Cognitive Load

Cognitive Load

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Was ist Cognitive Load?

Definition

Cognitive Load (CL) bezeichnet die Theorie zur kognitiven Belastung beim Lernen. Sie geht davon aus, dass Lernen immer mit einer kognitiven Belastung einhergeht. Der CL setzt sich aus dem intrinsischen, extrinsischen und germane bzw. lernbezogenen Cognitive Load zusammen.

Cognitive Load Theorie

Die Cognitive Load Theorie (CLT) wurde von John Sweller und Paul Chandler aufgestellt. Sie hat die kognitive Belastung beim Lernen untersucht. Gleichzeitig gibt sie Vorschläge zum besseren Lernen und zeigt auf, wodurch es erschwert wird. Im Fokus für die Forscher stand das Arbeitsgedächtnis des Gehirns.

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Dem Arbeitsgedächtnis kommt in dieser Forschung eine besonders wichtige Rolle zu. Es ist für die Problemlösung und die Informationsverarbeitung zuständig. Die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses ist begrenzt. Neuste Studien sprechen von einer maximalen Erinnerung von 20 Minuten oder 7 Items.

Des Weiteren fand man heraus, dass Informationen in Schemata abgespeichert werden. Beim Lernen wird Wissen in bereits existierende Schemata integriert. Es können aber auch neue Schemata angelegt werden. Wichtig für den Wissenserwerb ist es, dass das Arbeitsgedächtnis nicht überlastet wird. Ansonsten kann das Abspeichern neuer Informationen nicht richtig funktionieren.

Arten der kognitiven Belastung

CLT setzt sich aus drei Arten kognitiver Belastung zusammen. Der intrinsiche Cognitive Load resultiert aus der Komplexität des Lernmaterials selbst. Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto größer ist die intrinsische Belastung. Je größer das Vorwissen, desto geringer fällt die Belastung aus.

Extrinsische Belastungen gehen aus der Vermittlung und Gestaltung des Lernmaterials hervor. Demnach sollten Lernmaterialen leicht verständlich und zu verarbeiten sein.

Der lernbezogene bzw. germane Cognitive Load bezeichnet den Aufwand, den der Lernende aufbringen muss, um das Lernmaterial zu verstehen. Dieser kann unterstützt werden, indem die zuvor genannten Belastungen, zum Beispiel durch eine verbesserte Gestaltung des Lernmaterials, gering gehalten werden.

Schemata in der Cognitive Load Theorie

Schemata werden im Langzeitgedächtnis gespeichert. Sie ermöglichen die Verarbeitung von Lernmaterial als ob dieses nur aus einem bestehen würde. Schemata sind das wichtigste Element im Verständnislernen. Es geht um die Zusammenführung von Wissen im Gehirn. Im Idealfall ist dieses nach dem Lernen als komplette Information abrufbar.

Arbeitsgedächtnis nach Sweller

Sweller kam zu dem Schluss, dass mit stetigem Lernen die Belastung für das Arbeitsgedächtnis abnehmen kann. Durch die Erstellung von Schemata im Langzeitgedächtnis nimmt die Anstrengung ab, da das Wissen sofort eingeordnet werden kann. Auch neues Wissen kann durch Übung schneller in neue Schemata gebracht werden.

Kognitive Wahrnehmung

Die kognitive Wahrnehmung umfasst unsere Sinne – riechen, hören, fühlen, sehen und schmecken gehören dazu. Gleichzeitig beinhaltet es aber auch die Art und Weise wie wir Informationen verarbeiten und wahrnehmen. Als Kognition werden auch die Prozesse des Lernens, Erinnerns und Problemlösens bezeichnet. Auch die Orientierung gehört dazu.

Cognitive Load für die Usability

Kognition und Wahrnehmung sind besonders für die Entwicklung von Usability bedeutend. Für Software und Webseiten garantieren sie ein positives Nutzererlebnis. Bereits bei der Planung muss das Nutzerverhalten anhand von Cognitive Load berücksichtigt werden.

Internetseiten, Software und Apps sollten sich an den Erkenntnissen aus der Psychologie, Informationstechnologie und Biologie orientieren. Informationen können mit einer verbesserten Usability schneller aufgenommen werden. Außerdem verweilen Nutzer länger auf einer Seite oder Software, welche für sie angenehm zu nutzen ist. Das Nutzerverhalten wird positiv beeinflusst. Betreiber und Nutzer können davon profitieren.

Tipp

Gerade im E-Commerce kann eine positive Nutzererfahrung zu höheren Umsätzen führen. Wenn Bedürfnisse des Nutzers erkannt werden, verbessern sich auch Webseiten und Produkte.


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