Xenu Link Sleuth

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Was ist Xenu´s Link Sleuth?
Xenu’s Link Sleuth oder kurz Xenu ist ein Tool, das – im Gegensatz zum nutzerfreundlicheren Screaming Frog Spider – nicht speziell für die SEO-Analyse geschaffen wurde. Sinn und Zweck des Programms war und ist es, tote Links innerhalb eines Webauftritts aufzuspüren („a tool for checking broken links“). Es entstand zu einer Zeit, als es noch kein professionelles SEO gab auch aus der Überlegung heraus, dass ab einer bestimmten Website-Größe ein Linkcheck manuell wirtschaftlich einfach nicht mehr vertretbar ist. Das Desktop-Programm, das von der Seite http://home.snafu.de/tilman/xenulink.html#Download kostenlos heruntergeladen werden kann, stammt von dem Berliner Entwickler Tilman Hausherr.
Vorstellung der wichtigsten Funktionen
Die Prüfung auf tote Links, die sowohl die Usability einer Website (Wer klickt schon gerne auf URLs, die eine Fehlerseite zurückgeben?), als auch deren Ranking (Welche Suchmaschine platziert schon Seiten an vorderster Stelle, die sich durch einen hohen Prozentsatz an fehlerhaften Links auszeichnen?) negativ beeinflussen, ist ein erfolgskritischer Vorgang und sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Denn: Durch Contentänderungen oder Umstrukturierungen ist ein Internetauftritt ständig im Fluss.
Wie findet Xenu nun die defekten Links, für die das Tool geschaffen wurde?
Xenu kann im Prinzip mit einem Crawler verglichen werden, der – ausgehend von einem beliebigen Startpunkt (in der Regel ist dies die Startseite) – eine Website durchforstet und dabei alle internen und (optional) externen Links (Bilder, Skripte etc.) testet und am Ende einen sogenannten „Broken Link“-Report zurückgibt. Den Crawl-Vorgang kann man in Echtzeit am Bildschirm verfolgen. Folgende Farben finden dabei zur Markierung des Status Verwendung:
- Grau: Link wurde noch nicht getestet
- Grün: Korrekt funktionierender Link
- Braun: Link, der nicht getestet werden konnte
- Rot: Defekter Link
Der Link-Check ist ganz einfach: Geben Sie unter FILE| CHECK URL die zu untersuchende Domain ein (es kann aber auch nur ein beliebiges Verzeichnis gecrawlt werden, z. B. http://www.meinshop.de/kategorie1/) und lassen Sie die Analyse mit oder ohne Prüfung auf externe Links laufen.
Je nach Größe der Website kann dieser Vorgang nun eine Weile dauern (bei großen Online Shops sollte man daher nur einzelne Verzeichnisse crawlen). Im Fenster unten kann stets der Fortschritt bei der Analyse verfolgt werden. Schließlich erhält man von Xenu einen Bericht im HTML-Format mit einer Übersicht über alle gültigen URLs, bestehende Redirects sowie eine HTML-Sitemap.
Zu jeder gespiderten URL liefert Xenu eine Menge an nützlichen Daten für einen Website-Besitzer bzw. SEO, wie zum Beispiel die Crawl-Tiefe, ausgehende und eingehende Links, Titles- und Meta-Descriptions, Größe der Seite usw.
Über den Punkt „Options“ kann man die Einstellungen des Crawlers anpassen:
So kann man hierüber konfigurieren, welche Linkinformationen in den Link-Report einfließen sollen, wie tief der Crawler die Website crawlen soll („Maximum depth“), ob Redirects als Fehler zählen sollen („Treat redirections as errors“) und wieviele Threads das Tool parallel starten darf (1 oder 100). Nutzt man zu viele Threads gleichzeitig, kann es passieren, dass der abgefragte Server in die Knie geht.
Möchte man die Daten aus Xenu in Excel weiterverarbeiten, bietet das Tool hierfür eine einfache Export-Funktion, die die Daten in einer Tab-separierten Datei ausgibt. Außerdem lässt sich mit Xenu komfortabel eine XML-Sitemap für die eigene Internetseite generieren: Einfach auf File | Create Google Sitemap-File klicken, fertig!.
Doch damit erschöpft sich die Funktionsvielfalt des Gratis-Tools bei weitem noch nicht. In diesem Testbericht sollte jedoch nur ein kurzer Überblick über die wichtigsten Funktionen gegeben werden. Mit Xenu lassen sich unter anderem auch noch Linkquellen herausfinden und vieles weitere mehr.
Fazit
Xenu ist ein mächtiges Werkzeug, das im Zuge einer tiefergehenden OnPage-Analyse großer Webseiten wertvolle Hinweise auf bestehendes Optimierungspotenzial bietet – und das bereits seit über zehn Jahren. Allerdings werden die Daten nicht so komfortabel präsentiert wie im kommerziellen Screaming Frog Spider, was gerade SEO-Neueinsteiger ein wenig abschrecken könnte.
Tipp
Wenn Sie noch Fragen bezüglich eines Online Marketing Themas haben, dann können Sie gerne unseren Glossar besuchen und sich über das Thema informieren, wo Sie noch speziell Fragen haben.
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