RankBrain: Selbst Google blickt nicht mehr durch

Google RankBrain erklärt

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„We have no idea“, so die Antwort des Webmaster Trends Analyst bei Google Gary Illyes auf die Frage wie sehr sich RankBrain auf zukünftige Suchanfragen auswirken wird. Seit dem Start des Google RankBrain Systems sind mittlerweile zwei Jahre ins Land gezogen. Testphase mit Bravur gemeistert. Der Faktor „Künstliche Intelligenz“ hat die Google Suchanfrage in eine neue Dimension überführt: personalisiert, relevanter, leider aber auch ein Stück weit bevormundend. Wie die Suchergebnisse konkret zustande kommen, darüber liegt nach wie vor ein nebulöser Schleier. Selbst gestandene Google-Entwickler geraten immer noch in Erklärungsnot. Wir erklären euch, was sich hinter der „Künstlichen Intelligenz“ namens RankBrain verbirgt.

RankBrain: Such-Algorithmen mit Hirnschmalz

„Machine Learning“ – genauer gesagt „Artificial Intelligence (AI) ist spätestens seit Oktober 2015 in aller Munde. Denn seitdem setzt Google mit RankBrain auf künstliche Intelligenz, laut dem US-Unternehmen mittlerweile nach Banklinks und Nutzerverhalten an dritter Stelle der wichtigsten Ranking-Faktoren für Suchmaschinen-Anfragen.

Für jede Anfrage dem Nutzer das beste und relevanteste Ergebnis auszuliefern, ist oberstes Ziel der Google-Suchmaschine. Besser noch: Eine passgenaue Antwort auf die Frage des Users. Um diesen Anspruch gerecht zu werden, basiert der zugrundeliegende Algorithmus auf rund 200 Faktoren. Einige Daten erhält Google auch über die Google-Accounts seiner Nutzer. Für die Auswertung von Suchanfragen stehen Google zum Beispiel folgende Informationen zur Verfügung:

  • Alter
  • Nationalität
  • Geschlecht
  • Herkunft
  • Besuchte Seiten
  • Suchverhalten

Solche Informationen helfen Google dabei Suchanfragen besser zu interpretieren. Optimiert wurde der Prozess 2015 durch „RankBrain“:

„RankBrain“ ist Teil des Algorithmus-Systems, der auf „Künstlicher Intelligenz“ beruht. Er interpretiert den Kontext von Suchanfragen, um bestmögliche Ergebnisse ausspielen zu können. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass Computer nicht mehr bestehende Datenbanken, sondern ein flexibles Netz aus logischen Verknüpfungen heranziehen. Dieses Konzept nennt sich „Maschine Learning“. Das System wird quasi mit „Trainings-Daten“ gefüttert. Wie bei einem Kind lernt der Algorithmus, Muster zu erkennen und bestimmte Verknüpfungen herzustellen. Ein schier endloser Prozess: Mit jeder neuen Erkenntnis werden selbständig weitere Verknüpfungen hergestellt. Googles Datenbestand wird damit stetig erweitert und bildet permanent neue Verzweigungen. Ein feinmaschiges Informationsnetz entsteht, dass selbst Google-Mitarbeiter an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft bringt.

Damals war’s: Suchanfragen vor RankBrain

Vor Oktober 2015 wurden Suchergebnisse mit Hilfe von statischen und von Menschen vorgegebenen Bewertungsmaßstäben berechnet. Fielen Suchanfragen nicht zufriedenstellend aus, wurden die hinterlegten Werte überprüft und angepasst. Mitunter wurden diese sogar gelöscht. Wie in einer Art Filter wurden ausgewählte Aspekte des Google-Algorithmus aufgenommen, auf die sich die jeweilige Suchanfrage bezogen hat. Einige diese Filter sind unter tierischem Namen als Google Update einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Wie zum Beispiel:

  • Panda: Der Fokus liegt auf der inhaltlichen Relevanz von Seiten
  • Penguin: Der Fokus liegt auf der Backlink-Qualität von Seiten
  • Pigeon: Google schenkt dem Faktor Standort mehr Bedeutung

Um einer möglichen Wettbewerbs-Manipulation entgegenzuwirken, mussten Filter häufig aktualisiert werden, damit die Qualität der Suchanfragen gewährleistet werden konnte. RankBrain basiert hingegen nicht nur auf statischen Werten. Der Algorithmus nutzt „Maschine Learning“ und wandelt Informationen in mathematische Entitäten um. So werden Informationen verglichen, Muster geschaffen und neue Verbindungen hergestellt.

„AI first“: Auch in Russland

Nachdem Google die „Artificial Intelligence (AI)“ auf seiner Entwicklerkonferenz im vergangenen Mai zur Grundlage seiner Suchtechnologie erhoben hat, zieht die russische Suchmaschine Yandex nun nach. Das Unternehmen gab unlängst bekannt, dass ein auf neuronalen, selbstlernenden Netzen basierendes Update ausgerollt worden ist. Der Name der Yandex-Variante von Google-RankBrain: „Korolyov“. Benannt – wie soll es auch anders sein – nach einem sowjetischen Weltraumforschungszentrum.

Auch der chinesische Konkurrent Baidu ist in Sachen „Artificial Intelligence“ bereits engagiert. Nach offiziellen Angaben steht bereits die erste Kooperation Nvidia in den Bereichen „Maschine Learning in der Cloud“ und „Autonomes Fahren“ ins Haus.

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