Affiliate Fraud

Affiliate Fraud

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Was ist ein Affiliate Fraud?

Affiliate Fraud oder Affiliate-Betrug beschreibt im Affiliate Marketing Handlungen in betrügerischer Absicht. Diese dienen typischerweise dazu, Provisionen zu erschleichen.

Affiliate Fraud kann vielseitige Formen annehmen. Insbesondere auf Seiten der Publisher gibt es stets neue Versuche, Affiliate-Einnahmen auf betrügerische Weise zu generieren. Dank Tracking-Systemen, transparenten Affiliate-Netzwerken sowie Erfahrungen der Affiliate-Manager wird der durch Affiliate-Fraud entstehende Schaden begrenzt.

Überblick und Allgemeines zum Affiliate Fraud

Das Affiliate Marketing basiert auf der Zahlung von Provision. Affiliate Fraud geht als betrügerische Handlung Hand in Hand mit dem Affiliate Marketing. Publisher und andere Parteien versuchen, Provision ohne Gegenleistung einzunehmen. Im regulären Affiliate Marketing buchen Werbetreibende beziehungsweise Advertiser verfügbare Werbeflächen bei Publishern. Diese Publisher werden auch Affiliates genannt. Über die gebuchten Werbeflächen erhalten Advertiser im Idealfall neue Leads, Besucher und Kunden. Ziel ist es, Besucher zu Conversions zu veranlassen und Sales zu generieren.

Besonders Online-Shops nutzen das Affiliate Marketing, starten eigene Affiliate-Programme und stellen Werbemittel bereit. Sie verfügen meist über eigene Software für das Affiliate Marketing. Diese identifiziert Klicks auf Werbebanner und andere Werbemittel. Zudem registriert sie verwirklichte Käufe. Die zuvor vereinbarten Provisionen werden im Anschluss an die Affiliates ausbezahlt. Affiliate-Netzwerke dienen Unternehmen dazu, eine größere Reichweite zu verwirklichen. Gleichzeitig soll die Transparenz erhöht werden, während der Aufwand für die Verwaltung abnimmt.

Hinweis

Zwar existieren einige Sicherungssysteme in den Affiliate-Programmen beziehungsweise der Provisions-Software. Dennoch zeigen sich immer wieder Lücken in den Programmen und Netzwerken. Diese Lücken werden für betrügerische Zwecke wie Affiliate Fraud ausgenutzt.

Funktionsweise von Affiliate Fraud

Provisionszahlungen lassen sich exakt zuordnen und ebenso leicht manipulieren. Zur genauen Zuordnung dienen Trackingpixel und Cookies. Häufig verwendete einfache Abrechnungsmodelle, etwa das Pay-per-Click-Verfahren haben Lücken, die Betrüger mit entsprechender Software ausnutzen können. Hierbei generieren sie etwa fehlerhafte Statistiken, die besonders hohe Provisionszahlungen bedingen.

Affiliate-Betrug ist selten das Werk einzelner Personen. Affiliate-Betrüger sind typischerweise Kriminelle, die im großen Stil agieren. Auf der Gegenseite arbeiten Affiliate-Netzwerke daran, Betrug besser zu erkennen. Zu diesem Zweck entwickeln sie durchdachte Software. Diese reagiert sensitiv auf charakteristische Klickmuster und Kaufmuster. Somit werden Manipulationen früher erkannt und zugeordnet.

Kommt ein Betrug ans Tageslicht, so hat der Urheber mit verschiedenen Konsequenzen zu rechnen. Die Verbannung aus einem Affiliate-Programm oder Netzwerk ist die mildere Abstrafung. Bei größerem Betrug müssen Kriminelle mit straf- und zivilrechtlichen Maßnahmen rechnen.

