Wie der stationäre Handel online aufgestellt ist

Einkaufstaschen

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Für 2015 schätzt der Handelsverband Deutschland, dass die Umsätze im Online-Handel auf 43,6 Milliarden Euro steigen. 2009 lag er noch etwa bei der Hälfte. Dieser rasante Anstieg setzt Filialgeschäfte unter Druck. Wie reagieren sie darauf? Und wie ist der stationäre Handel online aufgestellt?

Filialhandel kann am Wachstum partizipieren: Onlineshopping als Zusatzgeschäft

Angesichts des rasanten Wachstums im E-Commerce begehen Händler einen schweren Fehler, wenn sie sich nicht anpassen. Viele große und kleine Geschäfte haben den Handlungsbedarf längst erkannt. So haben zahlreiche Filialhändler einen Webshop als zweite Einnahmequelle etabliert. Zwei Modelle lassen sich unterscheiden: Insbesondere Großanbieter betreiben eigene Onlineshops und wickeln sämtliche Transaktionen selbst ab. Das erfordert aber erhebliche Investitionen, zum Beispiel für Lagerkapazitäten, den Versand und die Bearbeitung von zurückgeschickten Waren. Deswegen setzen viele kleinere Händler lieber auf Online-Marktplätze wie Amazon. Diese Dienstleister bieten an, Produkte im Auftrag der Unternehmen zu lagern, zu versenden und auch alle anderen Aufgaben zu übernehmen. Allerdings verlangen die Dienstleister dafür teilweise beträchtliche Gebühren. Insgesamt zahlt es sich aber meist dennoch aus. Beide Modelle haben damit Vor- und Nachteile, vielen Händlern fällt die Entscheidung schwer. Aktuell lässt sich beobachten, dass sich eher der Verkauf über Amazon durchsetzt. Das liegt nicht nur am wegfallenden Aufwand, sondern auch an der führenden Marktstellung der Plattform.

Vorteile von Filial- und Online-Handel verknüpfend

Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich mit einem weitergehenden Ansatz: Lässt sich der stationäre Handel online noch ganz anders fortentwickeln? Sie sehen das Einkaufen in der Filiale und im Internet nicht als Alternativen, sondern verbinden beide Wege. In der Praxis finden sich bereits vielfältige Beispiele. Kunden können bei Shops im Internet recherchieren, ob ein Produkt momentan vorhanden ist. Dann reservieren sie es und holen es noch am gleichen Tag in der Filiale ab. Das erspart einen eventuell unnötigen Gang ins Geschäft. Sie können die Ware auch direkt am Eingang abholen, sie müssen nicht lange suchen. Zugleich erweist sich dieses Einkaufen im Vergleich zum Onlineshopping als vorteilhaft: Käufer müssen nicht mehrere Tage auf die Ware warten, sie haben auch vor Ort eine Anlaufstelle für Reparaturen. Alternativ bestellen Verbraucher bei einem lokalen Händler online und erhalten das Bestellte noch am selben Tag geliefert, auch auf diese Weise kann der stationäre Handel online punkten. Bestenfalls übermittelt er kurz nach der Auftragsannahme eine feste Lieferzeit, viele Kunden wissen das zu schätzen. Bei DHL und Co. haben sie diese Planungssicherheit nicht.

Der stationäre Handel online: Innovative Apps für das Einkaufen im Geschäft

Darüber hinaus haben Marketingexperten bereits viele Konzepte entwickelt, mit denen sich Off- und Online-Handel mittels Smartphones verknüpfen lassen. Unternehmen haben diese aus unterschiedlichen Gründen aber noch kaum realisiert. So kann der stationäre Handel online Apps anbieten, die beim Einkaufen im Ladengeschäft mit Mehrwert einhergehen. Apps können Verbraucher zum Beispiel zur gesuchten Ware navigieren. Beim Einscannen der Barcodes können Programme auch interessante Zusatzinformationen anzeigen, genau wie in Webshops. Selbstbedienungskassen mit Barcode-Scanner und mobiler Bezahlmöglichkeit stellen ebenfalls eine Idee dar.

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