Agile Content Development

Agile Content Development

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Was ist Agile Content Development?

Definition

Agile Content Development bezeichnet eine Methode, mit der Inhalte schnell und flexibel an ein sich veränderndes Suchverhalten von Internetusern angepasst werden können. Agile Content Development, auch die agile Content-Entwicklung umentscheidet sich grundlegend von der herkömmlichen, linearen Art SEO-optimierte Inhalte zu erstellen.

Beim Agile Content Development stellt man die Nutzer in den Mittelpunkt. Zudem misst man die Performance des Content kontinuierlich, um wettbewerbsfähige Inhalte zu erstellen.

Seit ein paar Jahren ist Content eines der Hauptthemen in der digitalen Marketing- und Medienwelt. In diesem Zusammenhang hat sich der Begriff agile mittlerweile zu einem Schlagwort entwickelt und wird im gleichen Atemzug mit Responsive Design, Storytelling und Big Data genannt. Agile bedeutet die Verwendung von Echtzeit-Interaktionen und der Überwachung des Nutzerverhaltens. Dadurch ist es möglich, einen agileren Ansatz für die Erstellung und Bereitstellung von markenbezogenen Inhalten zu entwickeln. Ziel dabei ist es, die Inhalte auf den Verbraucher auszurichten.

Es liegt auf der Hand, dass ein effektiver Umgang mit Inhalten den Verbraucher in den Mittelpunkt stellen und sich an kulturelle Trends und Verbrauchererkenntnisse anpassen lassen muss. Marken haben es sich in der Vergangenheit bequem gemacht und Marketingstrategen haben sich ein einfaches Denken über die Erstellung von Inhalten angewöhnt und dabei Marken mit Verlagen verglichen.

Vom Wasserfallmodell zum Agile Content Development

Das Wasserfallentwicklungsmodell entstand im Maschinenbau und der Bauindustrie und ist ein relativ linearer sequenzieller Entwurfsansatz für bestimmte Bereiche des Ingenieurdesigns. In diesen Bereichen führen die stark strukturierten physischen Umgebungen dazu, dass Designänderungen schon in einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses unerschwinglich teuer wurden.

Der Entwicklungsfortschritt beim Wasserfallmodell verläuft nur in einer Richtung, nach unten wie ein Wasserfall. Die Produktentwicklung durchläuft die Phasen der Konzeption, Initiierung, Analyse, Design, Konstruktion, Erprobung, Bereitstellung und Wartung nacheinander. In die Softwareentwicklung gehört das Wasserfallmodell zu den weniger iterativen und flexiblen Ansätzen.

Bis Anfang der 2000er Jahre gab es keine anerkannten Alternativen für wissensbasierte kreative Arbeit in der Softwareentwicklung. Bei der Erstellung von Content war das Wasserfallmodel ebenfalls bis vor ein paar Jahren das vorherrschende Entwicklungsmodell. Erst seit der jüngeren Vergangenheit geht die Entwicklung bei der Content-Erstellung hin zur Nutzung des Agile Content Development.

Der Ablauf des Agile Content Development

Agile Content Development ist ein iterativer Prozess, bei dem sich die Content-Erstellung schrittweise mit sich eventuell mehrfach wiederholenden Abläufen der bestmöglichen Lösung annähert. Dies geschieht wie in der Mathematik oder Informatik, in der Iteration die schrittweise Annäherung an die exakte Lösung in wiederholten Rechengängen bedeutet. In der Regel wird daher auch das Agile Content Development in mehrere Schritte oder Phasen aufgegliedert.

