Affinity Marketing

Affinity Marketing

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Was ist Affinity Marketing?

Als Ansatz des Online Marketings beschreibt das Affinity Marketing eine Kooperation zwischen Parteien zum Verkauf ihrer Produkte an bestimmte ausgewählte Affinity Groups (Bezugsgruppen). Aus diesem Grund wird das Affinity Marketing auch als Cooperative Marketing oder Partnership Marketing bezeichnet. Auch als Alliance Marketing ist der Ansatz bekannt. Im E-Commerce, speziell in sozialen Netzwerken, spielt das Affinity Marketing eine erfolgswirksame Rolle.

Definition und Überblick

Das Affinity Marketing beschreibt einen Teilbereich im Marketingkonzept des Online-Marketings. Im Fokus stehen Affinity Groups, sprich soziale Bezugsgruppen. Marketer setzen diese Affinity Groups gezielt ein beziehungsweise beziehen sich auf sie, um ihre Werbekampagnen und Anzeigen glaubwürdiger erscheinen zu lassen.

Hierbei werden enge soziale Beziehungen zu den Bezugsgruppen ausgenutzt, um die Aufmerksamkeit der Kunden und potentiellen Kunden zu gewinnen. Mitglieder der Affinity Groups werden als Meinungsführer (Opinion Leaders) eingesetzt. Werbetreibende wenden sich durch Anreize (Incentives) materieller oder immaterieller Art an die Affinity Groups und beziehen sie so in das Affinity Marketing für Werbung an Gruppen mit ähnlichen Interessen mit ein.

Entwicklung und Konzept

Das Marketingkonzept unter Einbeziehung von Bezugsgruppen entstand vor dem Hintergrund der Herausforderung der Informationsüberflutung der Konsumenten. Spätestens seit Beginn der 90er Jahre machten sich Marketing-Experten die psychologische Erkenntnis der Begrenzung der Aufmerksamkeit ihrer Konsumenten zunutze. Eine zu große Zahl an Informationen führt zu einer Reizüberflutung.

Der Kunde kann die zahlreichen Botschaften nicht mehr verarbeiten. Infolgedessen sinkt die Wahrscheinlichkeit des Werbeerfolgs. In diesem Zusammenhang wird oft von Banner Blindness gesprochen. Diese ist Ausdruck eines psychologischen Abwehrmechanismus. Der von Informationen überforderte Konsument schenkt der Werbung geringere Aufmerksamkeit.

Vor diesem Phänomen haben Marketer neue Konzepte entwickelt, um die Aufmerksamkeitsbarrieren zu überwinden. Das Affinity Marketing ist eines dieser Konzepte. Durch Fokus auf glaubwürdige Einzelpersonen oder Bezugsgruppen mit ähnlichen Interessen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Verbraucher eine Anzeige oder Kampagne wahrnehmen und darauf ansprechen.

Bausteine und Elemente im Affinity Marketing

Zu den wesentlichen Eckpfeilern des Affinity Marketings gehören neben den Bezugsgruppen auch Meinungsführer mit besonderem Maß an Glaubwürdigkeit (Third Party Endorsements), Leistung und Anreize der Bezugsgruppe (Incentives) und gruppenbezogene Kostenvorteile (Enhancement Package).

Die Affinity Groups zeichnen sich durch unterschiedliche Formen von Affinität zueinander und zu anderen Zielgruppen aus. Die Affinität kann in diesem Zusammenhang als eine Form von sozialer Identifikation beziehungsweise Ähnlichkeit der Interessen verstanden werden. Als Verbraucher mit ähnlichen Interessen oder vergleichbaren Tätigkeiten wie eine bestimmte Bezugsgruppe ist ein Identifikationspotential mit dieser Gruppe gegeben. Durch gemeinsame Bezugspunkte und Ansichten entsteht das Gefühl des Verbundenseins oder der Affinität zu dieser Gruppe.

Die skizzierten sozialen Bezugsgruppen wollen auf eine bestimmte Weise angesprochen werden. Hier kommt das Third Party Endorsement ins Spiel, wobei ein besonders prominentes Mitglied der Gruppe, ein Meinungsführer, adressiert wird. Bei den Opinion Leaders handelt es sich um Personen, deren Glaubwürdigkeit und Authentizität gegenüber anderen Mitgliedern der Gruppe besonders hoch ist. Sie genießen ein herausragendes Maß an Loyalität von Seiten der Gruppe.

Mit Hilfe der Meinungsführer werden Affinity Groups sogenannte Shared Incentives unterbreitet. Es handelt sich um Leistungen beziehungsweise Anreize, zu denen die Gruppe eine Affinität aufweist. Die Incentives können materieller oder immaterieller Form sein. Wichtig ist ein inhaltlicher Bezug zu Interessen und Vorlieben der angesprochenen Zielgruppe.
Im Anschluss wird den Mitgliedern der Gruppe ein speziell auf Ihre Interessen abgestimmtes Paket mit Kostenvorteilen unterbreitet. Dieser geldwerte Vorteil hat ausschließlich Geltung für die Mitglieder der Bezugsgruppe. Ziel hierbei ist nicht nur die unmittelbare kurzfristige Erhöhung der Verkäufe. Mit diesem Verfahren versprechen sich Marketer mittel- und langfristig Vorteile im Hinblick auf das Marken-Image beziehungsweise Branding sowie auf die Kundenbindung.

Stellenwert des Affinity Marketing innerhalb des Online Marketings

Affinity Marketing erfreut sich schon seit einigen Jahren einer erfolgreichen Anwendung im Online-Marketing. Speziell im E-Commerce sowie in den sozialen Netzwerken wird die Marketingmethode eingesetzt. Betreiber von Webseiten setzen gezielt Ads und Bannerwerbung mit inhaltlich passenden Angeboten.

Auf diese Weise empfehlen sie als Meinungsführer bestimmte Produkte oder Dienstleistungen. Je größer die Affinität der Zielgruppe zu diesen Artikeln ausfällt, desto mehr Sales lassen sich generieren. Ebenso setzen Betreiber Verlinkungen zu Webseiten ähnlicher inhaltlicher Ausrichtung und nutzen die Affinität, um die Anzahl der Seitenaufrufe, die Verweildauer oder die Click Rate zu erhöhen.

Größere Bedeutung kommt dem Affinity Marketing in den Social Media zu. Da hier mehrere Millionen von Anwendern präsent und bereits in Gruppen organisiert sind, lassen sich leicht neue Zielgruppen beziehungsweise Affinity Groups für Werbekampagnen finden.


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