Google Books

Was sind Google Books?

Google Books ist ein früher als Google Buchsuche und Google Print bezeichnetes und unter dem Codenamen Project Ocean geführter Dienst von Google. Im Zuge des Projektes werden die vollständigen Texte von Büchern und Zeitschriften gescannt, mittels OCR in maschinenlesbaren Text umgewandelt und in einer digitalen Datenbank gespeichert.

Im Oktober 2015 betrug die Anzahl der gescannten Buchtitel bereits mehr als 25 Millionen Exemplare. Google schätzte 2010, dass es rund 130 Millionen verschiedene Titel weltweit gab, und erklärte, dass sie alle scannen wollten.

Google Books

© Screenshot aus Google Books

Die Idee hinter Google Books

Als Sergey Brin und Larry Page Google ins Leben riefen, schufen sie eine gigantische Suchmaschine, die die Suche nach Informationen erleichtert. Aber sie erkannten, dass ohne die Informationen, die in analogen Büchern enthalten sind, immer eine klaffende Lücke in den Online-Informationen bleiben würde. Um diese Lücke zu schließen, wurde Google Print – heute Google Books – 2004 mit dem Ziel gegründet, ganze Bibliotheken zu digitalisieren.

Wenn diese Bücher digitalisiert und online zur Verfügung stehen, kann jeder mit einer Internetverbindung Suchanfragen verwenden, um Informationen zu finden, die in den Büchern enthalten sind. So können beispielsweise Wissenschaftler den Dienst nutzen, um auf ein seltenes Manuskript in Kairo zuzugreifen, ohne selbst vor Ort zu sein. Medizinische Forscher könnten in Wochen statt in Jahren durch Studien aus der ganzen Welt scrollen, was die Forschungszeiten drastisch verkürzt.

Und natürlich könnten Studenten Forschungsarbeiten nutzen, und so Zugriff auf qualitativ hochwertige Informationen erhalten. Google Books könnte einen besseren Zugang zu mehr Informationen für mehr Menschen als jemals zuvor bedeuten.

Herausforderungen

Das Scannen von Millionen von Büchern ist allerdings ein gigantisches Unterfangen. Herkömmliche Scangeräte mit Glasplatte sind für diese Aufgabe zu langsam und daher nur bedingt geeignet. Um die Notwendigkeit von Glasplatten zu eliminieren und die Möglichkeit von Schäden an den Büchern zu reduzieren, hat Google einen neuen Scanprozess patentieren lassen.

Dabei handelt es sich um offene Buchscanner ohne eine Glasplatte, in die die Bücher einfach eingelegt werden. Eine von Google entwickelte Software scannt das Buch und berücksichtigt die Krümmung der Seiten, sodass die Zeichenerkennung nicht beeinträchtigt wird. Die Scanner arbeiten mit einer Geschwindigkeit von ca. 1.000 Seiten pro Stunde.

Kritik an Google Books

Befürworter des Projektes argumentieren, dass der weltweite Schatz an Büchern sicherer sein wird, sobald sie alle digitalisiert sind. Naturkatastrophen wie Feuer und Erdbeben, die in der Vergangenheit unwiederbringlich Teile der Geschichtsschreibung zerstört haben, würden eine Datenbank mit redundanten Kopien von Dateien, die an mehreren Orten gespeichert sind, nicht zerstören können. Ein Online-Repository wäre besser geeignet, um Kriege und politischen Umbrüchen zu widerstehen.

Das Google Books Projekt ist jedoch nicht unumstritten. Autoren, Politiker und Unternehmen weltweit Welt haben berechtigte Bedenken in Hinblick auf Datenschutz, Urheberrecht und Kartellrecht in Bezug auf Google Books. Im Mittelpunkt der Google Books Debatte stehen neben Fragen zum Urheberrecht auch Fragen zum Zugriff und Gewinn. Rechteinhaber wollen mehr Kontrolle über die Verteilung ihrer Arbeit und einen Teil der Gewinne, die Google aus dem digitalen Archiv generiert.

Auf der anderen Seite will Google mehr Kontrolle über die Informationen, die es digitalisiert. Google Books könnte nicht nur die größte Bibliothek der Welt werden, es könnte auch die größte Buchhandlung der Welt werden, so die Befürchtungen vieler Kritiker des Projektes.


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