Drupal

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Was ist Drupal?

Drupal ist ein freies Open-Source Content Management System, das in PHP geschrieben und unter der GNU General Public License vertrieben wird. Drupal ist (Stand Ende 2017) die Basis für rund 2,3% aller Webseiten weltweit. Die Anwendung reicht von privaten Blogs bis hin zu Unternehmens-, Politik- und Regierungsseiten. Unternehmen nutzen Drupal für das Wissensmanagement und für die geschäftliche Zusammenarbeit.

Die Entwicklung des CMS begann im Jahr 2000 an der Universität von Antwerpen mit einer kleinen Nachrichtenseite auf der Basis eines Webboards. Die unter der Domain drop.org veröffentlichte Webseite wurde von den beiden Studenten Dries Buytaert und Hans Snijder entwickelt, um über ein drahtloses Netzwerk innerhalb der Universität mit ihren Kommilitonen kommunizieren zu können.

Aus der einfachen Nachrichtenseite entwickelte sich nach und nach eine persönliche Experimentierumgebung, bei der die Ideen der Entwickler und anderer Teilnehmer zu Methoden und Funktionen in der Software umgesetzt wurden.

Bereits im Januar 2001 wurde die Software hinter drop.org von Dries Buytaert als Open-Source öffentlich zugänglich gemacht. Seine Idee war es, die Experimentierplattform von anderen nutzen und erweitern zu lassen, damit noch mehr Menschen neue Wege für die Webentwicklung erkunden können. Er nannte die Software “Drupal” – ausgesprochen droo-puhl. Der Name leitet sich von der englischen Aussprache des holländischen Wortes “druppel” ab, was “Tropfen” bedeutet. Der Tropfen wurde schließlich zum Logo des CMS.

Tipp

Seine Fähigkeiten kann das CMS vor allem unter Beweis stellen, wenn es um die Verarbeitung sehr großer Mengen an Inhalten geht. Das Framework kann Tausende unterschiedlicher Seiten und Tausende von Benutzern verwalten. Mit der aktuellen Version 8 wurde zudem die Seitenleistung verbessert, einschließlich der Caching-Funktion, die das Laden von Seiten beschleunigt. Im Allgemeinen ist Drupal sehr robust bei der Bearbeitung komplexer Projekte.

Die Sicherheit ist einer der größten Unterschiede zwischen Drupal und WordPress. Sicherheit ist eines der zentralen Themen innerhalb Drupals Open Source Community. Die Plattform bietet eine hohe Sicherheit auf Unternehmensebene und detaillierte Sicherheitsberichte. Dies ist ein Grund, warum das CMS von Regierungen, einschließlich der Webseite whitehouse.gov, und großen international tätigen Konzernen eingesetzt wird.

Der Drupal Core – Standardversion des CMS

Das CMS wird wie andere Content Management Systeme in einer Standardversion, der als Drupal Core bezeichnet wird, ausgeliefert. Der Core enthält alle grundlegenden Funktionen, die für Content Management Systeme üblich sind. Dazu gehören Benutzerkontenregistrierung und -pflege, Menüverwaltung, RSS-Feeds, Taxonomie, Anpassung des Seitenlayouts und Systemadministration. Die Kerninstallation kann als einfache Website, als Einzel- oder Mehrbenutzer-Blog, als Internetforum oder als Community Website für von Benutzern integrierte Inhalte genutzt werden.

Für die aktuelle Version 8 des Core ist bei einer minimalen Installation ein Speicherplatz von mindesten 15 Megabyte erforderlich. Für eine Website mit vielen Erweiterungen und Designs werden 60 MB benötigt. Zudem werden ein Apache, Nginx oder Microsoft IIS oder andere Webserver mit PHP-Unterstützung und eine Datenbank wie MySQL, MariaDB oder PostgreSQL benötigt. Obwohl das Framework eine ausgereifte API für Entwickler bietet, erfordert die Basisinstallation und die Verwaltung des CMS keine Programmierkenntnisse.

Funktionalität & Flexibiltät

Drupal gilt vor allem im Vergleich zu WordPress als sehr komplexes CMS. Der Funktionsumfang übertrifft das der meisten anderen Content Management Syteme. Drupal wurde von Entwicklern für Entwickler geschaffen, was seine Funktionalität aus der Sicht vieler Nutzer sowohl zu einer Stärke als auch zu einer Schwäche macht.

Um das System in vollem Umfang nutzen zu können, ist eine relativ lange Einarbeitungszeit erforderlich. Andererseits ist Drupal besser geeignet, wenn mehrere Seitenvorlagen oder Inhaltstypen benötigt werden. Zudem gilt die Verwaltung und Einrichtung von Benutzerberechtigungen als leistungsfähiger im Vergleich zu anderen CMS Systemen.

Mit Drupal können Site-Administratoren, Redakteure, individualisierte Zugriffsmöglichkeiten auf private Inhalte und vieles mehr problemlos eingerichtet werden. Dadurch ermöglicht das CMS die Unterstützung mehrerer sogenannter Stakeholder.

Unterschiede zu WordPress

WordPress bietet eine große Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Themes und Plugins, mit denen eine Webseite ohne große Vorkenntnisse erstellt werden kann. Für Drupal gibt es sogenannte Starter-Themes, mit denen Webseiten erstellt werden können. Die meisten der rund 2.500 für das CMS erhältlichen Themes sind jedoch für die kundenspezifische Entwicklung gedacht.

Ein Grund, warum sich die Mehrzahl der Webentwickler für WordPress entscheiden, ist sicherlich die große Zahl kostenloser Plugins von SEO bis Social Media. Drupals Version der Plugins nennt sich Module. Über 35.000 Module wurden bisher von weltweit mehr als 100.000 aktiven Community-Mitgliedern (1.300.000 insgesamt) entwickelt.

Die Module sind ebenfalls kostenlos und enthalten viele der gleichen Funktionen, die mit WordPress Plugins verfügbar sind. Insbesondere mit der aktuellen 8. Version hat das CMS diesbezüglich große Fortschritte gemacht. Die Veröffentlichung der neuen Version macht die Plattform auch für Nicht-Entwickler, aber auch für Webdesignern und Inhaltsautoren, einfacher nutzbar.

Allerdings gelten WordPress Plugins nach wie vor als einfacher zu verwalten. Für die Installation und Aktualisierung der Drupal Module werden tiefgehende Kenntnisse des Framework benötigt.

Ein weiteres benutzerfreundliches Content-Management-System wäre beispielsweise Contao.


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