Der erste Schritt beim Agile Content Development ist die Analyse oder Recherche. Bei der Analyse steht der Kunde mit seinen Wünschen und Ansprüchen im Mittelpunkt. Die Anfragen von Kunden und Interessenten ändern sich im Laufe der Zeit genau so, wie die mit einer Anfrage verbundenen Absichten. Ziel des Agile Content Development ist es, den Content auf die individuellen Anforderungen und sich ändernden Ansprüche abzustimmen. Optimalerweise wird der Analyseprozess durch eine geeignete Software für die Recherche zu den Sachverhalten und den Nutzererwartungen unterstützt.
Auf Basis der eruierten Daten kann man unter anderem ermitteln, auf welche Fragen Nutzer eine Antwort suchen und den Content dementsprechend mit den richtigen Keywords formulieren. Durch die Softwareunterstützung schafft Agile Content Development bei der Content-Erstellung den Sprung vom Raten über das Nutzerverhalten hin zum durch aktuelle Fakten untermauerten Wissen.
ach der Erstellung folgt die Veröffentlichung. Veröffentlichung beutet nicht, dass die Arbeit beendet ist. Unternehmen sollten die erste Version als einen Rohentwurf betrachten, bei dem kaum jemand vorhersagen kann, wie die Zielgruppe damit interagiert. Die Messung von Kennzahlen, die für die Content-Strategie von Bedeutung sind, helfen den Erfolg zu ermitteln. Dazu gehört, mithilfe geeigneter Tools etwa im wöchentlichen Rhythmus zu ermitteln, welche der eingesetzten Keywords den meisten Traffic bringen und welche sich als weniger gut erweisen. Auf Grundlage der Erfolgsmessung muss man die Inhalte fortlaufend optimieren.
Durch die Erfolgsmessung und eine Identifizierung des Wettbewerberumfeldes kann erkannt werden, wo es an der Relevanz der Inhalte mangelt und welche Themen eventuell vom Wettbewerb noch nicht besetzt worden sind. Diese Erkenntnisse sind wichtige Grundlagen für die erste Erstellung von Inhalten genauso wie für die Optimierung bereits veröffentlichter Inhalte. Die Kenntnis der Fragen, die von Suchmaschinennutzern gestellt werden, helfen die Relevanz der Inhalte zu verbessern. Konkrete Antworten auf Nutzerfragen ermöglichen es einem Unternehmen, sich vom Wettbewerb abzuheben. Und nur, wenn die Inhalte mit den Intentionen der Nutzer in Einklang sind, kann man signifikanten Traffic generieren.

Agile Content Development – Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung

Unternehmen und Marken, die das Konzept des Agile Content Development erfolgreich umsetzen wollen, sollten drei wesentliche Aspekte berücksichtigen.

Von innen beginnen

Wenn Unternehmen externe Agenturen für die Entwicklung agiler Inhalte zur Verfügung stehen, ist heute meist das Hauptkriterium für die Auftragsvergabe, dass die Inhalte in der Regel qualitativ hochwertig, überzeugend und kostengünstig sein sollen sowie in schneller Folge geliefert werden müssen. Aber oft sind die internen Strukturen und Prozesse noch nicht auf diese Art von Aufträgen optimiert. Im Agile Content Development sind jedoch Timing und Effizienz alles. Ohne gibt es in Zukunft kaum keinen Erfolg für Agenturen und Unternehmen.

Agenturen und Unternehmen können sich selbst für die Entwicklung agiler Inhalte optimieren. Hierzu müssen sie interne Anpassungen vornehmen, die die Kommunikation verbessern. Die erste Anpassung besteht darin, ein kleines Team in die Lage zu versetzen, den Prozess zu steuern. Dieses Team sollte die Befugnis haben, Budgets zu sichern und zu genehmigen, sowie kreativ und strategisch auf Inhalte zu achten. Wenn Unternehmen eine kleine, flexible Gruppe bilden, die den Prozess des Agile Content Development im Griff hat, werden die Dinge effizienter und die Wahrscheinlichkeit, dass das gesamte Markenmarketing-Team unnötig belastet wird, wird verringert.

Wahl der richtigen Content-Partner

Die Wahl der idealen Content-Strategie und des richtigen Produktionspartners ist entscheidend für den Erfolg des Agile Content Development. Für die Erstellung traditioneller Inhalte wie TV-Spots oder Printanzeigen verfolgen Unternehmen und Agenturen seit Jahren denselben Ansatz. Der Prozess läuft geradlinig und schrittweise von der Konzeption, über die Inhaltserstellung bis hin zu Produktion und schließlich Veröffentlichung.

