt. Eine Alternative bilden Peer-to-Peer-Netzwerke (P2P). Hierbei werden Daten ohne zentralen Streaming-Server unmittelbar von einem Nutzer zum anderen weitergegeben. Die Bandbreite für die Übertragung der Inhalte im offenen Netz ist begrenzt, weshalb beim Streaming meist eine reduzierte Auflösung zum Einsatz kommt.

FAQ

Welche sind die wichtigsten Angebote in Deutschland?

Die der Deutschen Telekom, aber auch O2 und Vodafone (Arcor). Bei diesen werden Dienste wie Livestreams angeboten, neben Telefonie- und Internet-Datendiensten und vielen weiteren.

Was sind die Unterschiede zu WebTV?

Als WebTV wird das Übertragen der Dienste im offenen Internet bezeichnet, oder auch Internetfernsehen, wohingegen hier keine technische Dienstgüte vorhanden ist, Übertragungsqualität nicht garantiert wird.

Wenn Sie noch weitere Informationen bezüglich Online Marketing benötigen, können Sie dann gerne unseren Glossar besuchen und sich über das Thema informieren, wo Sie noch Fragen haben.

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