Prosument
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Prosument?
Die Bezeichnung Prosument ist eine Wortkombination aus Prozent und Konsument. Ein Prosument ist eine Person, die auf der einen Seite ein Produkt konsumiert und auf der anderen Seite zumindest zum Teil in die Produktion involviert ist. Der englische Ursprungsbegriff für Prosument ist “Prosumer” von Producer und Consumer – der wiederum von “Prosumption” abgeleitet wird. Prosumption bedeutet “Produktion von Verbrauchern”.
Der Bergriff Prosumer wurde erstmals in einem im Jahr 1980 von Alvin Toffler veröffentlichten Buch mit dem Titel “The Third Wave” geprägt. Der Begriff bezog sich ursprünglich auf die aktive Rolle der Verbraucher, wenn Güter im Produktionsprozess für sie maßgeschneidert werden. Toffler prognostizierte in seinem Buch eine Welt, in der die Verbraucher das Design des von ihnen gewünschten Produkts verändern könnten und somit ein integraler Bestandteil des Entwicklungsprozesses werden und sich vom “Verbraucher” zum “Prosument” wandeln würden.
Jüngste Entwicklungen haben jedoch neue Definitionen für den Begriff Prosument hervorgebracht. Heute übliche Konnotationen sind:
Wie wird ein Verbraucher zum Prosument?
Verschiedene Arten von Prosumenten haben sich aufgrund unterschiedlicher Verhaltensänderungen bei den Verbrauchern entwickelt. Mehrere Faktoren haben diese Veränderungen bewirkt:
Markenanwälte sind aufgrund der Verbreitung von sozialen Medien aktiv auf dem Vormarsch. In Ländern, die an der Schwelle zum Internetboom stehen, sind es in der Regel die Prosumenten die zuerst aktiv werden. Ein Prosument, der aktiv am Produktionsprozess teilnimmt, erfordert technische Veränderungen bei der Herstellung von Produkten, beispielsweise die Anwendung neuer Technologien wie 3D-Druck.
Das sogenannte Crowdtesting ist eine spezielle Form der Prosumenteneinbindung in den Entwicklungsprozess, bei der Unternehmen die Manpower und das Wissen der Verbraucher nutzen können, um die Benutzerfreundlichkeit von Produkten zu testen und gegebenenfalls zu verfeinern. Die aktive Teilnahme an der Schaffung eines Produkts macht einen Konsumenten zum Prosument. Bestehende Produkte können an die Prosumentenwünsche angepasst werden, zum Beispiel Parfüms, Müsli, Autos oder Pralinen. Die Personalisierung eines Produktes kennzeichnet auch das sogenannte Prosumer-Produkt.
Auswirkungen auf Unternehmen und Geschäftsmodelle
Unternehmen haben nicht mehr die volle Kontrolle über ihre Produkte, Marken und Botschaften. Heute haben zunehmend Verbraucher die Kontrolle. Dies sind die Mitglieder des Social Web – Blogger, Microblogger und andere mehr, die Botschaften verbreiten, Menschen auf der ganzen Welt beeinflussen und die Nachfrage ankurbeln.
Ein Prosument ist ein Online-Influencer, den Führungskräfte und Marketingexperten nicht nur identifizieren, sondern auch anerkennen, respektieren und weiterentwickeln müssen, damit ihre Produkte und Marken gedeihen können.
Unternehmen können die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke nutzen, indem Sie einen Blog, YouTube-Kanal, Twitter-Profil, Facebook-Gruppe oder Fan-Seite, LinkedIn-Gruppe oder Podcast erstellen. Verschiedene Unternehmen, insbesondere Start-ups sind mittlerweile von den Prosumenten abhängig und ohne sie nicht existenzfähig. Durch Prosumenten eröffnen sich neue Geschäftsmodelle. Medienagenturen können heute ohne eine eigene Redaktion existieren und dennoch neue und wertvolle Inhalte erstellen.
Die größte Enzyklopädie der Welt, Wikipedia, wird von Prosumenten erstellt und verwaltet. Ein Prosument muss keine Berühmtheit sein, um als Markenanwalt einen Einfluss auf Verbraucher zu haben. Für Unternehmen und Marketingteams wird es zunehmend wichtig, die Art von Prosumenten, die in ihrem Markt existieren, aktiv zu identifizieren und zu engagieren.
FAQ
Wer führte den Begriff Prosument ein?
Es war der US-amerikanische Futurologe Alvin Toffler.
Tipp
Wenn Sie noch Fragen bezüglich Podcast haben, dann können Sie gerne den jeweiligen Glossar dazu besuchen und sich über das Thema informieren.
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