Typische Arten von Affiliate Fraud

Es haben sich zahlreiche mehr oder weniger bekannte oder verbreitete Arten von Affiliate Fraud entwickelt. Bei der Methode des Ad Hijackings werden bereits bestehende Werbeanzeigen kopiert und die eigenen Affiliate Links der Betrüger eingefügt. Hierbei handelt es sich meist um die Ads größerer Online-Shops. Beim Klick auf die manipulierte Werbeanzeige und einem Kauf auf der hinterlegten Webseite, erhält der betrügerische Affiliate eine Provision. Hierbei achten Betrüger darauf, dass sie vor der ursprünglichen Werbeanzeige beziehungsweise der herausgebenden Webseite gelistet werden. Dies wird durch einen geringfügig höheren Cost-per-Click (CPC) gewährleistet. Eine Möglichkeit, dieser Form von Fraud entgegenzuwirken, ist der Ausschluss des Brand Bidding im Affiliate-Programm inklusive entsprechender Sanktionen bei Verstoß.
Eine weit verbreitete Methode unterschiedlicher Ausprägung ist das Cookiestuffing. Hierbei versuchen Betrüger, Affiliate-Cookies für Internet-Shops bei einem Nutzer zu platzieren, um beim Kauf über diesen Shop Provisionen zu erschleichen. So bedienen sich etwa Betrüger versteckter iframes, die sie in den Quellcode von Internetseiten einfügen. Beim Öffnen der Seite wird beim Besucher automatisch ein Cookie gesetzt, auch dann, wenn er keinen Affiliate-Link anklickt. Affiliate-Cookies lassen sich auch mit anderen Methoden setzen. Hierzu gehören etwa Images, bei denen hinter ein Avatarbild in Foren ein Cookie gesetzt wird. Ebenso bieten zahlreiche Plug-ins in Blogs verschiedene Lücken, die sich für die betrügerische Setzung von Cookies eignen.
Das Typosquatting ist ein Affiliate-Fraud-Verfahren, das auf Tippfehler beim Eingeben von URLs setzt. Viele URLs, die User in Form von Vertippern gelegentlich versehentlich eingeben, sind bereits besetzt. Betrüger können diese URLs gezielt nutzen, um sie für sich zu registrieren und mit Affiliate-Links zur Internetseite des echten Shops zu versehen. Besucher bemerken dies beim Aufruf der Seite nicht, während der Urheber der Vertipper-Domain Provision verdient..
Das Traffic Cloaking ist ein Verfahren, bei dem eine oder mehrere Personen unterschiedliche Domains bei Affiliate-Netzwerken anmelden und sich damit bei Shops bewerben. Die Annahme bei Affiliate-Programmen wird beschleunigt, indem kleinere Themenseiten angemeldet werden. Die Publisher nutzen anschließend Software, um den gekauften Traffic durch Weiterleitungen (Redirects) zu waschen. Über die angemeldeten Webseiten werden nun augenscheinlich Verkäufe beziehungsweise Sales generiert. Dies ist für Affiliate Marketer zunächst nicht identifizierbar, denn in Abhängigkeit des Accounts erscheint nur eine kleine Zahl an Transaktionen.

Identifikation von Betrugsfällen

Die Erkennung von Fraud-Verfahren ist Affiliate-Netzwerken ein wichtiges Anliegen. Entsprechend viel investieren sie in Verfahren, die Betrugsfälle identifizieren und aufdecken können. Hierbei kommen Softwarelösungen zum Einsatz. Ebenso werden Affiliate-Marketer sowie Account-Manager immer besser geschult, um Betrug frühzeitig zu erkennen. Die Affiliate-Accounts werden in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Auch auf Seiten der Betreiber von Online-Shops beziehungsweise Händler gibt es Möglichkeiten, effektiv gegen Affiliate Fraud vorzugehen. Eine Maßnahme, Betrug zu enttarnen und zu reduzieren, ist eine stichprobenhafte Kontrolle von solchen Bestellungen, die über Affiliate-Links eingehen. Ein regelmäßiger Abgleich von unterschiedlichen Bestellungen über Affiliate-Netzwerke hinweg ist ebenfalls ein Beitrag gegen Affiliate-Fraud.


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