Produktionsfirmen stellen dabei ihre Konzepte in den Vordergrund und Agenturen empfehlen Produktionsfirmen. Außerdem holen sie Angebote ein und verhandeln, wählen die Partner aus und die Produktion beginnt. Während dieser Ansatz für traditionelle Inhalte funktioniert hat und immer noch funktioniert, ist es für ein Unternehmen eine todsichere Möglichkeit, in den schnelllebigen digitalen Medien vom Wettbewerb überrollt zu werden. Es ist zu ineffizient und kostspielig, um mit den Verbrauchertrends im digitalen Raum Schritt zu halten.

Agile Content Development wird am besten von einem Partner durchgeführt, der Strategie, Produktion und Analytik unter einem Dach vereint. Der Partner kombiniert dabei das, was Agenturen traditionell am besten tun, mit dem was Produktionsunternehmen traditionell am besten können. Dies beseitigt die Kommunikationsverzögerungen des alten Modells und macht den Prozess schneller, kosteneffizienter und kohärenter für den Kunden. Wenn Strategie-, Kreativ- und Produktionsteams Seite an Seite sitzen und flüssig zusammenarbeiten können, wird agiler Content zu einem Nebenprodukt.

Aufstellen einer Living Content-Strategie

Da man die Content-Strategie oft zu Beginn des Prozesses festlegt, besteht die fortwährende Herausforderung darin, sicherzustellen, dass die Strategie den Zielen, auf die sie aufgebaut ist, treu bleibt. Die Strategie muss sich aber so weiterentwickeln können, wie es Verbraucherinteraktionen und -verhalten erfordern. Dazu muss sichergestellt werden, dass die Inhalte den allgemeinen Zielen der Marke oder des Unternehmens entsprechen. Wird eine Agentur mit der Erstellung der Inhalte beauftragt, so sollte die Agentur dafür verantwortlich sein, dass der Inhalt am Ende das ist, was Verbraucher tatsächlich sehen möchten.

Sobald man die Content-Strategie festgelegt hat, sollte man sie als lebendiger Rahmen sehen. Dieser kann und muss sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Unternehmen, Marken und Content bewegen sich in einem dynamischen Umfeld, das einer ständigen Veränderung unterworfen ist. Auch wenn sich die Ziele und die allgemeine Content-Strategie möglicherweise nicht ändern, wird der Inhalt dies wahrscheinlich tun.

Die Content-Erstellung mit Agile Content Development kann man mit der Art und Weise, wie Stand-Up-Comedians ihre Acts schreiben, testen und verfeinern, vergleichen. Auch hierbei handelt es sich um einen iterativen Prozess. Jeder erfolgreiche Stand-Up-Comedian orientiert sich an aktuellen Ereignissen. Außerdem schreibt er seinen Text aufgrund seiner Vermutungen, was dem Publikum gefallen könnte und geht hinaus auf die Bühne. Während seines Auftritts beobachtet er sein Publikum. Basierend auf den Reaktionen des Publikums ändert und ergänzt er sein Programm, schreibt neue Witze und kehrt zur Bühne zurück. Dieser Kreislauf wiederholt sich, bis das Programm dem größten Teil des Publikums gefällt. Sobald sich die Themen ändern, beginnt es von Neuem.

Im Content Marketing ist nur sehr wenig sicher, alles ändert sich schnell und fast nichts hat lange Bestand. Und Unternehmen können nur schwer vorhersagen, was Wettbewerber im digitalen Raum tun. Hinzu kommen die regelmäßigen Änderungen der Suchalgorithmen und Bewertungskriterien der Suchmaschinen. Die Fragestellungen, Intentionen und Bedürfnisse der Internetnutzer unterliegen ebenfalls einem fortlaufenden Wandel. Agile Content Development ist ein erfolgversprechender Ansatz, mit dem Marketingstrategen dem Wandel begegnen können. Denn eine agile Content-Marketing-Strategie ist eine Strategie, die nicht auf Vermutungen, sondern auf Fakten basiert.


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